Erfahrungsbericht: Vom Verbrenner zum IONIQ 5

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 19 min

In einem aufschlussreichen Gespräch hat sich Claudia mit mir über ihren Wechsel von traditionellen Verbrennungsmotoren zur Elektromobilität unterhalten. Während ihr Mann bereits einen Tesla Model S fuhr, zögerte Claudia zunächst aufgrund der Größe des Fahrzeugs und der Sorge um mögliche Schäden. Ihre Bedenken bezogen sich auch auf das Laden von Elektroautos, insbesondere bei längeren Fahrten. Die Entscheidung, schließlich ein Elektroauto zu wählen, kam durch die Anregung ihres umweltbewussten Mannes. Claudia selbst war ebenfalls von Umweltaspekten motiviert, wie es aus der aktuellen EAN-Podcast-Folge hervorgeht.

Die Wahl fiel auf den Hyundai IONIQ 5, hauptsächlich aufgrund der Recherche ihres Mannes. Claudia war beeindruckt von der Übersichtlichkeit, dem Fahrgefühl und der Funktionalität des Autos. Besonders hervorzuheben sind die Beschleunigung, der große Kofferraum, die Sicherheitsfeatures und das Head-up-Display. Sie betont die Wichtigkeit von praktischen Aspekten wie Übersichtlichkeit, Komfort, guter Sicht, Ladekapazität und einfacher Bedienung.

Claudia teilt ihre Erfahrungen mit ersten längeren Fahrten, darunter eine Fahrt nach Stuttgart und eine Reise nach Österreich. Sie war überrascht, wie selten sie laden musste und lobte die Einfachheit und Schnelligkeit des Ladens, besonders an EnBW-Ladesäulen. Im Detail gehe ich darauf im Gespräch mit Claudia ein. Also einschalten und zuhören.

Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Höre:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Transkript zu „Von Tesla-Skepsis zu Hyundai-Begeisterung“

Sebastian

Hallo Claudia, vielen Dank, dass du dir heute Zeit nimmst, dass wir uns ein wenig über deinen Weg in die E-Mobilität unterhalten. Du kommst ja so aus der klassischen Verbrenner-Welt. Dein Mann fährt schon länger E-Auto, aber du hast bisher nicht so richtig den Einstieg bis dahin geschafft. Tesla Model S ist er gefahren, du hast dich da nicht so reingetraut, bist jetzt aber seit Ende Juli dann auch in der E-Mobilitäts-Welt angekommen, mit einem Hyundai IONIQ 5.

Vielleicht wollen wir da einfach mal einsteigen. Wie war denn so das erste Gefühl für dich, E-Auto, wenn wir die Berührung von E-Mobilität, dir und deinem Mann dann eben so betrachten, wo das noch zu Tesla-Zeiten sozusagen war? Warum bist du da nicht in das Fahrzeug rein?

Claudia

Also ich empfand den Tesla als schon toll. Ein großes Display, was ich sehr beeindruckend fand, weil man einfach sehr viel gesehen hat. Aber er war mir einfach zu groß. Also ich fahre nicht gerne so Riesenautos und mein Mann ist auch … Sagen wir mal, er pflegt auch seine Autos sehr liebevoll.

Dann dachte ich, na ja, wenn ich mit diesem „Riesenschlachtschiff“ durch die Gegend fahre, a, ist es schwierig, also wir wohnen ja in der Nähe von Heidelberg, da einfach Parkplätze auch mit zu finden. Heidelberg hat eine sehr schwierige Parksituation, wie du ja wahrscheinlich weißt.

Und dann dachte ich auch: Wenn ich da jetzt mal einen Kratzer reinmache, dann wird es wahrscheinlich auch nicht so lustig enden. Also insofern dachte ich, nee, ist nicht mein Auto, also möchte ich jetzt eigentlich nicht so mit fahren.

Sebastian

Aber war das dann weniger … Oder war das dann tatsächlich eher, ich sage mal, die Größe, die Bedienung davon? Oder hat es auch ein Stück weit noch mit dem Antrieb zu tun gehabt, also mit Umstieg Verbrenner zu E-Mobilität?

Claudia

Also ich glaube, es war so eine Mischung. Also einmal natürlich die Größe des Autos einfach. Und zum anderen hatte ich auch so ein Stück weit Respekt davor: Wie ist es dann mit dem Laden? Also ich habe es bei meinem Mann ja gesehen, dass das eigentlich relativ gut geht.

Wir haben ja Enkel, die knapp 300 Kilometer von uns weg wohnen und wenn wir die besuchen, dann mussten wir halt immer einmal laden. Und ich fand es immer super, dieses System mit den Superchargern. Das hat mir sehr gut gefallen, hat mir auch ein wenig den Respekt genommen vor diesem Laden.

Aber trotzdem dachte ich so: Na ja, jetzt hängen wir dann wieder eine halbe Stunde auf so einem Autohof rum. Irgendwie ist es dann auch nicht immer so vergnüglich, weil die stehen ja nicht immer in wunderschönen Gegenden, sondern sind ja oft irgendwie an der Autobahn dran, in so Industrie- und Gewerbegebieten.

Also da war ich noch so ein wenig skeptisch mit dem Laden. Und da dachte ich so: Eigentlich ist es doch netter zur Tankstelle zu fahren, schnell zu tanken und dann eben wieder weiterzufahren.

Sebastian

Da kam ja trotzdem auch irgendwann das Umdenken für dich. Wir haben jetzt gerade vorhin schon ein wenig gesprochen. Das war dann ja auch im Sommer vergangenen Jahres, also 2022, wo ihr euch mit beschäftigen musstet, weil von eurem Fahrzeugverbrenner, den ihr noch hattet als Leasing, dann auch im Juni 2023 die Zeit abgelaufen war sozusagen.

Dann seid ihr oder bist du trotzdem den Schritt gegangen, hast gesagt: Okay, wir versuchen es mal mit E-Mobilität. Habt ihr euch in Richtung Hyundai bewegt. Wie war das? Also woher kam dann die Überlegung? Hat dein Mann da ein wenig gedrängelt oder kam da auch von dir selbst der Antrieb dann?

Claudia

Nein. Muss ich jetzt ehrlich sagen, die Initialzündung kam von meinem Mann. Also der sagte einfach: „Mensch, lass uns doch schauen, ob wir nicht für dein nächstes Auto wirklich ein E-Auto auswählen.“

Und ich fand auch seine Argumentation immer sehr plausibel, weil er ist jemand, der da schon sehr lange drauf achtet, so auf das ganze Thema: Energie und wo bekommen wir unsere Energie her? Auch im Haus, wir haben Fotovoltaik auf dem Dach und all solche Sachen. Also er beschäftigt sich da eigentlich schon sehr lange damit.

Natürlich auch aus Umweltaspekten fand ich jetzt einfach auch den Gedanken wirklich sehr überlegenswert, mal in Richtung E-Auto zu gehen. Also natürlich kommt der Strom nicht einfach aus der Steckdose, das weiß ich auch.

Ich weiß natürlich auch um die Diskussion der Batterien, also welche seltenen, nicht Mineralien, welche seltenen – wie nennt man es? – Metalle dafür verwendet werden. Also klar, da sehe ich auch ein paar Punkte, wo man wahrscheinlich nicht nur ökologisch unterwegs ist.

Aber wenn man jetzt mal an den CO₂-Ausstoß denkt, dann fand ich es schon überlegenswert, mal in Richtung E-Mobilität zu denken und mich einfach auch mal zu überwinden, muss ich jetzt sagen, mich mal in ein E-Auto zu setzen, mich damit zu beschäftigen und es einfach mal auszuprobieren.

Sebastian

Ja, ich denke, das ist auch immer so, was wir mitbekommen, der überzeugende Faktor, wenn du einfach mal sagst: Okay, du setzt dich mal rein, du lässt dich mal drauf ein und dann kannst du dir auch besser ein Urteil bilden schlussendlich, so wie mit eigentlich fast allen im Leben. Wenn du es erst mal versucht hast, dann kannst du auch sagen: Okay, passt, passt nicht und kannst den Weg gehen.

Dann seid ihr auf Hyundai gekommen, den IONIQ 5, den ihr jetzt auch vor der Tür stehen habt. Wie kam die Entscheidung dazu und wie hat der dich dann gleich gefesselt sozusagen?

Claudia

Also Jürgen macht da immer ganz viel. Also er informiert sich da und ist einfach auch … Er hat ein großes Interesse an Autos, an Antrieben, an der ganzen Technik auch. Und er screent dann immer.

Das war auch bei den Leasingfahrzeugen schon so, dass er immer vorgescreent hat und dann irgendwie so ein, zwei Sachen mir zur Entscheidung vorlegt, was ich ganz wunderbar finde, weil ich mich nicht damit beschäftigen möchte. Also eben, was weiß ich, ganz viele Artikel dazu zu lesen und Autovergleiche und sonst irgendwas.

Also, er hat mir den IONIQ vorgeschlagen. Ich glaube, er hatte noch etwas Zweites, aber ich weiß jetzt gar nicht mehr, was es war. Und wir haben dann einfach einen Probetermin, also für eine Probefahrt, ausgemacht und ich habe mich da hineingesetzt und bin losgefahren und fand das irgendwie vom Fahrgefühl super.

Dachte … Also meine Kriterien, übersichtlich: Also ich kann etwas sehen. Ich habe vor der Probefahrt auch schon in den Kofferraum geschaut, weil das ja für mich auch ein ganz großes Kriterium ist, die Funktionalität und dass ich da viel hineinpacken kann.

Und ich fand einfach dieses Fahren im Straßenverkehr, hat mir supergut gefallen, weil dieses … Gut, ich hatte vorher auch einen Automatik, da musst du jetzt nicht mehr viel Gänge schalten oder so, aber du hast ein anderes Fahrgefühl, weil das sehr viel gleichmäßiger ist.

Und auch du kannst sehr viel schneller einfädeln irgendwo, einfach, weil die Beschleunigung eine ganz andere ist, die man da hat, ohne dass man jetzt das Gefühl hat, da heult ein Motor auf, sondern einfach man flott vom Fleck kommt, wenn das auch mal die Situation erfordert im Verkehr.

Sebastian

Da sind wir an dem Punkt, wo wir es ja auch vorhin hatten. Es wird ja immer viel mit diesen, ich sage mal, Hard Facts dann geworben, hier die Sprintfähigkeit von 0 auf 100 km/h, das sind ja die wenigsten Einsatzzwecke, die man im Alltag benötigt, aber dann genau diese Zwischenspurts, die man dann vielleicht doch mal beim Einfädeln nutzt, die wichtig sind.

Du hattest jetzt aber im Vorhinein auch gesagt, dass dich bei einem Fahrzeug an sich, egal ob jetzt E-Auto oder Verbrenner, eigentlich so drei Faktoren ansprechen. Und vielleicht magst du die einfach noch mal aufgreifen, dass wir einfach auch mal diese Betrachtungsweise fernab der harten Fakten von einem Fahrzeug sehen, worauf man dann doch achtet.

Claudia

Also wie zuvor besprochen, was mir gut gefallen hat, war die Übersichtlichkeit, weil das ist mir immer wichtig, dass ich im Verkehr einen guten Überblick habe. Auch, dass man einen relativ hohen Einstieg hat. Also ich komme da bequem rein und raus. Ich kann auch mal, wenn es einfach Geschäftstermine erfordern, auch mal in einem Rock da ein- und aussteigen, ohne dass das irgendwie doof aussieht oder ich mich verrenken muss.

Das ist mir wichtig, dass ich auch im Überblick eben auch eine gute Sicht nach hinten habe, weil wir vier Enkel haben. Wenn da immer mal zwei auf dem Rücksitz sind – und die sind ja jetzt nicht immer ruhig, das sind alles vier kleine Jungs, die sehr mobil sind –, da muss man gelegentlich auch mal einen Blick nach hinten oder ein Wort nach hinten richten. Das geht auch wunderbar. Ich habe trotzdem noch den Überblick. Das finde ich für mich ganz wichtig.

Dann ist Laden, also jetzt Gepäckstücke einladen oder Einkäufe einladen, ist für mich ein wichtiges Kriterium. Der Kofferraum ist total super. Ich habe natürlich in einem E-Auto eh mehr Platz als in einem Verbrenner, weil der Motor einfach kleiner ist und bestimmte Features auch wegfallen. Das finde ich auch total toll, weil mit Kinderwägen, mit Rollern, mit Laufrädern, mit Einkäufen, da bekomme ich einfach wahnsinnig viel unter. Und das ist so mein zweites Kriterium.

Und das Dritte ist, dass ich auch innen in der Bedienung einfach eine Übersichtlichkeit habe. Und ich finde zum Beispiel das Display total super. Das ist ein großes Display im IONIQ, also jetzt anders als das im Tesla, sieht anders aus als das im Tesla.

Aber man kann es quasi als Splitscreen machen und man kann sogar drei Fenster quasi einstellen, wenn man das einfach mal braucht, also dass man immer das Navi hat, dass man noch mal hat, wo man irgendwie abbiegen muss.

Dann noch mal ein drittes Fenster, wo man vielleicht auch sieht: Welche Ladestationen gibt es jetzt gerade in der Nähe und wo könnte ich jetzt dann auch eine anfahren, wenn ich eine brauche? Und das finde ich einfach sehr übersichtlich gemacht.

Sebastian

Du hast jetzt auch vorhin schon gesagt, du warst dann überzeugt nach der Probefahrt, ihr habt den abgeschlossen, dann war das ja damals noch zu dem Zeitpunkt mit den Lieferzeiten, wo dementsprechend sich verzögert hat. Dann stand aber der Hyundai IONIQ irgendwann bei deinem Händler auf dem Hof.

Wie hast du dich da gefühlt? Weil ich denke, das ist auch ein wichtiger Faktor, weil heutzutage hört man immer wieder mit: Okay, die Händler, die haben keine Lust mehr drauf, die wollen sich gar nicht einarbeiten, die haben nicht die Expertise dazu, um das dann eben auch den künftigen Fahrer:innen dann eben näherzubringen.

Aber da hattest du ein ganz positives Gefühl, so habe ich es zumindest wahrgenommen. Vielleicht magst du das auch mal widerspiegeln, weil ich erachte das für auch schön zu sehen, dass es doch anders auch geht.

Claudia

Ich wollte noch eines ergänzen. Was mir im Hyundai auch gut gefallen hat, ist dieses Head-up-Display. Das ist jetzt natürlich auch kein USP jetzt nur vom IONIQ, aber ich finde es total übersichtlich, weil ich habe einfach ganz genau im Blick: Wie schnell fahre ich gerade, wie schnell darf ich fahren?

Und das ist in einer Blickhöhe, die für mich … Also man kann das natürlich unterschiedlich auch einstellen, jetzt vom Sitz her und von allem, aber ich habe das wirklich auf einer Blickhöhe, wo ich das quasi ständig mitlaufen lassen kann, ohne dass ich mich darauf fokussieren muss. Und das finde ich einfach total super.

Also es ist noch mal so eine Übersichtlichkeit und Sicherheit ist für mich ja auch ein großes Thema. Gerade, wenn man Kinder im Auto noch hat oder andere Mitfahrer, dann hat man ja auch eine Verantwortung. Und ich finde, da wird sehr viel Wert auf sicheres Fahren auch gelegt.

Also ich habe noch ganz viele andere Features, die mir auch Sicherheit geben. Also dass man einfach – ich weiß gar nicht, wie die alle heißen – Spurassistenten und sonst was. Wird jetzt auch wieder nicht einfach nur eine Hyundai-Geschichte sein, nehme ich mal an. Also ich kenne es auch vom Tesla, von meinem Mann, dass es das gibt, aber da ist sehr viel für die Sicherheit gemacht worden, ist so mein Eindruck. Und das gibt mir ein gutes Fahrgefühl.

Sebastian

Das ist ja schon wichtig, dass man das auch einfach hat und mitnimmt. Und so wie du sagst, wenn deine vier Enkel oder zwei der vier Enkel dann immer mal wieder an Bord sind, dann willst du ja auch als Großmutter da sozusagen schauen, dass sie sicher von A nach B kommen. Das kann ich schon vollkommen nachvollziehen.

Klar könnte man jetzt sagen, das ist auch bei den modernen Verbrennern der Fall, aber ich glaube, das ist einfach dieses Gesamtbild, das da abgegeben wird. Und war das dann eben auch eine Thematik, wo dich der Händler dann ein Stück weiter herangeführt hat, wo er dich dann noch mal eingewiesen hat und auch gesagt hat? Hier, so musst du darauf achten.

Claudia

Also ich habe deine Händlerfrage durchaus noch im Kopf. Also ich fand den Kontakt zu dem Händler super. Wirklich, ganz toll. Also sowohl in der Beratung, als wir gekauft haben, hat er uns noch mal auf vieles hingewiesen. Wir konnten auch die Ausstattung wirklich so gut zusammenstellen, wie ich die gerne gehabt habe oder jetzt auch habe.

Ich fand es supertoll, wir hatten, ich glaube, insgesamt drei Stunden in der Autoübergabe und zwei Stunden davon hat der Verkäufer mir nur erklärt, wie das Auto funktioniert. Ich fand es sehr übersichtlich gemacht, weil ich bin überhaupt nicht technikaffin und er hat es wirklich sehr kundenorientiert gemacht. Er hat mit mir eine Probefahrt gemacht. Er hätte auch eine Zweite mit mir gemacht, wenn ich das noch mal gewollt hätte.

In der Probefahrt hat er mir noch mal ein paar Besonderheiten fürs Fahren erklärt, mit dem Rekuperieren, mit den verschiedenen Stufen, wo ich das steuern kann. Er hat mir auch Tipps gegeben, wie ich mich da gut heranführen kann an dieses Gespür für das Rekuperieren. Das fand ich einfach total super.

Auch im Kontakt nachher, auch mit der Werkstatt des Händlers. Also sind alle freundlich, sind alle total nett. Man wird irgendwie sehr zuvorkommend behandelt.

Sebastian

Das ist doch schön, dass wir da auch so ein positives Beispiel mal mit auf den Weg geben können. Aber dann kam ja der Tag der Wahrheit sozusagen. Das Fahrzeug stand daheim und es stand die größere Tour auf dem Plan, sozusagen. Und nicht nur mal eine Stunde mit dem Händler durch die Gegend fahren, sondern auch tatsächlich dann im Alltag das Fahrzeug nutzen.

Du bist da ja auch direkt mit einer Kollegin dann nach Stuttgart hin- und zurückgefahren. Magst du uns mal da von deinem Gefühl, von den Emotionen ein Stück weit abholen, wie das denn war?

Claudia

Ja, das war natürlich sehr aufregend, weil zusätzlich auch mein Mann abwesend war, also ich auch keine Fragen mehr irgendwie stellen konnte. Aber er hat mich gut vorbereitet. Also ich wusste schon, wie das bei uns zu Hause mit dem Laden funktioniert. Also ich hätte notfalls auch bei uns über die Wallbox noch mal irgendwie ein wenig laden können.

Das habe ich dann auch gemacht, damit ich ja wirklich safe bin mit meiner Kollegin. Wir sind montags morgens um fünf irgendwie gestartet und ich war schon ein wenig angespannt auf der Fahrt, weil ich keine Ahnung hatte: Also wie viel Verbrauch habe ich jetzt quasi, wie viel Batterieverbrauch? Wie verhält sich das so beim Fahren?

Ich habe aber einfach gemerkt, dieses gute Fahrgefühl, was ich schon bei der Probefahrt und auch bei den kurzen Fahrten hatte, die ich dann da am Wochenende gemacht habe, habe ich einfach wieder dieses gute Fahrgefühl gespürt und auch diese Sicherheit.

Also ich hatte ein gutes Grundgefühl und natürlich war es aufregend mit dem Ladeverhalten. Aber ich habe dann gemerkt, ich komme super nach Stuttgart und wieder zurück. Ja, überhaupt kein Thema. Ich habe noch ganz, ganz viele Prozente von der Batterie.

Insofern, also ich war richtig, ich war auch ein wenig stolz auf mich, dass ich das dann so gut geschafft habe. Und meine Kollegin hat mich auch immer tatkräftig unterstützt. Wenn ich irgendwie auf dem Display mal etwas nicht gefunden habe, dann hat sie da rumgescrollt und das hat auch alles ganz wunderbar funktioniert.

Sebastian

Also man kann schon festhalten: Einfach mal darauf einlassen und versuchen.

Claudia

Absolut. Also ich würde jedem, jeder Frau vielleicht auch, die auch nicht technikaffin ist, einfach empfehlen, das mal auszuprobieren. Vielleicht mit kurzen Fahrten sich dann mal an längere heranzutasten, damit man ein gutes Gespür bekommt:

Wie verhält sich mein Auto? Wie ist der Verbrauch? Wann muss ich laden? Auch: Wie plane ich das mit dem Laden? Also wie mache ich das auf eine gute Art und Weise? Wie verknüpfe ich das auch? Vielleicht mit Fahrten, die ich eh machen muss?

Man muss schon vorausschauender, finde ich, planen und denken in der E-Mobilität. Aber wenn man mal die Grundstruktur drin hat, ist es eigentlich ganz einfach.

Sebastian

Ja, also das hat sich auch bei uns oder bei mir gezeigt, wenn du dich mal darauf einlässt und das ein Stück weit verinnerlichst und vor allem, wenn das auch immer das gleiche Fahrzeug ist, dann entwickelst du ein Gefühl dafür, so wie es beim Verbrenner ja auch war, wo du auch wusstest: Okay, du kommst 300 Kilometer mit weit, 400, und dann musst du doch mal tanken. So ähnlich wird es da ja auch sein.

Nichtsdestotrotz, Heidelberg, Stuttgart, hin und zurück, eine Sache. Die zweite Sache war ja dann doch auch eine längere Reise Richtung Österreich auf eine Alm, wo ja auch dann Jürgen im Vorhinein ein Stück weit eingespannt wurde und da auch schon die Route geplant hat, wie du mir erzählt hattest.

Dann habt ihr ihn doch ein wenig überrascht, sagen wir es mal so, weil du ja mal darauf eingehen kannst, so ich sage mal, Lade-Stopps, die vorgesehen waren und wie ihr es dann absolviert habt. Also von daher, auch da gerne noch mal abholen, Claudia.

Claudia

Ja, also ich bin quasi ein paar Tage nach der Stuttgart-Fahrt mit meiner Nichte nach Österreich gefahren, zu einer Yoga-Woche auf einer Alm, die auf 1.800 Meter oben liegt. Und ja, es war schon so ein wenig spannend rauszubekommen: Wie mache ich das jetzt? Auch gerade wegen des Ladens, da war ich schon auch noch mal ein wenig aufgeregt.

Da hat uns Jürgen sehr gut supportet. Also er hat quasi schon mal geschaut: Wo könnten wir in etwa laden? Ich muss vielleicht eins noch dazu sagen. Was für mich das Laden auch sehr vereinfacht hat – ich weiß nicht, ob ich Namen nennen darf –, waren einfach diese EnBW-Ladesäulen, die liebe ich sehr, weil es einfach Schnelllader auch sind, also die mit 300 kW irgendwie laden.

Ich finde, die sind von der Bedienung auch über die App und an der Ladesäule sind die irgendwie total easy. Also das fand ich einfach … Ich habe auch schon andere Ladesäulen erlebt, die ich irgendwie sehr viel komplizierter fand, also wo ich einfach viel mehr noch eingeben muss in die App oder so. Insofern fand ich die einfach sehr, sehr einfach zu bedienen.

Jürgen hatte uns quasi gesagt, wir müssten irgendwann nach Ulm, sollten wir auf jeden Fall laden und wir sollten auch ein zweites Mal laden, bevor wir irgendwie ins Ötztal auf die Alm fahren, damit wir da einfach safe sind. Wir sind dann bis Ulm gekommen und waren auch schon nach Ulm.

Dann habe ich Jürgen angerufen und habe gesagt: „Wir haben jetzt noch über 50 %, müssen wir jetzt wirklich laden hier?“ Und dann sagte Jürgen: „Nee, nee, um Gottes Willen, fahr doch einfach weiter.“ Es gibt ja noch sehr viel mehr Möglichkeiten, dann zu laden und hat uns dann auch gleich noch mal irgendwie was gesucht. Und dann kamen wir im Endeffekt bis Memmingen und hatten auch da noch 30 % oder so.

Also ich finde einfach dieses „Ja, da muss man so oft laden und überhaupt“, das hängt natürlich an der Batterieleistung und auch am Auto. Aber ich hielt es für super komfortabel. Wir sind mit einem Mal Laden bis auf die Alm ins Ötztal hochgekommen und da mussten wir auch ganz schön hochgurken, also was ja dann auch wieder Akku frisst irgendwie.

Ja, und das war einfach eine ganz tolle Erfahrung. Es war auch, wie gesagt, super spannend, ob das alles so klappt. Und auch auf dem Rückweg hatten wir dann ein schönes Erlebnis. Ich habe es dir ja vorhin schon erzählt. Wir wussten ja dann schon in etwa, wie weit wir kommen würden und haben dann da auch entsprechend geladen.

Also sprich, wir haben das Auto abgestellt, haben einfach über die App dann das ganze Laden gestartet, sind, wie man das immer macht, Richtung Toilette gewandert und haben uns dann noch einen Kaffee geholt und dachten eigentlich, jetzt setzen wir uns gemütlich hin und trinken mal noch zehn Minuten Kaffee.

Dann schaute ich eben auf meine Hyundai-App und dann sah ich, dass schon 90 % geladen waren. Also wir bekamen dann richtig Stress mit unserem Kaffee, weil die Ladezeit einfach so schnell war. Aber war auch eine schöne Erfahrung, einfach zu sehen, man muss da nicht ewig immer einplanen.

Sondern man kann es wirklich auch bei einem Supermarktbesuch machen, wobei leider viele Supermärkte nur 50-kW-Ladestationen haben. Das finde ich nicht sehr sinnvoll gedacht. Aber rein theoretisch die Supermärkte, wo man schneller laden kann, ich glaube, die haben auch einen Vorteil bei Frauen.

Sebastian

Das glaube ich auch. Das hatten wir auch im Vorhinein noch mal, dass man Mobilität ja auch immer ein Stück weit anders denken muss. Eben aus Sicht der Männer, aus Sicht der Frauen, weil da ja die Ansprüche auch ein Stück weit unterschiedlich sind. Ich meine, es gibt auch genügend Männer, die dann jetzt mittlerweile daheim sind und dann die Einkäufe machen.

Ich merke das auch selbst, wenn ich dann mal unter der Woche unterwegs bin, wo ich mir denke: Schön, jetzt bist du da beim Discounter, bei Aldi, Lidl, irgendwo Co unterwegs, würdest dann gerne mal die Ladezeit nutzen, aber in den zehn Minuten, Viertelstunde, die du drin bist, passiert halt nicht viel mit dem Akku.

Da wäre natürlich so ein HPC-Charger auf dem Supermarktparkplatz schon von Vorteil, das stimmt . Aber ansonsten kann man ja einfach festhalten: Einfach einsteigen, versuchen. Und ganz so schlimm, wie man sich das im Vorhinein dann vorstellt, ist es ja dann doch nicht.

Claudia

Nee, es ist auch spannend. Also ich fand es und ich hatte es dann auch so ein wenig herausgefordert. Ich dachte dann: Ja, ich will das jetzt auch irgendwie, ich will das jetzt auch können und ich will das auch nutzen.

Wie zuvor besprochen, ich finde es auch ein gutes Gefühl, in einem Auto zu sitzen und nicht das Gefühl zu haben, man trägt jetzt zur Klimakrise noch ganz entscheidend irgendwie bei. Natürlich trage ich trotzdem bei. Also ich will jetzt nicht hier so sagen, damit habe ich jetzt ein ökologisch reines Gewissen.

Aber es gibt mir auch noch mal ein gutes Gefühl. Also wie zuvor besprochen, wir haben drei Kinder, wir haben vier Enkel. Da überlegt man ja manchmal auch: Wie hinterlassen wir eigentlich diese Welt und was geben wir denen als Erbe mit? Und da finde ich auch diese Richtung der E-Mobilität oder überhaupt der anderen Mobilität, der anderen Antriebe, finde ich, ist einfach wichtig.

Sebastian

Definitiv. Und auch ein schönes Schlusswort aus meiner Sicht. Vielen Dank für deine Einblicke, Claudia. Das hat das ganze E-Mobilitätsthema noch mal ein wenig spürbarer, greifbarer aus der Realität werden lassen. Und ich bin mir sicher, dass auch unsere Zuhörer:innen da Gefallen dran finden. Vielen Dank für deine Zeit.

Claudia

Gerne.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Melvin:

Hallo Rochus,
den Bericht aus der Praxis kann ich dir gerne skizzieren, wenngleich ich vorab sagen muss, dass ich der Elektromobilität generell positiv gegenüberstehe und sich dies durch meine eigenen, praktischen Erfahrungen in 1,5 Jahren bzw. knapp 23 tkm mit dem Corsa Electric nur bestätigt hat.
Neben dem Corsa fahren wir noch einen gebrauchten Passat GTE aus 2017.
Ich denke, der Corsa Electric ist mit knapp über 30 T€ schon eher bezahlbar, wobei er vergleichsweise natürlich immer noch recht teuer ist. Bezahlbarere Autos mit ähnlich großer Batterie und Ladeleistung wie der Citroen e-C3 ab 23T€ kommen aber noch dieses Jahr.

Vorab: 99% der Probleme, die du nach eigener Aussage täglich beobachtest, hatte ich während der Zeit nicht ein einziges Mal.
Allerdings ist der Corsa natürlich unser Zweitwagen und längere Strecken fahren wir i. d. R. mit dem Passat.
Dennoch haben wir auch den Corsa schon auf Langstrecke (>250 km je Strecke) bewegt und ich hatte dienstlich auch schon das Vergnügen, z. B. mit einem ID.3 längere Strecken (300-450 km je Strecke) zu fahren.

Alltag: Laden beim Arbeitgeber (kostenlos, natürlich ein riesiger Kostenvorteil) und zu Hause (Wallbox, Eigenheim, aber keine PV bisher -> 0,30 € / kWh). Der größte Vorteil für mich liegt hier darin, dass ich egal ob zu Hause oder beim Arbeitgeber, immer weiß was ich für den Strom bezahle. Keine Ausschau halten nach dem günstigsten Tagespreis für Benzin und Extrafahrten zur passenden Uhrzeit zur Tankstelle, sondern einfach anstecken, laden während das Auto eh steht und fertig.
Kann man beides nicht, ist man aktuell natürlich noch sehr stark auf öffentliche Ladesäulen angewiesen, die nicht überall gut ausgebaut sind – aber auch das geht in den meisten Gegenden voran.

Im Sommer haben wir eine Reichweite von zwischen 250-300 km (Autobahn – Landstraßenmix auf längeren Strecken, höherer AB-Anteil = höherer Verbrauch) und 300 – 350 km (Landstraßen-Dorf-Mix, Kurzstrecke). Der Corsa kommt dann im Schnitt einmal die Woche an die Ladesäule bei der Firma und dann reicht das locker für alle Strecken, die in einer normalen Woche inkl. Wochenende so anfallen.

Im Winter reduziert sich die Reichweite dann um ca. 30% auf ca. 180 – 240 km, wobei hier die Kurzstrecke mit Standheizung etc. der kritischere Wert ist.
Das merkt man dann schon, wenn das Auto auf Akku vorheizen soll und dann während der Fahrt zur Arbeit (12 bzw. 18 km bei mir und meiner Frau) der Akku kalt ist und die Temperatur im Innenraum gehalten werden soll.
Bei viel Kurzstrecke nur zur Arbeit und mal 2-3 km zum Einkaufen oder zum Training fällt die Reichweite entsprechend auch mal unter 200 km.
Im Alltag aber kein Problem, da auch die reduzierte Reichweite für die Arbeitswoche reicht und ich jederzeit zu Hause mal eben anstecken kann – da muss man ohne Lademöglichkeit zu Hause natürlich etwas vorausschauend agieren und kann nicht spontan mal eben mehr als 100 km fahren, wenn im Falle des Corsa im Winter nur noch 50% im kalten Akku sind. Das wird dann schon eng und man kommt mit sehr wenig Reserve nach Hause.

Aber: Je länger die Strecke, desto weniger merkt man den winterlichen Mehrverbrauch. Ist das Auto einmal warm, ist der Mehrverbrauch zum Erhalt der Temperatur eher minimal (2-3 kWh / 100 km), sodass man dann immer noch gute 240 km (bei ca. 18,5 kWh / 100 km bzw. 45 kWh nutzbarer Akkukapazität) weit kommt – selbst getestet bei Fahrten im Winter nach Dortmund.
Zum Vergleich fahren wir das Auto im Sommer je nach Strecke zwischen 12,5 und 15,5 kWh / 100 km.
Das Auto muss halt nur erstmal aufheizen und das kostet natürlich Energie, die der Verbrenner als Abwärme mehr oder weniger mitbringt – bis auf den Mehrverbrauch durch elektrische Zuheizer, damit es schneller warm wird.

Im Langzeitschnitt liegt der Corsa inkl. ca. 10% gemessenen Ladeverlusten und dem Verbrauch für die Standheizung aus dem Akku bei 18,42 kWh / 100 km, im Winter konstant über 20 kWh all incl., im Sommer konstant unter 17 kWh all incl. (z. B. Klimaanlage und Vorklimatisieren im Stand).

Der einzige elektrische Verbraucher, der wirklich einen Einfluss auf die Reichweite hat, ist hierbei aber die Heizung. Den Rest machen Akkutemperatur und Witterungsbedingungen. Dinge wie Radio, Handy laden, Licht etc. haben keinen nennenswerten Einfluss, da der Verbrauch maximal im zweistelligen Watt-Bereich liegt. Ob Radio aus oder an oder Handy laden, macht bei Akkus im kWh-Bereich einfach nichts aus.

Zu deinen Punkten zum Thema Laden: Ich habe für unterwegs natürlich vorgesorgt und habe mehrere Lade-Apps, die aber rein zur Optimierung der Kosten dienen, falls ich mal sehr selten öffentlich laden muss. Fast alle Ladesäulen lassen sich über Roaming mit einer der größeren Lade-Apps von EnBW, Maingau etc. freischalten. Eine einzige würde also für 90% der Fälle ausreichen.
Für Ladesäulen im Umkreis unserer Dörfer ist bei mir die TankE-App einfach aufgrund des lokalen, günstigeren Preises gesetzt (0,43 €/kWh nach einer Erhöhung letztes Jahr, davor 0,35 €/kWh) – so ist es in vielen Landkreisen, wo die Stromnetzbetreiber einfach selbst ein entsprechendes Angebot machen. Beim Corsa brauche ich die aber eigentlich nie, da das ja nur im Umkreis unserer Dörfer relevant ist, das ist mehr was für den Passat mit seiner mickrigen Hybrid-Reichweite von 20-40 km.
Alles weitere (DC-Laden oder eben AC-Laden außerhalb der Reichweite) mache ich mit der mobility+-App von EnBW, Maingau oder EWE Go, je nachdem welcher von den dreien günstiger ist.
Ich hatte bisher keinerlei Probleme außer einmal einem Ladeabbruch am veralteten IKEA-Charger (kostenlos) aufgrund von Kommunikationsproblemen und einmal, dass ich die nächste Ladesäule 10 m weiter anstatt der Ersten nehmen musste, da die Parksituation an der AC-Ladesäule am Straßenrand nicht zum Ladeport hinten auf der Fahrerseite beim Corsa und dem kurzen 4 m-Spiralkabel gepasst hat, das ich nur dabei hatte.
Intransparente Stromkosten o.ä. sind heutzutage absolut exotische Sonderfälle lokaler Anbieter, wo aber wie gesagt über 90% der Ladepunkte auch mit einer anderen Ladekarte im Roaming genutzt werden können.
Es gibt natürlich schwarze Schafe mit Ladesäulen aus frühen Zeiten, die einfach hingeklatscht wurden, damit da irgendwas steht und die dann ewig defekt oder schlecht zugänglich sind. Diese Zeiten sind heute aber i. d. R. vorbei.

Für mich persönlich mit meinen Rahmenbedingungen und meinem Fahrprofil gibt es keine relevanten Nachteile bei E-Autos, aber viele relevante Vorteile, die ich sehr schätze. Das trifft natürlich nicht auf jeden zu, auf der anderen Seite aber wiederum auch auf viel mehr als immer behauptet wird.
Finanziell muss man sich die Anschaffung natürlich leisten können, aber mittlerweile gibt es viele gut bezahlbare Gebrauchtwagen, die man nehmen kann. Man muss es natürlich auch ein Stück weit wollen und das ist in meinen Augen die größte Hürde. Aber auch das wird sich mit der Zeit regeln.
Wenn man also die Gelegenheit hat, anstelle eines Verbrenners ein Elektroauto zu kaufen, würde ich immer zum Elektroauto greifen – ein Verbrenner kommt mir nicht mehr auf den Hof.
Mein Einstieg lief damals über eigenes Interesse und den Kauf des PHEV, wo ich das rein elektrische Fahren im direkten Gegensatz zum Benzinerbetrieb immer deutlich besser finde.

Ich hoffe, der „kleine“ Erfahrungsbericht aus der Praxis hilft dir weiter.

Sebastian Henßler:

Danke Rochus für dein Feedback. Zunächst einmal möchte ich die Tür öffnen und gerne auch Kritikern ermöglichen, mit mir über E-Mobilität zu sprechen. Gar kein Thema und gerne gesehen. Mitnichten soll dies eine Werbeveranstaltung für die E-Mobilität sein, es war einfach, entgegen anderer Folgen, eine eher emotional aufgeladene. Was dann auch zu den Begriffsverwendungen geführt hat. Aus meiner Sicht auch nicht verwerflich.

Überzeugen und verkaufen müssen und wollen wir die E-Mobilität hier nicht. Wir berichten darüber und jeder ist dann in der Lage sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Rochus Bindner:

Es ist schon eigenartig – beim Anhören dieses Podcasts gewinne ich ganz spontan den Eindruck, ich befinde mich in einer ziemlich platten Werbeveranstaltung von Hyundai oder der von der gesamten Elektromobilitätsindustrie.

Es fällt mir schwer ja schon schwer die Häufigkeit von Begriffen wie Super, Mega, Total etc. zu zählen, wie Sie mir von Claudia in dem mir recht fragwürdig erscheinenden Übermaß gebraucht werden.

Zudem denke ich, dass Besitzer eines Teslas und eines elektrischen Zweitwagens, eines Eigenheims mit Photovoltaik auf dem Dach und (eigener? 500kW) Ladesäule nicht unbedingt zu dem für mich interessanten Durchschnitt einer der Mittelschicht angehörigen Nutzergruppe von Elektrofahrzeugen gehören.

im Übrigen wäre ich sehr daran interessiert, einmal eine etwas kritischere Userberichterstattung zum Thema Fahren eines Elektrofahrzeugs im Winter mit Standheizung, Gebläse und anderen elektrischen Verbrauchern zu lesen, insbesondere auch unter dem Einfluss winterlicher Temperaturen auf die Batteriekapazität und die damit verbundene maximale erzielbare Reichweite unter etwas anderen Bedingungen, die vom reinen Standard-Kurzstreckenfahrbetrieb in der Innenstadt abweichen.

Viel interessanter als ein Bericht zum Thema Ioniq 5 wären für mich zudem auch die Erfahrungen, die Nutzer heute auf der Suche nach einem für die Mittelschicht unserer Bevölkerung leichter bezahlbaren elektrischen Kleinwagen machen.

Auch die Problematik, die ich tagtäglich auf Fahrten entlang der Autobahn erlebe, wo sich Nutzer redlich abmühen, eine Ladesäule mit offenbar -zig verschiedenen Bezahlkarten-Systemen, nichttransparenten Stromkosten und ähnlichem herumschlagen und teilweise entnervt aufgeben, wenn sie ihr Fahrzeug nicht einmal in die Ladebucht einfahren können, weil Kabel und Anschlusspunkt einfach längenmäßig nicht aufeinander ausgerichtet sind. Um nur einige wenige Probleme zu nennen, die ich beobachte…

Zusammenfassend möchte ich sagen, die Glaubwürdigkeit und repräsentative Aussagekraft eines solchen Artikels lässt für mich sehr stark zu wünschen übrig und schafft es keinesfalls, mich als potentiellen Käufer eines Elektroautos zu gewinnen. Dass sich die meisten Besitzer eines vergleichsweise hochklassigen und hochpreisigen Elektrofahrzeugs durch solche Interviews gebauchpinselt und in Ihrer exponierten Käufer- und Nutzerrolle willkommenerweise bestätigt fühlen, kann ich durchaus nachvollziehen.

Gastschreiber:

Ja, man kann sicher vieles noch optimieren, ich nutze bspw. eine Roamingkarte und keine App, ranhalten, laden fertig.
Viele Autofirmen bieten ihren Kunden spezielle Abokarten an, es gibt auch entsprechende Anbieter. Nextmove bietet hier regelmäßig ein Übersicht.
Autofahren kostet Geld und ein Elektroauto wegen Kostenersparnis zu wählen, darauf würde ich nicht kommen.
Mehr würde mich diese gruselige Ladeleistung stören, 30 Minuten und 25kWh, Da ist Optimierungsbedarf. Bei Frost sollten in 30 Minuten mindestens 200km nachgeladen werden, im Sommer 300km. Sonst ist es doch eine Strafe.
Bei Tesla lade ich nicht nach, da ich, durch ungünstige Ladeklappe, dort zwei Ladeplätze blockieren würde.

Nie wieder Hyundai:

Zum Ioniq kann ich nur Sagen Auto Topp Service Flopp.
Warte Seit 3 Monaten auf eine Freigabe zum Bestellen eines Ersatzteils.
Alles Garantie.
Achja wir reden davon das ich seit drei Monaten keine Heizung mehr habe.✌️✌️

Von der Hyundai Deutschland kommt auch nicht mehr als „Wir bitten um Geduld“ und ist doch nicht so schlimm das Auto fährt doch.

Die Krönung des Ganzen war dann der Serviceberater der mir ins Gesicht gesagt hat ich solle mich nicht so anstellen ein anderer Kunde hat sein Leasing Auto 2 Jahre nicht aus der Werkstatt wieder bekommen und danach ein neues geleast.

Ersatzwagen auf unbestimmte Zeit mit 2500€ Selbstbeteiligung ist in meinen Augen auch nicht tragbar.

Grüße gehen raus an
Automobile Darmas

2627777:

Also ich fahre auch seit 8 Wochen e-Auto. Mg4 Standard. Nachladen war ich noch bei keiner Ladesäule außer bei Lidl 29 Cent. Ansonsten wollen die immer eine Startgebühr und zwischen 70 und 115!!! Cent, manchmal wird auch minutengenau abgerechnet. Wer bezahlt das??? Ich zahle Zuhause aktuell 26 Cent und beim Arbeitgeber 25 Cent. Meine erste länger Fahrt ging von Chemnitz nach Oberhausen. Dabei habe ich die Moovility App benutzt, Wallet spezial mit Visa, 35 Cent pro Kwh! Erster Ladestop alles gut 30 Minuten nachgetankt ca. 25 kWh. Zweiter Ladestop App abgestürzt! Laden nur über andere Apps möglich.70 – 90 Cent. Zu teuer! Weitergefahren an eine Teslastation, angemeldet in der App, nachgeladen für 55 Cent. Weiter gefahren und kurz vor Oberhausen nochmal an eine Moovility, Wallet spezial mit Visa, (35 Cent) Ladesäule gehalten. Laden nach mehreren Versuchen nicht möglich. Frust!!! In 5 km entfernt zur Tesla Ladestation gefahren problemlos nachgetankt. Für 550 km 10 Stunden gebrauch. 2 Tage später wieder zurück. Nur bei Tesla nachgeladen!!! Alles problemlos. Diesmal nur etwas über 8 Stunden gebraucht. akzeptabel.Werde wohl zukünftig nur noch bei Tesla nachtanken. Keine Probleme und keine maßlos überteuerten Strompreise. Und wundert sich die Presse das die Ladeinfrastruktur nur zu 11 Prozent ausgelastet ist. Mir geht’s nicht nur um den Umweltschutz, ich muss mir ihn auch leisten können. Der Preis an der Ladesäule sollte sich am Sportmarkt orientieren. Ladesäulen auf allen Parkplätzen. Bidirektionales laden. Ach ja, es wäre so schön… Träumerei…

Jürgen Baumann:

Der IONIQ 5 passt. Auch auf Langstrecke. Die beginnt ab 10 mal Laden, also ab ca. 4’500 km. Zum Beispiel ans Nordkapp. Gerne auch im Sommerhalbjahr.
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7086969066246021120/

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat Gastschreiber:
„Baumarkt oder Supermarkt, ich fahre die Geschäfte an mit Ladesäule.“
Mit 2 eigenen Ladeanschlüssen in der TG (3,7+11 kW) spielt das hier keine Rolle – da entscheide ich nach Angebot im Laden!

„Restaurant oder Urlaubsunterkunft, Lademöglichkeit ist eine der ersten Fragen, die ich für mich kläre.“
Ja, Restaurant, *wenn* außerhalb der Rückfahrreichweite – länger als 1 h Fahrt tue ich mir dafür meist eh nicht an …

Bei URLAUBSUNTERKUNFT ist Ladeanschluß quasi gesetzt :)

Sebastian Henßler:

Hast du gut gemacht. Danke dir.

Gastschreiber:

Ich glaube dieses „einfach mal machen“ würde viele Diskussionen im Umfeld der Elektromobilität deutlich entspannen.
Dass man einen Ioniq 5 als übersichtlich und schon fast kompakt darstellt ist witzig, erklärt natürlich das über 5m Schiff, dass im Haushalt bereits vorhanden ist.

Ansonsten zeigen einige Aussagen für mich, dass die Kennten, die jetzt versuchen Kunden anzulocken mit HPC, den Kunden verstehen. Wer hier rechtzeitig die Weichen stellt, der sorgt dafür, dass die Kundschaft gerne dorthin kommt.

Ich jedenfalls suche mir auch lieber Ziele aus, bei denen ich den Spruch „steht er, lädt er“ einfach integrieren kann mit den Dingen, die ich sowieso erledigen will.
Baumarkt oder Supermarkt, ich fahre die Geschäfte an mit Ladesäule. Restaurant oder Urlaubsunterkunft, Lademöglichkeit ist eine der ersten Fragen, die ich für mich kläre.

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