DLR: Autonomes Wasserstoff-Mobil für 1000 Kilometer Radius

Cover Image for DLR: Autonomes Wasserstoff-Mobil für 1000 Kilometer Radius
Copyright ©

Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forscht aktuell an einem Langstreckenfahrzeug der Zukunft. Das geht aus einer Mitteilung des Instituts hervor. Demnach ist das Inter Urban Vehicle (IUV) als fünfsitziges Fahrzeug der Mittel- oder Oberklasse gedacht. Der Konzeptschwerpunkt des IUV liegt nach Angaben des DLR im automatisierten Reisen. Zu diesem Zweck soll das Leichtbau-Fahrzeug eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometer erreichen.

Um dieser Definition gerecht zu werden, werde bei der Erforschung des Antriebsstrangs auf den Einsatz von Energiewandlern auf Basis alternativer Kraftstoffe, innovativen Speichern, neuartigen elektrischen Antrieben und Brennstoffzellen-Systeme gesetzt, heißt es. Dabei werde die Effizienz des Antriebsstrangs durch die angestrebte Nutzung von Abwärmeströmen – etwa mittels Thermoelektrik – auf ein bisher unerreichtes Niveau gehoben.

Auf der Langstrecke kann die Brennstoffzelle nach Angaben des DLR den Vorteil ihrer hohen System-Energiedichte ausspielen. Der Wasserstoff-Durchsatz genüge, um außer der Erzeugung elektrischer Energie in chemischen Prozessen auch mittels Wasserstoff Kälte und Wärme zu erzeugen und dadurch eine kältemittelfreie Klimaanlage zu betreiben. Diese werde nicht mehr wie bei konventionellen Fahrzeugen über das Cockpit gesteuert, sondern sei im Dachhimmel integriert und sorge so für eine gleichmäßige und trotzdem individuell einstellbare Innenraumbelüftung. Ein Konzept, wie es etwa in Flugzeugen Verwendung findet.

Bei der Karosserie setze man mit neuen Crash-Konzepten auf maximale Sicherheit der Passagiere und Energiespeicher, heißt es. Zum Einsatz kommt demnach eine Multi-Material-Struktur mit einem hohen Anteil an faserverstärkten Kunststoffen (FVK). Das geringe Gewicht trage ebenfalls zur Effizienz des gesamten Fahrzeugs bei. Um einen einfachen und komfortablen Ein -und Ausstieg zu ermöglichen, verfügt das Forschungsfahrzeug auf beiden Seiten über Schiebetüren, die gegeneinander öffnen. In Kombination mit den fehlenden B-Säulen entsteht dadurch eine maximale Türöffnung. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, ist beim IUV eine Automatisierung bis Level 4 vorgesehen. So könne der Fahrer auf den langen Strecken entlastet werden und während der Fahrt arbeiten oder sich anderweitig beschäftigen.

Quelle: DLR – Pressemitteilung

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Exklusiv: Mercedes-AMG muss allzu laute Kraftwagen streichen

Exklusiv: Mercedes-AMG muss allzu laute Kraftwagen streichen

Henning Krogh  —  

Das Ende einer Ära: Mercedes-AMG stellt bis Mai 2026 mehrere Verbrenner ein. Hintergrund sind strengere UNECE-Vorgaben zu Lärmemissionen.

Cover Image for Mit dem Know-how des Formel-E-Weltmeisters: der Porsche Cayenne Electric

Mit dem Know-how des Formel-E-Weltmeisters: der Porsche Cayenne Electric

Michael Neißendorfer  —  

„Die Formel E ist unser Entwicklungslabor für die Elektromobilität“, so Porsches Entwicklungsvorstand Steiner. Das sieht man am Cayenne Electric recht deutlich.

Cover Image for BMW kommt bei Quartalszahlen noch glimpflich weg

BMW kommt bei Quartalszahlen noch glimpflich weg

Michael Neißendorfer  —  

Es darf angesichts der schwierigen Lage in der Automobilbranche als Erfolg gewertet werden, dass die Umsatzrückgänge nur im einstelligen Prozentbereich liegen.

Cover Image for Opel-Chef: „Nur Elektro bis 2028 wird nicht funktionieren“

Opel-Chef: „Nur Elektro bis 2028 wird nicht funktionieren“

Sebastian Henßler  —  

Einen Elektro-Corsa für 25.000 Euro in Deutschland zu bauen, sei laut Opel-Chef Huettl unmöglich – zu hoch seien Arbeits- und Energiekosten.

Cover Image for Kommt die Elektro-Quote für Europas Firmenflotten?

Kommt die Elektro-Quote für Europas Firmenflotten?

Sebastian Henßler  —  

Brüssel will laut Insidern Elektroautos in Flotten ab 2027 vorschreiben. Bis 2030 sollen 90 Prozent elektrisch fahren – Vermieter wie Sixt schlagen Alarm.

Cover Image for Hyundai baut neues Wasserstoffwerk in Südkorea

Hyundai baut neues Wasserstoffwerk in Südkorea

Sebastian Henßler  —  

Hyundai baut mit seiner neuen Anlage ein Ökosystem für Wasserstoff auf – von der Erzeugung über Speicherung bis zur Nutzung in Mobilität und Industrie.