89 Prozent der 2024 in Norwegen neuzugelassenen Pkw sind Elektroautos, im Jahr 2025 werden es 100 Prozent sein. Norwegen schafft damit zehn Jahre vor der Europäischen Union den kompletten Umstieg auf Elektroautos bei Neuwagen. Innerhalb der EU gibt es große Unterschiede bei der E-Automobilität, wie eine aktuelle Analyse des österreichischen Verkehrsclubs VCÖ zeigt. EU-Spitzenreiter ist demnach Dänemark, wo 2024 bereits 50 Prozent aller Neuwagen Elektroautos waren. Österreich liegt mit knapp mehr als 17 Prozent über dem EU-Schnitt. Deutschland liegt mit 13,4 Prozent exakt im Durchschnitt der EU-27.
Die skandinavischen Staaten sind die Tempomacher bei der E-Automobilität, wie die aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Norwegen waren 2024 bereits 89,3 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos, in Dänemark 50,4 Prozent und in Schweden 34,4 Prozent. Auch in den Niederlanden ist bereits jeder dritte Neuwagen ein Elektroauto. „Norwegen hat sich klare Ziele gesetzt und diese im Unterschied zur EU nicht in Frage gestellt. Stattdessen wurden konsequent Maßnahmen umgesetzt und diese auch korrigiert, wenn sie negative Seiteneffekte hatten. Beispiele sind die Rücknahme der Öffnung von Busspuren, weil es dadurch zu Verspätungen beim Busverkehr kam. Oder das Zurückfahren der Anschubförderungen, sobald der Markthochlauf gelungen war. Österreich kann nun aus den Erfahrungen Norwegens lernen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.
In Norwegen wird der Kauf von Elektroautos mittlerweile nicht mehr gefördert. „Auch in Dänemark und Schweden gibt es keine Kaufprämien für E-Autos. Sie machen durch eine höhere Besteuerung der Verbrenner-Pkw den Kauf von Elektroautos attraktiv“, erklärt VCÖ-Experte Schwendinger. In Dänemark ist, so wie auch in Norwegen, die Zulassungssteuer für Benzin- und Diesel-Pkw sehr hoch, insbesondere für Autos mit hohem Spritverbrauch. In Schweden und den Niederlanden sind die laufenden Besitzsteuern für Verbrenner-Pkw hoch.
Norwegen ist vor Dänemark und Schweden Europas E-Auto Spitzenreiter
(Anteil Batterie-Elektrische Pkw an Neuzulassungen im Jahr 2024 – in Klammer Anzahl)
- Norwegen: 89,3 Prozent (102.728 E-Autos)
- Dänemark: 50,4 Prozent (78.446 E-Autos)
- Schweden: 34,4 Prozent (83.636 E-Autos)
- Niederlande: 33,2 Prozent (115.019 E-Autos)
- Finnland: 28,8 Prozent (19.539 E-Autos)
- Malta: 28,6 Prozent (2055 E-Autos)
- Belgien: 28,3 Prozent (120.264 E-Autos)
- Luxemburg: 27,3 Prozent (11.901 E-Autos)
- Island: 25,1 Prozent (2355 E-Autos)
- Portugal: 19,3 Prozent (36.615 E-Autos)
- Schweiz: 18,9 Prozent (40.517 E-Autos)
- Großbritannien: 18,7 Prozent (338.314 E-Autos)
- Österreich: 17,4 Prozent (40.359 E-Autos)
- Frankreich: 17,0 Prozent (260.995 E-Autos)
- Irland: 14,2 Prozent (17.163 E-Autos)
- Deutschland: 13,4 Prozent (347.048 E-Autos)
- Zypern: 8,0 Prozent (1150 E-Autos)
- Lettland: 7,2 Prozent (1160 E-Autos)
- Ungarn: 7,1 Prozent (7813 E-Autos)
- Rumänien: 6,1 Prozent (8435 E-Autos)
- Litauen: 6,0 Prozent (1668 E-Autos)
- Griechenland: 5,9 Prozent (7626 E-Autos)
- Slowenien: 5,7 Prozent (2860 E-Autos)
- Estland: 5,6 Prozent (1232 E-Autos)
- Spanien: 5,3 Prozent (48.554 E-Autos)
- Tschechien: 4,7 Prozent (9943 E-Autos)
- Bulgarien: 4,4 Prozent (1768 E-Autos)
- Italien: 4,1 Prozent (59.814 E-Autos)
- Polen: 3,0 Prozent (14.824 E-Autos)
- Kroatien: 2,7 Prozent (1668 E-Autos)
- Slowakei: 2,5 Prozent (2131 E-Autos)
EU27: 13,4 Prozent (1,3 Millionen E-Autos)
Quelle: VCÖ – Pressemitteilung vom 30.12.2024