Nachdem man den mittlerweile 10.000sten StreetScooter in der DHL-Paketzustellung in Betrieb genommen hat wird es Zeit ein Fazit zu ziehen. Mehr als 100 Millionen Kilometer haben die Elektrofahrzeuge der deutschen Post-Tochter StreetScooter mittlerweile zurückgelegt und sparen dabei jährlich rund 36.000 Tonnen CO2 ein. 12.000 E-Bikes und E-Trikes ergänzen die emissionsfreie E-Flotte. Auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur geht man mit 13.500 Ladesäulen an seinen Depots und Zustellbasen mit gutem Beispiel voran.
Deutsche Post DHL Group auf gutem Weg Null-Emissionsziel zu erreichen
Um dieses Ladenetz einordnen zu können sei angemerkt dass es, nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW, derzeit in ganz Deutschland insgesamt gerade einmal 20.650 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte gibt. Damit betreibt die Deutsche Post das größte private Ladesäulennetz hierzulande.
„Das E-Nutzfahrzeug ‚made in NRW‘ hat sich am Markt etabliert und ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern mit Unternehmergeist und einem innovativen Großunternehmen, das seine Logistik klimafreundlich weiterentwickeln will. Dieses Beispiel zeigt in beeindruckender Weise, wie viel unternehmerische Kreativität in unserem Land steckt.“ – Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Tobias Meyer, Konzernvorstand Post & Paket Deutschland von Deutsche Post DHL Group, unterstreicht „Mit 10.000 Elektrofahrzeugen, 12.000 E-Bikes und E-Trikes sowie 13.500 Ladesäulen ist Deutsche Post DHL Group klarer Marktführer in der grünen Logistik.“ Mit diesem Engagement weiß man zu beweisen, dass Umweltschutz kein Mode- oder PR-Thema ist, sondern dass man es ernst meine mit dem ambitionierten Null-Emissionen-Ziel bis 2050.
Pinkwart seinerseits dürfte sich nicht nur freuen, dass die Wiege von StreetScooter in NRW liegt, sondern auch, dass dort mit 1.750 StreetScootern der größte Teil der Flotte unterwegs ist. Gefolgt von den großen Flächenländern Bayern (rund 1.400), Baden-Württemberg und Niedersachsen (beide rund 1.200).
Neben der Entwicklung des eigenen Elektro-Transporter hat das Unternehmen auch viel Zeit und Geld in ein intelligentes, IT-gesteuertes Lademanagement-System investiert, welches die im Stromnetz verfügbare Leistung optimal nutzt. Das gesamte Know-how für die Ladeinfrastruktur bietet StreetScooter auch Drittkunden an. Das Angebot ist dabei ganz auf den Kunden zugeschnitten, angefangen von der Wallbox für das Laden einzelner Fahrzeuge bis hin zu kompletten Flottenlösungen.
„Für unsere Mitarbeiter gelingt uns mit den StreetScootern zugleich ein Beitrag zu mehr Gesundheits- und Arbeitsschutz. Ein für die vielen Zustellstopps leichter Ein- und Ausstieg oder auch die besonders rückenschonende hohe Ladekante fördern die Akzeptanz des Fahrzeugs bei den Kolleginnen und Kollegen. Hier zahlt sich aus, dass die Zusteller schon bei der Konzeption damals einbezogen wurden.“ – Tobias Meyer, Konzernvorstand Post & Paket Deutschland von Deutsche Post DHL Group
StreetScooter kommt in puncto Zukunftsplanung voran
Die zuvor genannten Daten und Fakten sind durchaus als positiv zu werten und einzustufen. Für StreetScooter ein Lichtblick, nach dem es lange nicht so positiv aussah.
Anfang März 2019 haben wir berichtet, dass StreetScooter seine Führungsriege neu aufstellt, in Hinblick auf Wachstum, Produktionsauweitung und Internationalisierung. Rückblickend betrachtet waren wohl nicht alle mit der künftigen Ausrichtung einverstanden. Denn Professor Dr. Achim Kampker StreetScooter hat das Unternehmen im Streit mit Post-Chef Frank Appel verlassen. Künftig wolle er sich wieder auf die Lehre an der RWTH Aachen konzentrieren.
Nun prüft die Post ihre Optionen mit StreetScooter. Die Deutsche Post kommt bei ihrer Suche nach einem Partner für den Elektro-Transporter Streetscooter voran. „Wir sehen ein breites Interesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, so Tobias Meyer.In einigen Bereichen gebe es bereits „konkretere Gespräche“.
Fest steht ein Verbleib des E-Transporter-Geschäfts bei der Post sei “unwahrscheinlich”, so Post-Chef Frank Appel. Man sei weiterhin offen. Ein Verkauf an Finanzinvestoren oder strategische Investoren sei vorstellbar. Appel gibt aber auch zu verstehen, dass es keinen Zeitdruck gibt. Die Findungsphase werde dieses Jahr sicher noch andauern.
Quelle: Deutsche Post DHL Group – Pressemitteilung vom 30. August 2019 // Gruenderszene – Post kommt bei Suche nach Streetscooter-Partner voran