Deutsche Autoindustrie: 250 Milliarden Euro für die Transformation

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Michael Neißendorfer
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Die Hersteller und Zulieferer der deutschen Automobilindustrie investieren von 2023 bis 2027 weltweit mehr als 250 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (FuE). Der Fokus der Investitionen liege auf der Transformation der Branche, insbesondere also der Elektromobilität – inklusive Batterietechnik, autonomes Fahren sowie Digitalisierung, so der Verband der Automobilindustrie (VDA) in einer aktuellen Mitteilung. Damit investieren die Automobilhersteller und Automobilzulieferer mit deutschem Unternehmenshauptsitz in diesem Zeitraum rechnerisch jährlich weltweit mehr als 50 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung.

Die deutsche Automobilindustrie werde ihre hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung damit weiter erhöhen: Für den Zeitraum 2022 bis 2026 war der VDA bisher von weltweiten FuE-Investitionen der deutschen Automobilindustrie in Höhe von etwa 220 Milliarden Euro ausgegangen und damit für diesen Zeitraum von rechnerisch jährlich mehr als 44 Milliarden Euro. Zu den FuE-Investitionen neu hinzu kommen demnach von 2023 bis 2027 weitere rund 130 Milliarden Euro, die weltweit von der deutschen Automobilindustrie unter anderem in den Aufbau neuer Fabriken sowie in den Umbau von Werken und deren Ausstattung fließen sollen.

Die gewaltigen Investitionen der deutschen Automobilindustrie zeigen die Entschlossenheit unserer Branche, die Transformation zu einer internationalen Erfolgsgeschichte zu machen. Die deutsche Automobilindustrie steht hinter den Klimazielen und will klimaneutrale Mobilität so schnell wie möglich Realität werden lassen. Wir sind Treiber der Transformation“, so Hildegard Müller, Präsidentin Verband der Automobilindustrie (VDA). Die Investitionen seien auch Ausdruck des Willens, international wettbewerbsfähig zu bleiben. „Die deutsche Automobilindustrie will auch in Zukunft die klimafreundlichsten, sichersten, effizientesten und modernsten Autos der Welt bauen“, so Müller weiter.

Wichtige Rolle im Bereich Forschung und Entwicklung

VDA-Auswertungen des von der EU-Kommission herausgegebenen ´The 2022 EU Industrial R&D Investment Scoreboard´ belegen demnach darüber hinaus auch die weltweit führende Rolle der deutschen Automobilindustrie im Bereich der Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2021 beliefen sich die weltweiten Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen deutscher Automobilunternehmen auf 45,2 Milliarden Euro, ein Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit ist Deutschland weiterhin internationaler Spitzenreiter bei den weltweiten Investitionen in automobile Forschung und Entwicklung und liegt vor Japan, den USA und China.

International betrachtet haben die deutschen Automobilunternehmen einen Anteil von 33 Prozent an den weltweiten Investitionen in Forschung und Entwicklung der Automobilindustrie. Anders formuliert: Jeder dritte Euro, der weltweit von der Automobilindustrie in Forschung und Entwicklung investiert wurde, stammte im Jahr 2021 von deutschen Automobilunternehmen.

Auf EU-Ebene machten die Investitionen deutscher Hersteller und Zulieferer 2021 sogar einen Anteil von 76 Prozent an den weltweit von europäischen Automobilunternehmen getätigten Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen aus. „Herausragend“, so der VDA, im Bereich Forschung und Entwicklung sei die Rolle der Automobilindustrie auch innerhalb der deutschen Wirtschaft: Knapp die Hälfte aller weltweit getätigten Investitionen deutscher Unternehmen in Forschung und Entwicklung stammten im Jahr 2021 von der Automobilindustrie.

Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 03.04.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Spock:

Damit liegst Du aber sowas von daneben. Aber ne klar, darum hängt DE ja auch um Jahre hinter den Asiatischen (CN) Herstellern hinterher. Welche Unternehmen haben denn extrem konsequent in E-Mobilität investiert? Und Jahre nach anderen finde ich nicht gerade zu einem sehr frühen Zeitpunkt. GM und Ford haben nichts bzw. nur wenig zu bieten zum jetzigen Zeitpunkt und wo wird Tesla hier durchgereicht? Die Realität zu verleugnen wird der DE Herstellern nicht helfen. Aber schön, dass ich heute Morgen schon so lachen konnte.

Jakob Sperling:

Weitgehend einverstanden, aber mit Japan und Korea liegst Du völlig daneben. Die sind nur etwas seriöser und machen nicht so viel Wirbel.

Marc:

Da muss man zumindest großen Teilen der Industrie in Deutschland Respekt zollen. Einige Unternehmen haben extrem konsequent in Elektromobilität investiert, teilweise zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Man kann jetzt schon sagen, das war genau richtig, denn man sieht, was die Konkurrenz in Europa, Amerika oder aus Japan, Korea und China macht.

In Nordamerika stellt man beeindruckt fest, dass die Giganten GM und Ford langsam das Ruder in die Hand bekommen. Aber nur im Heimatmarkt. Tesla wird weltweit durchgereicht. Die Chinesen sind in ihrem Heimatmarkt sehr erfolgreich, ihre Exporte sind aber nicht konkurrenzfähig. Sie scheinen die Langnasen nicht zu verstehen. Japan versteht auch nichts. Korea hat kein Konzept für Kleinwagen oder Lieferfahrzeuge.

Insofern läuft es brillant für die deutsche Autoindustrie. Wenn es nicht einige Zulieferer gäbe, die noch nicht viel gemerkt haben. Aber irgendwas ist immer…

Robert:

Wir sind Treiber der Transformation““ & „Die Investitionen seien auch Ausdruck des Willens, international wettbewerbsfähig zu bleiben. „Die deutsche Automobilindustrie will auch in Zukunft die klimafreundlichsten, sichersten, effizientesten und modernsten Autos der Welt bauen“, so Müller weiter.“
HA HA HA dreimal laut gelacht die deutsche Autoindustie ist nicht antreiber sondern getriebene von Tesla, Chinesen, Südkoreaner um Wettbewerbsfähig zu bleiben, und um nicht zu enden wie Nokia, AGFA, und die deutschen Hersteller von Röhrenfernseher.

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