Im Februar 2020 gab die Deutsche Post zu verstehen, dass bis Ende 2020 die Produktion der E-Transporter der Marke “StreetScooter” eingestellt wird. Auch die Suche nach einem Käufer für die Marke ist beendet. Mit dieser Entscheidung wollte man sich weiteren Ärger, Kosten und Aufwand sparen. Doch nun scheint es so, als ob sich die Post noch einmal intensiver mit dem Thema StreetScooter auseinandersetzen müsste. Grund hierfür ist der Rückruf von 12.000 StreetScooter, wegen der Gefahr von Rauch- und Hitzeentwicklung.
Die Deutsche Post hat mehr als 12.000 Elektrotransporter des Typs StreetScooter in die Werkstatt gerufen: Bei den Fahrzeugen der Baureihen Work und Work L bestehe die Gefahr von Rauch- und Hitzeentwicklung, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Hierdurch sei auch die Gefahr eines Brandes nicht auszuschließen, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Schwachstellen im Bereich des Niedrigvoltspannungs-Ladegerätes und der Isolierung eines Kabelstrangs seien Grund für das Problem.
Die Deutsche Post gab allerdings auch zu verstehen, dass von den beiden Schwachstellenkeine Gefährdung für den Fahrer ausgehe. Es handele sich um einen freiwilligen und nicht angeordneten Rückruf, betonte das Unternehmen. Grundsätzlich sollen die Fahrzeuge der betroffenen Baureihe den Angaben nach in Übereinkunft mit dem Kraftfahrtbundesamt innerhalb von zwölf Monaten in die Werkstatt gebracht, geprüft und bei Bedarf instandgesetzt werden. Bei sogenannten Reihentests der selbst genutzten Fahrzeuge wies nur ein Bruchteil der Fahrzeuge die Schwachstelle auf.
Der Rückruf ist somit wohl das nun letzte, nicht gerade erbauliche Kapitel in einem Hin und Her rund um den E-Transporter der Deutschen Post. Der auf den ersten Blick soviel Potential bot, es aber nicht zu nutzen wusste. Der Aussage: “Ende von Streetscooter ein Armutszeugnis für Deutschland”, von Günther Schuh, einem der beiden Gründerväter des StreetScooter-Projekts, kann man daher nur erneut zustimmen. Leider.
Quelle: Automobilwoche – Deutsche Post ruft 12.000 Streetscooter in die Werkstatt