Benteler, Beep und Mobileye wollen ab 2024 autonome Kleinbusse in Serie produzieren

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Benteler

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die Unternehmen Benteler EV Systems, Beep Inc. und Mobileye haben eine strategische Zusammenarbeit zur Entwicklung und zum Einsatz von vollständig elektrischen und autonomen Kleinbussen in öffentlichen und privaten Gemeinden in Nordamerika bekanntgegeben. Die Shuttles sind für den Einsatz auf der ersten und letzten Meile – also die Distanz zwischen dem Aufenthaltsort und dem nächsten Zugangspunkt zum öffentlichen Nahverkehr – in städtischen Gebieten gedacht. Die „Mover“, wie Benteler sie bezeichnet, sollen ab 2024 in den USA in Produktion gehen.

Die Zusammenarbeit zwischen Benteler EV Systems, Beep und Mobileye soll die Entwicklung und den Einsatz eines vollständig autonomen Elektromobils (SAE Level 4) für die USA ermöglichen, das den Standards der Automobilindustrie und den Sicherheitsstandards für den öffentlichen Straßenverkehr entspreche. Der speziell für diesen Zweck entwickelte autonome Mover von Benteler EV Systems wird durch das Selbstfahrsystem Mobileye Drive von Mobileye unterstützt und durch Einsatz- und Betriebssysteme, Technologien und Dienstleistungen von Beep ergänzt.

„Der Bedarf an Kleinsttransportern für mehrere Personen nimmt in unseren Städten und Gemeinden weltweit ständig zu und muss gedeckt werden, um die Straßen zu entlasten, die Umwelt zu schützen und allen Menschen eine sichere und zuverlässige Mobilität zu bieten. Die Markteinführung eines erschwinglichen, autonomen elektrischen Movers ist eine Lösung, die die Mobilität, wie wir sie heute kennen, verändern wird.“ – Hinrich Woebcken, Aufsichtsratsmitglied Beep

Das Trio kann auf jahrelange Erfahrung in wichtigen Aspekten autonomer Lösungen zurückgreifen – Beep im Betrieb von Mikro-Transit- und Mobilitätslösungen, Benteler EV Systems in der Entwicklung und Herstellung von Automobillösungen und Sicherheitssystemen und Mobileye in der Bereitstellung von Lösungen für das automatisierte Fahren.

Kooperation schöpft aus branchenübergreifender Erfahrung

Benteler EV Systems, ein Unternehmen der Benteler Gruppe und ein Experte in der Gesamtsystemtechnik für Elektroautos, ist bekannt für seine skalierbare und modulare Plattform für E-Fahrzeuge, das Benteler Electric Drive System, auf der der Mover aufbauen soll. Die Entwicklung und Produktion werde in den USA stattfinden, mit dem Ziel, den Mover weltweit in anderen Ländern einzuführen und so zur Mobilität der Zukunft beizutragen.

Autonome Mover sind die Lösung für den öffentlichen Nahverkehr der Zukunft und lösen die Mobilitätsherausforderungen der zunehmenden Urbanisierung und der steigenden Emissionen“, sagt Marco Kollmeier, Geschäftsführer der Benteler EV Systems GmbH. Diese Fahrzeuge müssen robust sein für einen 24/7-Einsatz im öffentlichen oder kommerziellen Bereich, zu optimierten Kosten und mit hohem Fahrkomfort. Daher habe sich Benteler für die strategische Zusammenarbeit mit Mobileye und Beep entschieden, um autonome Fahrzeuge zu bauen, die genau diese Marktanforderungen erfüllen.

Mobileye gilt als ein Marktführer bei Lösungen für autonomes Fahren und hat bereits mehr als 100 Millionen seiner computergestützten Bildverarbeitungslösungen für den etablierten Markt der Fahrassistenzsysteme ausgeliefert. Mit einer der am weitesten verteilten autonomen Flotten der Welt, die in Israel, Deutschland, Japan, China, Frankreich und den USA im Einsatz ist, beweist Mobileye täglich die Fähigkeiten seines Selbstfahrsystems Mobileye Drive.

„Die Vorteile des autonomen Fahrens können nur in der Breite ausgeschöpft werden. In Zusammenarbeit mit Beep und Benteler strebt Mobileye die Massenproduktion von selbstfahrenden Mobilitätslösungen für die erste und letzte Meile an, die eine bequeme, zugängliche und sichere Beförderung von Menschen in ganz Nordamerika ermöglichen.“ – Johann Jungwirth, Vice President Mobility-as-a-Service (MaaS) bei Mobileye

Beep gilt in seinem Bereich in den USA als führend und hat allein im Jahr 2021 autonome elektrische Shuttles in vielen öffentlichen Straßenprojekten für Zehntausende von Fahrern auf Zehntausenden von Straßenkilometern erfolgreich getestet. Das Unternehmen hat im Rahmen seiner Testprogramme für autonome Fahrzeuge eng mit der National Highway Traffic Safety Administration zusammengearbeitet und nutzt diese jahrelangen Erfahrungen, um bei der Entwicklung der neuen Plattform zu helfen, wobei der Schwerpunkt auf Sicherheit liegt.

Die gut etablierte US-Präsenz von Beep für unser Betriebsmodell für autonome Mobilität, das maschinelles Lernen, kontextabhängige Routenintelligenz und die bestehende zentralisierte Kommandoplattform von Beep umfasst, kombiniert mit dem Fertigungs-Know-how von Benteler und Mobileye, führen alle Fähigkeiten zusammen, die für eine erfolgreiche Umsetzung dieses wichtigen Wandels in der individuellen Mobilität erforderlich sind“, sagte Joe Moye, CEO von Beep.

Quelle: Benteler – Pressemitteilung vom 14.02.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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David:

Soso, mobileye, der Ex-Partner von Tesla und seitdem geht es dort mit der Autonomie bergab. Die Alleinfahrt durch Amerika steht jetzt schon im vierten Jahr aus, dafür gibt es neu eine Untersuchung der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde zur Phantombremsungen mit Tesla. Interessanterweise fangen fangen die großen Probleme seit der Abschaffung des Radarsensors an. Was macht Musk indessen? Beleidigt den kanadischen Ministerpräsidenten (Hitlervergleich). Und seit letzter Woche laufen staatliche Untersuchungen wegen Rassismus bei Tesla. Passt.

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