Im zurückliegenden Jahr hat VW Nutzfahrzeuge das CO2-Ziel der EU deutlich verfehlt. Rund 340 Millionen Euro wurden dafür fällig. Damit entfielen gut zwei Drittel des operativen Verlustes der VW-Tochter von knapp 454 Millionen Euro allein auf diese Zahlungen und belasteten das Ergebnis schwer. Das berichtet die “Automobilwoche” unter Berufung auf VWN-Chef Carsten Intra. Allerdings sei diese Entwicklung absehbar gewesen.
“Das ist ein Effekt, der uns auch 2021 noch beschäftigen wird“, zitiert das Blatt Intra. Schon für das laufende Jahr rechne man mit niedrigeren Ausgleichszahlungen. Diese lägen dann aber immer noch im dreistelligen Millionenbereich. Erst 2022 soll der Betrag für Verstöße gegen den Flotten-Grenzwert auf Null sinken – vor allem dank des neuen vollelektrischen Bullis ID-Buzz, der in zwei Jahren vom Band rollen soll. “Das Niveau wird langsam runtergehen“, bestätigte demnach auch VWN-Finanzvorstand Holger Kintscher bei der Vorlage der Bilanz für 2020.
Der größte Teil des aktuellen Verlustes sei auf Ausgleichszahlungen an die Konzernschwestern entfallen, heißt es in dem Bericht. Damit werde intern ausgeglichen, dass das aktuelle Produkt-Portfolio bei den Nutzfahrzeugen eben noch nicht die vorgeschriebenen EU-Grenzwerte erreiche. Konzernweit hingegen sei das CO2-Ziel nur knapp um 0,5 Gramm verfehlt worden. Audi und die Kernmarke VW Pkw hätten die Vorgaben sogar übererfüllen können. Dafür erhielten Sie nun Geld aus Hannover.
Der gesamte VW-Verbund will das CO2-Ziel der EU dagegen bereits in diesem Jahr erreichen. Der positive Effekt für Wolfsburg: Die Ausgleichszahlungen von VW Nutzfahrzeuge würden dann komplett an die Konzernschwestern gehen, die mit ihren aktuellen Emissionen besser abschneiden.
Quelle: automobilwoche.de – VW Nutzfahrzeuge will CO2-Ziel ab 2022 erreichen