China-Expansion: Gerüchte um zweites Tesla-Werk

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen ist weltweit ungebrochen. Die Produktion kommt kaum nach, die Nachfrage scheint aber auch nicht abzubrechen. Daher verwundert es nicht, dass derzeit Gerüchte aufkommen, dass Tesla in China über den Bau einer zweiten Gigafactory nachdenkt. Unabhängig von der globalen Nachfrage ist insbesondere China ein entscheidender Pkw-Markt, der langfristig für gesunde Nachfrage sorgen kann.

Wall Street Analysten gehen davon aus, dass Tesla bis Ende 2022 seine weltweite Produktionskapazität verdoppeln wird, zwei neue Fabriken stehen bereits in den Startlöchern: Austin, Texas und Grünheide bei Berlin. Die Produktionskapazität in Shanghai, Fremont und Nevada wird ebenfalls erhöht und neue Standorte weltweit gesucht. Stand heute ist Shanghai das zweitgrößte Tesla-Werk mit einer Fertigungskapazität von jährlich rund 450.000 Fahrzeugen und folgt damit auf die Tesla Factory in Fremont (600.000 Stück). Neben dem Plan das bestehende Werk in China auf bis zu eine Millionen Fahrzeuge pro Jahr zu skalieren, soll ein zweites Werk in China entstehen.

So wolle Tesla noch 2022 mit der Suche nach einem Standort im Reich der Mitte beginnen, bevor dann bereits 2023 mit dem Aufbau der neuen Gigafactory begonnen wird. Dies weiß Cnevpost unter Berufung auf die chinesische Finanzseite Cailian zu berichten. Realistisch gesehen sollte 2024/ 2025 mit einem Anlauf zu rechnen sein, insofern erneut ein so zügiger Aufbau wie bei der Giga Shanghai stattfinden kann.

2022 ist immer noch geplant, dass das Tesla Model Y für den europäischen Markt in Grünheide produziert wird, hierdurch kann man sich in China mehr auf den lokalen Markt konzentrieren. Das Werk in Shanghai liegt mitten im größten Elektromobilitätsmarkt der Welt, die Exportrate ist aber sehr hoch. Im November hatte es Gerüchte über den angeblichen Standort Qingdao gegeben. Diese wurden von Tesla-Managerin Grace Tao dementiert: „Die aktuellen Informationen im Internet über den Standort von Teslas zweiter Fabrik sind nicht wahr, danke an alle, die sich um Teslas Entwicklung kümmern und unterstützen“. Das Dementi bezog sich nur auf den zweiten Standort, nicht die Tatsache selbst, dass man den Aufbau eines zweiten Werks plane.

Quelle: CNEvpost – Tesla reportedly to finalize site for second plant in China in 2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Helmuth Meixner:

Bezüglich Ökologie, Tierschutz und ähnlichen Anliegen ist China um Welten weniger sensibilisiert als D und andere europäische Länder. Das ist dort den Konsumenten grösstenteils (noch) völlig schnurz.“

Und was ist dort in China los? Die Verbraucher in China sind es doch, um die sich die Regerung besonders sorgt oder nicht? Als Raketenfutter denke ich. Vlt. will man Elons Raktentechnik? China liefert die Batterys dazu?

Helmuth Meixner:

Und Taiwan und die USA auch. Wegen der Mikrochips wahrscheinlich.

Jakob Sperling:

Sie haben offenbar keine Ahnung, wie China tickt. Bezüglich Ökologie, Tierschutz und ähnlichen Anliegen ist China um Welten weniger sensibilisiert als D und andere europäische Länder. Das ist dort den Konsumenten grösstenteils (noch) völlig schnurz.

Der Unterschied zwischen China und D, und der Grund, warum in China schneller eine Fabrik hochgezogen (und billiger produziert) werden kann, ist eher umgekehrt, dass nämlich D nicht mehr so turbokapitalistisch ist wie China, mehr auf Ökologie, Menschenrechte und Tierschutz achtet und darum rücksichtslose Unternehmer nicht einfach durchmarschieren können.

In China werden nur aus zwei Gründen mehr BEV verkauft als in Europa (und übrigens erst recht als in den USA): Einerseits ist der Markt riesig, und andererseits ist da ein Regierung am Drücker, die niemanden fragen muss und irgendwelche Programme halt einfach so durchdrücken kann. Aktuell halt eben Dekarbonisierung. Das war auch bitter nötig, sonst würden die Krankheits- und Todesraten wegen schlechter Luft explodieren. Das hält keine Regierung aus.
Ich war vor ein paar Jahren in ein paar chinesischen Städten und es war klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Man konnte nichts berühren und man war innert kurzer Zeit von einer Schicht Kohlestaub überzogen. Ich habe aus Versehen im Taxi die Sicherheitsgurte angelegt, was man dann den ganzen Tag auf dem Hemd sehen konnte. Und das war nur der sichtbare Teil.

Peter Bigge von Berlin:

China wird wohl die automobile Erfolgsstory werden, wenn in Deutschland der Innovation unzählige Hürden aufgebürdet werden.
Nicht ohne Grund verlagern immer mehr deutsche Hersteller ihre Produktion nach China, wie VW, Audi, BMW, Mercedes.
Tesla hat kapiert, Grünheide und Deutschland geht nicht wirklich, diverse PV-Hersteller haben bereits reissaus genommen, Chip-Fabriken sind vor der Eröffnung geschlossen worden.
Das Problem für Deutschland ist nicht Tesla, sondern mangelnde Technologieoffenheit und Überbewertung der Abgasschleuderhersteller.
90 Prozent entscheiden sich in Deutschland heutzutage zum Kauf eines Klimakillers, bei den Ver- und Behinderern liegt die Quote bei 100%. Diese Leute haben kein Interesse an einer Firma wie Tesla oder anderen Innovationsträgern in Deutschland, die wollen ihren Kohleabbau, Bevölkerungswachstum und die Landschaft mit Immobilien vollpflastern, um Abends am Grill Tiere verspeisen zu können.

Jakob Sperling:

Tesla und China – da haben sich zwei gefunden.

Anonymous:

Wahrscheinlich produziert auch dieses Werk noch vor Grünheide ;-)

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