Der Automobilzulieferer Bosch bietet Unternehmen nun auch Fabrikausrüstungen für die Batterieproduktion aus einer Hand – von einzelnen Komponenten über Softwarelösungen bis hin zu kompletten Montagelinien. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Zu den Pilotkunden zählt demnach Webasto.
“Wir verstehen das ‘Produkt Batterie’ und wissen, wie es gefertigt werden muss“, sagt Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork. Durch den Einstieg in das neue Geschäftsfeld will Bosch ab 2025 jährlich rund 250 Millionen Euro Umsatz erzielen. Das Fertigungs-Know-how nutzt Bosch auch in den eigenen Werken, heißt es. In Eisenach startet jetzt die Serienproduktion von 48-Volt-Batterien der zweiten Generation.
Der Bedarf an Batterien ist enorm: Experten gehen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums davon aus, dass die Nachfrage bei Lithium-Ionen-Batterien von rund 200 GWh in 2019 auf mehr als 2000 GWh bis 2030 steigt. Über 60 Prozent entfallen derzeit auf die Elektromobilität. Bosch hat nach eigenen Angaben sowohl Erfahrung in der Entwicklung von Batterien für Fahrzeuge, als auch für E-Bikes, Elektrowerkzeuge und Küchengeräte.
Zu den Vorreitern in der Herstellung von Batteriepacks zählt Webasto. Das Unternehmen engagiert sich seit 2016 im Bereich der Elektromobilität und setzt neben Hochvoltheizern und Ladelösungen auch auf Batteriesysteme für elektrifizierte Fahrzeuge. Die Batterieproduktion im deutschen Werk in Schierling sei Blaupause für neue Produktionsstätten – etwa im koreanischen Dangjin, heißt es. Bosch liefere dafür automatisierte Montagelinien zum Verschweißen und Einkleben der Batteriezellen.
Dank eines ausgeklügelten Linienkonzepts treten nach Unternehmensangaben bei der Bearbeitung keine Verunreinigungen durch Partikel auf. Die Zell-Stapel werden mit automatisiertem Roboterhandling in einem zweistufigen Prozess montiert, bestehend aus Dispensertechnologie und Laserschweißen. Mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept sei es anschließend möglich, die elektrische Verbindung des Batterie-Moduls mithilfe eines hoch dynamischen und präzisen Laserschweißprozesses zu realisieren.
Beim Aufbau von Fabriken agiert Bosch als Generalunternehmer und Zulieferer einzelner Komponenten und Software-Lösungen. Bosch entwickelt Anlagen, Maschinen, Hard- und Software zur Fertigung von Batteriemodulen und -packs, die aus zylindrischen, prismatischen oder Pouch-Zellen gebaut und in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden. Dabei werden Schraub-, Schweiß- oder Klebe-Prozesse genutzt, um die Zellen fest miteinander zu verbinden.
Quelle: Bosch – Pressemitteilung vom 12. August 2021