DHL setzt auf selbst entwickeltes Lade- und Lastmanagement-System

Cover Image for DHL setzt auf selbst entwickeltes Lade- und Lastmanagement-System
Copyright ©

DHL Group

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min  —  0 Kommentare

Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland (P&P) der DHL Group und die DHL-Tochter StreetScooter haben gemeinsam mit dem Engineering-Partner IAV ein neues Lade- und Lastmanagement-System für E-Fahrzeuge entwickelt. Im Vergleich zu den bisher eingesetzten Lösungen sorge das neue System nicht nur für eine effizientere Ladung von E-Fahrzeugen, sondern vermeide auch unnötige Lastspitzen durch eine intelligente Steuerung der Energieflüsse und senke dadurch die Kosten, so DHL in einer aktuellen Mitteilung. Die gemeinsam entwickelte Lösung wird ab sofort im Rahmen einer neuen Kooperation zwischen StreetScooter und IAV auch für Drittkunden angeboten.

Darüber hinaus optimiere es die Nutzung selbst erzeugter Energie (z.B. Photovoltaik) und vereinfache die Integration von stationären Batteriespeichern und Wärmepumpen. Gleichzeitig verringere es Komplexität und sorge für Transparenz über den Energieverbrauch sowie bei der Auslastung der Fahrzeuge und Infrastruktur. Nach dem erfolgreich verlaufenen Pilotprojekt mit 600 E-Fahrzeugen verschiedener Hersteller wurde dieses neue, selbst entwickelte Lade- und Lastmanagement-System mittlerweile im gesamten Unternehmensbereich P&P ausgerollt, so das Unternehmen.

Dazu sagt Thomas Schlickenrieder, Geschäftsbereichsleiter Betriebsinfrastruktur der P&P-Sparte: „Die Deutsche Post und DHL setzen schon seit langem auf E-Mobilität in ihrem Fuhrpark und sind hier Vorreiter. Bei über 35.000 Elektrofahrzeugen ist unser Bedarf an einem eng in unsere Betriebsabläufe integrierten, intelligenten und stabilen Lade- und Lastmanagement-System entsprechend hoch. Mit der neuen ‚inhouse‘ entwickelten Lösung reduzieren wir unsere Energiekosten, beschleunigen die Elektrifizierung und stellen die Betriebsstabilität in unserem Post- und Paketbereich sicher.“

Weitere Vorteile: Das intelligente Lademanagement ermögliche die Steuerung der Fahrzeugladung sowohl über Backend-to-Backend-Schnittstellen als auch direkt über die Fahrzeugkonnektivität. Basierend auf dem (Live-)Ladezustand und den individuell einstellbaren Ladevorgaben errechne der Optimierer den benötigten Gesamtenergiebedarf und vergebe fahrzeugspezifische 24h-Ladepläne. Dabei reagiere das System laufend auf Veränderungen der Einflussgrößen – etwa bei der Vorkonditionierung des Fahrzeuginnenraums oder der Batterieparameter in der kalten Jahreszeit – und stelle das Optimum durch Aktualisierung der Vorgaben stetig sicher.

Über definierte Schnittstellen lassen sich zudem relevante Informationen in externe Analyse- und Monitoring-Systeme integrieren. So können Ladevorgänge separat überwacht, Einsatzplanungen effizienter gestaltet und Fehleranalysen deutlich beschleunigt werden.

Rainer Wode, Chief Operating Officer der StreetScooter GmbH, blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir freuen uns sehr, mit dem erfolgreichen Rollout einen Meilenstein in der Weiterentwicklung unserer Ladesteuerung erreicht zu haben. Aufbauend auf über 15 Jahren Erfahrung in der Elektromobilität können wir diese innovative Lösung nun auch Drittkunden zur Verfügung stellen.“ Michael Gröschel, Head of Digital Solutions – Mobility, Logistics and Transportation bei IAV, ergänzt: „Unsere Lösung überzeugt durch höchste Zuverlässigkeit im Flottenbetrieb und erfüllt modernste IT-Standards. Sie ist somit zukunftssicher und flexibel an individuelle Kundenanforderungen anpassbar.“

Quelle: DHL Group – Pressemitteilung vom 10.11.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Volvo EX60: E-Auto zum Preis eines Plug-in-Hybriden

Volvo EX60: E-Auto zum Preis eines Plug-in-Hybriden

Sebastian Henßler  —  

Volvo plant mit dem EX60 ein E-Auto zum Preis eines Plug-in-Hybrids – mit längerer Reichweite, effizienterer Technik und besseren Margen für den Hersteller.

Cover Image for Ariadne-Analyse fordert strengere Klimabewertung von Plug-in-Hybriden

Ariadne-Analyse fordert strengere Klimabewertung von Plug-in-Hybriden

Michael Neißendorfer  —  

Eine aktuelle Ariadne-Analyse macht Vorschläge für einen neuen regulatorischen Rahmen für eine mögliche Anpassung der EU-Flottengrenzwerte für Plug-in-Hybride.

Cover Image for Karlsruhe setzt bei Abfallentsorgung auf Elektro-Lkw

Karlsruhe setzt bei Abfallentsorgung auf Elektro-Lkw

Michael Neißendorfer  —  

Die eEconic von Mercedes-Benz kommen in der Restmüllentsorgung, der Papiersammlung sowie bei der Sperrmüllabfuhr zum Einsatz.

Cover Image for THG-Quote benachteiligt Elektro-Lkw und verzerrt zugunsten Wasserstoff-Lkw

THG-Quote benachteiligt Elektro-Lkw und verzerrt zugunsten Wasserstoff-Lkw

Michael Neißendorfer  —  

Die aktuelle Ausgestaltung der THG-Quote setzt verzerrte Anreize im Straßengüterverkehr, bevorzugt Wasserstoff-Lkw und benachteiligt Elektro-Lkw.

Cover Image for Nissan: Endlich wieder schwarze Zahlen, aber weniger Verkäufe

Nissan: Endlich wieder schwarze Zahlen, aber weniger Verkäufe

Laura Horst  —  

Nissan erreicht im dritten Quartal wieder die Gewinnzone, rechnet aber bis zum Ende des Geschäftsjahres mit einem Gesamtverlust von etwa 1,5 Milliarden Euro.

Cover Image for Renault spricht sich für neue EU-Fahrzeugklasse günstiger E-Autos aus

Renault spricht sich für neue EU-Fahrzeugklasse günstiger E-Autos aus

Maria Glaser  —  

Sofern die EU eine neue, bereits diskutierte Fahrzeugklasse einführt, sollen bei Renault die Preise für die Modelle 4, 5 und Twingo um 15 Prozent fallen.