Tesla-Jahr 2021: Gewinn, Umsatz und Ausblick

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Tesla

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

2021 sei das „Jahr des Durchbruchs“ für Tesla gewesen, wie diese auf der gestrigen Veranstaltung zur Bekanntgabe der Zahlen von 2021 zu verstehen gaben. Betrachtet man das Gesamtjahr 2021 zeigt sich, dass Tesla 936.172 Fahrzeuge ausliefern sowie 930.422 E-Fahrzeuge produzieren konnte. Das entspricht im Vergleich zum ganzen Jahr 2020 einer Zunahme um satte 87 Prozent, welcher sich auch im Gewinn niederschlägt.

Im den Zahlen zugrundeliegenden Geschäftsbericht ist ein GAAP-Überschuss für 2021 in Höhe von 5,519 Milliarden Dollar vorzufinden, was 665 Prozent mehr als in 2020 sind. Der Free-Cash-Flow betrug am Stichtag 31.12.2021 5 Milliarden Dollar. Für den Automobilhersteller ist vor allem die Tatsache relevant, dass ein Großteil der Gewinne aus dem eigenen Geschäft stammt. Die Einnahmen aus CO2-Zertifikaten, die noch vor rund zweieinhalb Jahren Tesla die ersten Quartalsgewinne beschert hatten, beliefen sich 2021 auf 1,46 Milliarden Dollar (-7 Prozent zu 2020). Somit wäre auch ohne Einnahmen aus den Zertifikaten ein Gewinn von rund vier Milliarden Dollar auf dem Papier gestanden.

Milliarden-Gewinne – mit massiven Steigerungen von Quartal zu Quartal

Den Gesamtumsatz in 2021 beziffert Tesla auf 53,82 Milliarden Dollar, ein Plus von 71 Prozent zu den 31,53 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr. Von den 53,82 Milliarden Dollar steuerte die Auto-Sparte 47,2 Milliarden Dollar beigesteuert. Das Wachstum der Marke wird allerdings erst sichtbar, wenn man einen Blick auf die Quartalsweise Entwicklung riskiert. In Q1/2021 brachte man es auf 438 Mio. Dollar Gewinn, gefolgt von 1,14 Mrd. in Q2 sowie 1,62 Mrd. in Q3. Im letzten Quartal des Jahres standen dann 2,32 Mrd. Dollar Gewinn geschrieben.

Negativ auf den Gewinn wirkten sich zwei Buchungen in Zusammenhang mit der Vergütung von CEO Elon Musk aus. Dieser übte bekanntermaßen ab November 2021 seine Optionen aus einem Bonus-Programm von 2012 aus, wofür Tesla nach den Angaben im Bericht 340 Millionen Dollar Steuern bezahlen musste. Des Weiteren habe man 245 Millionen Dollar zurückgestellt, weil Musk in Q4 die letzten zwei operativen Bedingungen für das Nachfolge-Programm von 2018 erfüllt habe.

Tesla hat im vierten Quartal 2021 einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 2,54 Dollar erzielt und damit die Erwartungen am Markt leicht übertroffen. Der Umsatz belief sich auf 17,7 Milliarden Dollar. Ebenfalls höher, als Analysten zuvor mit 16,6 Milliarden Dollar im Durchschnitt prognostiziert hatten. Er entspricht einer Steigerung um 65 Prozent gegenüber Q4 2020.

„An der Realisierbarkeit und Rentabilität von Elektrofahrzeugen sollte kein Zweifel mehr bestehen. Mit einem Anstieg unserer Auslieferungen um 87 % im Jahr 2021 erzielten wir die höchste Quartals-Betriebsmarge unter allen Volumen-OEM, basierend auf den neuesten verfügbaren Daten, was zeigt, dass Elektrofahrzeuge rentabler sein können als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“, so Tesla in seinem Geschäftsbericht. Aus diesem lässt sich ebenso entnehmen, dass im vierten Quartal die operative Marge bei 14,7 Prozent, im Gesamtjahr bei 12,1 Prozent lag.

Produktion und Software für 2022 im Fokus

2022 wolle sich der amerikanische Automobilhersteller auf Produktion und Software konzentrieren. Dabei liege das Ziel darauf die „Produktion so schnell wie möglich zu steigern, nicht nur durch den Hochlauf der Produktion in neuen Fabriken in Austin und Berlin, sondern auch durch die Maximierung der Produktion in unseren etablierten Fabriken in Fremont und Shanghai“. Dies sei notwendig, da Tesla davon ausgeht, dass die „Wettbewerbsfähigkeit auf dem Elektrofahrzeugmarkt von der Fähigkeit bestimmt wird, Kapazitäten in der gesamten Lieferkette hinzuzufügen und die Produktion hochzufahren.“

Die Auslastung der eigenen Werke stehe im Fokus – damit diese künftig auch Geld verdienen und nicht nur kosten. Für die Gigafactory Texas wurde bekannt, dass ab Ende 2021 mit der Produktion begonnen wurde, die Auslieferungen sollen nach endgültiger Freigabe starten. Für Grünheide gibt Tesla noch die Ausrüstungs-Tests an. „Wir sind noch dabei, die Herstellungserlaubnis der lokalen Behörden abzuschließen, die es uns ermöglichen wird, in Deutschland hergestellte Fahrzeuge in Europa auszuliefern. Diese ersten Fahrzeuge werden mit 2170-Zellen gebaut.“

Für das chinesische Werk, das weiter als globales Export-Hub fungieren soll, will Tesla nicht unbedingt das Volumen weiter erhöhen, sondern die Produktionskosten je Fahrzeug senken und die Lieferketten stabilisieren. Bei den anderen Gigafactory sei durchaus geplant das Produktionsvolumen weiter nach oben zu fahren. Der Ausblick des Geschäftsberichts zeigt auf, dass man über den Horizont mehrerer Jahre die Auslieferungen um 50 Prozent steigern wolle. Electrive.net hat dies hochgerechnet: 2022 entpräche recht genau 1,4 Millionen Einheiten (und damit in etwa die Größenordnung von Audi), 2023 würde Tesla auf 2,1 Millionen Fahrzeuge kommen – recht genau jenen Wert, den Mercedes-Benz Cars in 2021 erzielt hat (2.093.476 Pkw).

In puncto Software liege der Fokus 2022 auf der Full-Self-Driving-Software (FSD): „Im Laufe der Zeit sollte unser softwarebezogener Gewinn unsere Gesamtrentabilität verbessern. Noch wichtiger ist, dass FSD eine Schlüsselkomponente zur Verbesserung der Automobilsicherheit sowie zur weiteren Beschleunigung des weltweiten Übergangs zu nachhaltiger Energie durch eine höhere Auslastung unserer Fahrzeuge ist.“

Quelle: Tesla – Mitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Silverbeard:

ahnungsloses Geschwafel

Selbst mit reinem Kohlestrom wäre ein E-Auto nicht schlechter als ein Verbrenner. Also ob Deutschland jetzt 2022 40, 45 oder 50% EE im Strommix hat, ist deshalb völlig egal. 2030 werden es dann etwa 80% sein.

Nochmal für die ganz Schlauen:
Eine Alternative ist nicht nur dann besser, wenn sie 100% aller Probleme löst, sondern auch dann, wenn sie 50% besser ist.

Was gibt es denn für Ökoalternativen bei Verbrennern in ganz Europa?

Silverbeard:

Das die Model S und X Probleme mit den Querlenkern und verdrehten Antriebsachsen haben ist doch bekannt. Jeder Tesla ‚Fanboy‘ weiß das längst.

Silverbeard:

Es ging um das erste Halbjahr! 9 Mil. Autos für den Konzern war das ganze Jahr 2021.

Anonymous:

Ja den Helmut hätte ich ja fast vergessen – jetzt fällt mir gerade wieder ein warum ;-)

Helmuth Meixner:

Nun,

neue Besen kehren gut. Bis ihnen die Borsten zu früh ausfallen, was man oft zu spät bemerkt.
Welche Marken machen die Kohle bei uns und welche VORÜBERGEHEND in CHINA oder an der Börse?

Die Kunden merken oft zu spät, was solide „Besen“ sind. Besen die viele Jahre zuverlässig und unauffällig ihren Job verrichten. Autos auf die Verlass ist wie bei einer Schweizer Uhr erwartet wird.

Googln Sie ja nicht nach TÜV und E-Autos. Auch da gibt es Unterschiede.

Helmuth Meixner:

Auch ich lehne mich LACHEND zurück.

Nach dem Bericht über die TÜV-Geschichte:

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/japaner-weiter-groesster-autoverkaeufer-vor-volkswagen-a-1091200/?cmp=nl-125&uuid=aad9af9340aae69733aabe36acbf98d1

„Zum Verlierer urteilt der TÜV-Verband: „Am schlechtesten schneidet in dem Quartett der Tesla Model S ab. Mit einer Mängelquote von 10,7 Prozent fällt jeder zehnte Tesla Model S durch die erste Hauptuntersuchung.“
Nach Model S nur Dacia Duster und LoganProjiziert auf die 128 im TÜV-Report 2022 gelisteten Pkw mit Verbrennungsmotor, würde der Smart Fortwo Electric Drive im ersten Drittel, der BMW i3 im zweiten Drittel sowie Renault Zoe und Tesla Model S im letzten Drittel landen. Der TÜV-Verband erklärt: „Hinter dem Tesla würden nur noch der Dacia Duster und der Dacia Logan rangieren.““

habe ich weiter gelesen:

Der japanische Autobauer ist gut durch die Turbulenzen der vergangenen Monate gekommen. Der Hersteller zeigt der Branche mit seinen Zahlen, dass Vorsorge alles andere als altmodisch ist.“

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/japaner-weiter-groesster-autoverkaeufer-vor-volkswagen-a-1091200/?cmp=nl-125&uuid=aad9af9340aae69733aabe36acbf98d1

Da ich seit 1989 japanische Fahrzeuge kannte konnte ich mich nicht von solchen Fahrzeugen trennen und es war vielen. SEHR VIELE. Noch heute komme ich nicht um ein Lächeln herum, wenn ich solche Meldungen vor die Nase bekomme.

Helmuth Meixner:

Gerade gelesen:

„Elektroautos im Test beim TÜV: BMW i3, Smart EQ fortwo, Electric Drive, Tesla Model S, Renault ZoeE-Autos im TÜV: Smart EQ fortwo top, Tesla Model S flop
> https://www.autobild.de/artikel/elektroautos-im-test-beim-tuev-bmw-i3-smart-eq-fortwo-electric-drive-tesla-model-s-renault-zoe-21173001.html

stimmt das was hier steht?

Tesla Model S: nicht nur bei den E-Autos weit hintenAm schlechtesten schnitt im Vierer-E-Vergleich der Tesla Model S ab. Auch hier spielt das Scheinwerfer-Thema wieder eine Rolle. Neben Mängeln am Nebellicht und Abblendlicht machen beim Models S aber vor allem die Querlenker Probleme und sorgen für eine riesige Durchfallquote: 10,7 Prozent! Heißt: Rund jeder zehnte Tesla Model S fällt bei der ersten Hauptuntersuchung durch.“

Sorry, aber Mängel beim TÜV sind mir seit DEKADEN unbekannt. Völlig unbekannt….

Helmuth Meixner:

930.000 Käufer die STROM kaufen müssen, den es gar nicht gesichert gibt!

Hier wird H2 permanent kritisiert, weil dafür angeblich zu wenig GRÜNSTROM da ist.

Wo ist der GRÜNE STROM für BEVs OHNE H2-SPEICHER in ganz EUROPA?

NICHT DA, IN DER PRAXIS.

Helmuth Meixner:

Gequake……
Nichts als Gequake.
Um die wahre STROMQUELLEN kümmert man sich gar nicht… Wie üblich werden LUFTSCHLÖSSER aus Theorien gebaut.

https://youtu.be/ugHZyLOIqtE

Dieser notwendige und sichere GRÜNSTROM ist nicht einmal theoretisch machbar. Aber vorhandener STROM wird mangels ausreichender SPEICHER zusätzlich nicht nutzbar gemacht.
Der höchste Wirkungsgrad dieser PDEUSO-ENERGIE-WENDE findet als Rolle Rückwärts statt. Man fährt mit hoch effizientem SUPERSTROM-BLAH-BLAH > https://youtu.be/ugHZyLOIqtE

Peter:

Kleine Korrektur: VW-Konzern gesamt waren mehr als 5Mio Stück. 5 Mio war nur die Kernmarke VW. Als Konzern insgesamt waren es ca. 9 Mio. Stück.
Des zeigt den Margenvorsprung von Tesla noch stärker. Allerdings ist Tesla auch nur im margenträchtigen Preissegment unterwegs. Die ganzen Polos, Ibizas und Fabias hat Tesla ja gar nicht. Aber das wird den Margenunterschied vermutlich nur anteilig erklären können.

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