OctoFlexBW: E-Autos netzdienlich und günstiger laden

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Octopus Energy

Sebastian Henßler
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TransnetBW und Octopus Energy haben ein Pilotprojekt namens OctoFlexBW gestartet. Ziel ist es, durch intelligentes Lademanagement von Elektroautos die Netzstabilität in Baden-Württemberg zu verbessern und gleichzeitig einen marktbasierten Redispatch zu testen. Unter Redispatch versteht man Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen.

Die Funktionsweise ist einfach: Octopus Energy gibt an, welche Kapazitäten bei hoher Netzauslastung verschoben werden können. Bei Engpässen kann TransnetBW diese Kapazitäten abrufen, und Octopus verschiebt die Ladevorgänge seiner Kund:innen auf Zeiten mit geringerer Auslastung. So profitieren die Kund:innen von günstigem Ladestrom, während das Stromnetz entlastet wird.

Dr. Werner Götz, CEO von TransnetBW, betont, dass das Projekt aufgrund der Vielzahl der beteiligten Elektroautos und des durchgängigen Prozesses von der Systemführung bis zur technischen Umsetzung besonders sei. Die gesammelten Daten sollen wichtige Erkenntnisse zur Akzeptanz bei Endkunden liefern, sowie zur Zuverlässigkeit der Flexibilitätsbereitstellung und zum zukünftigen Potenzial von Elektroautos.

Während des einjährigen Pilotprojekts werden die Ladevorgänge von bis zu 1500 Elektroautos in der Regelzone von TransnetBW gesteuert. Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany, hebt den großen Nutzen für die Kund:innen hervor: Elektroautos haben ein enormes Potenzial zur Netzstabilisierung. Durch intelligente Technologie und Vernetzung der Plattformen werde ein entscheidender Schritt im Engpassmanagement gemacht. Die Kund:innen werden für ihre Flexibilität mit günstigem Ladestrom und niedrigeren Netzkosten belohnt, was die Elektromobilität attraktiver macht.

Die Energiewende hat den Bedarf an Netzengpassmanagement erhöht. Wenn in Norddeutschland viel Windstrom erzeugt wird, reichen die Transportkapazitäten oft nicht aus, um den Strom in den Süden zu bringen. Redispatch-Maßnahmen verringern die Erzeugung im Norden und erhöhen sie hinter dem Engpass.

Maximal 20 Cent je Kilowattstunde

Eine marktliche Komponente namens Redispatch 3.0 soll die Kosten senken und Kleinstflexibilität in das Netzmanagement integrieren. Dadurch wird das Flexibilitätspotenzial für Netzdienstleistungen erhöht. Octopus Energy bietet den Tarif Intelligent Octopus Go an. Per Smart Meter Gateway wird das Elektroauto geladen, wenn Strom günstig und aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Kunden geben an, bis wann und zu welchem Ladestand ihr Auto geladen sein soll. Octopus steuert die Ladung und garantiert einen Preis von maximal 20 Cent pro kWh.

Nach dem Projekt sind viele Folgeprojekte denkbar, etwa die Ausweitung auf andere Regionen oder die Einbindung weiterer Flexibilitätsquellen wie Wärmepumpen. TransnetBW und Octopus Energy planen bereits weitere Kooperationen.

Quelle: Octopus Energy – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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