Bosch-Ladekabel: Schluss mit dem lästigen „Ziegel“

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Der Automobilzulieferer Bosch macht das Laden von E-Autos komfortabler. Das neue flexible Ladekabel mit integrierter Steuerungs- und Sicherheitstechnik kommt auch an der 230-Volt-Steckdose ohne den sonst üblichen „Ladeziegel“ aus – wie die sperrige In-Kabel-Kontrollbox umgangssprachlich gern genannt wird. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Demnach wiegt das Flexible Smart Charging Cable, das auf der IAA Mobility 2021 Weltpremiere feiert, unter drei Kilogramm und damit im Schnitt gut 40 Prozent weniger als herkömmliche Ladekabel mit Kontrollbox.

Nach Angaben von Bosch spart das Hightech-Kabel aber nicht nur Gewicht, sondern auch Platz im Kofferraum. Denn dank Adapter für Typ-2- und Haushaltsstecker braucht es kein zweites Kabel mehr, um flexibel zu Hause oder unterwegs an einer Ladestation Strom zapfen zu können. „Mit dem universellen Ladekabel macht Bosch die Elektromobilität noch kundenfreundlicher“, sagt Dr. Uwe Gackstatter, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Powertrain Solutions. „Unser Ziel ist es, das neue Kabel zur Standardausrüstung von Elektrofahrzeugen zu machen.“ Bosch wird es voraussichtlich von Mitte 2022 an sowohl an Fahrzeughersteller als auch an Endkunden vertreiben.

Das dreiphasige Kabel ermöglicht sogenanntes Mode-2- und Mode-3-Laden von Wechselstrom mit bis zu 22 Kilowatt, heißt es. Stromtanken zu Hause funktioniert mit dem Flexible Smart Charging Cable auch ohne Wallbox. Für einen zuverlässigen und sicheren Ladevorgang sorgt die jeweils in den Steckern integrierte Technik. Im fahrzeugseitigenTyp-2-Stecker befinden sich die Komponenten zum Steuern und Überwachen der Ladeleistung. Am anderen Ende sind im Haushaltsstecker mit Adapter Temperaturkontrolle sowie Fehlerstromschutzschalter untergebracht. Damit sei sichergestellt, dass es auch beim regulären Laden an der Haushaltsteckdose mit bis zu 2,3 Kilowatt Ladeleistung zu keiner Überlastung oder Überhitzung kommt. Bevor ein kritischer Wert erreicht werde, schalte die Sicherheitstechnik ab.

Um die Steuerungs- und Sicherheitstechnik überhaupt in den kompakten Kabelsteckern integrieren zu können, hätten Bosch-Entwickler die Elektronik im Vergleich zu bisherigen Anwendungen in Kontrollboxen signifikant verkleinert, heißt es. Zudem sei es gelungen, das neue Ladekabel innerhalb von nur 18 Monaten zur Marktreife zu bringen.

Mit dem Flexible Smart Charging Cable erweitert Bosch sein Portfolio in der Elektromobilität. Auch Ladedienste oder der Batteriemanagement-Service gehören dazu. Darüber hinaus ist Bosch in die Fabrikausrüstung für die Batterieproduktion eingestiegen.

Quelle: Bosch – Pressemitteilung vom 6. September 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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neumes:

Ich finde das grundsätzlich sehr gut….. da man flexibel bleibt
Ich lade hauptsächlich über 230V in meinem Carport da mein Vermieter noch nicht in der Lage war eine PV zu installieren, somit bleibt mir nur Hausstrom.

Und da ich jeden zweiten Tag anstecke und nur das nachlade was ich verfahren habe ist das mehr als ausreichend…..

und meine Batterie freut sich auch über eine sehr geringe Degradation nach 4,5 Jahren (unter 5%) ;-)

Marc B:

Und kein Wort über den Preis.

juice booster 2 oder war es 3, also die letzte Version, ist ja schon ziemlich klein. Bosch blieb ja nur übrig, das in die Stecker direkt zu integrieren. Wenn JB schon über 1000 Euro nimmt, wird wohl Bosch, die ja für Schnäppchen Preise bekannt sind, da wohl deutlich drüber liegen. Allein das disqualifiziert das Produkt schon für mich. Mein 11kW Mennekes typ2 Kabel hat mich 80 Euro mit TÜV Zertifikat gekostet (nicht selber gebastelt)…
das steht nicht in Relationen, schon garnicht im Verhältnis, wie viel Strom ich dafür bekomme.

Jakob Sperling:

Gemäss Text soll es ja ein dreiphasiges Kabel sein, das auch 11kW und 22kW unterstützt und zudem zuhause die Wallbox einspart.
Auf so etwas habe ich schon eine Weile gewartet; alles was in einer Wallbox drin ist, ist bei uns entweder auf dem Verteil-Kasten (FI, Sicherung) oder im BEV (Wahl des Ladestroms) schon vorhanden.

Ulrich:

Betrachte es einfach als eine Art von Reservekanister. Unsere ZOE hat ein Kabel Typ 2 an Bord, das, wenn überhaupt, auswärts zum Einsatz kommt. Aber wenn dieses gleichzeitig auch an den 230 V funktionieren würde, dann hätte das durchaus was. Bislang gab es lediglich den Notladeziegel für solche Dinge.
Nicht überall stehen halbwegs gut erreichbare Ladestationen. aber eine Schukoaußensteckdose ist doch deutlich schneller gefunden. Und nein, das ist keiner Ersatz, ich halte es aber für eine durchaus sinnvolle Ergänzung unter bestimmten persönlichen Randbedingungen.

David:

Ich weiß zwar nicht, ob die Mehrzahl der Elektroautofahrer sich an einer Optimierung des 230V-Ladens erfreuen kann, ich habe das noch nie benötigt und fahre schon einige Zeit auch auf Langstrecken. Aber immerhin sind sie jetzt mit dem Thema Elektromobilität und nicht mehr mit der Abwehr beschäftigt.

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