Nicht laut genug: GM muss Chevy Equinox EV zurückrufen

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Chevrolet

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

General Motors (GM) muss in den USA den Elektro-Crossover Equinox EV seiner Automarke Chevrolet zurückrufen, aufgrund eines eher ungewöhnlichen Problems: Er ist zu leise. Das Acoustic Vehicle Alerting System (kurz AVAS, Fahrzeug-Warngeräusch-Generator) macht bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht laut genug Geräusche, was schlecht ist für Fußgänger mit eingeschränktem Sehvermögen, da sie Elektroautos in der unmittelbaren Umgebung so womöglich nicht oder zu spät wahrnehmen können.

In den USA sind die Anforderungen für AVAS geregelt in der Federal Motor Vehicle Safety Standard Nummer 141: „Minimal Sound Requirements for Hybrid and Electric Vehicles“. Diesen Regelungen entspreche der Equinox EV nicht. Chevrolet ruft daher in den USA gut 7600 Modelle zurück. Der Fehler kann offenbar nicht über ein Over-the-air-Update behoben werden, daher müssen die Besitzer:innen eine Werkstatt aufsuchen, wo das Bordnetzsteuergerät aktualisiert werde, wie das US-Portal Electrek berichtet. Nach dem 16. Oktober 2024 produzierte Modelle seien von dem Fehler und somit auch dem Rückruf nicht betroffen.

Der 4,8 Meter lange Elektro-Crossover hat in den USA einen guten Start hingelegt und in seinem ersten vollen Verkaufsquartal mehr als 15.000 Käufer gefunden. Das liegt sicherlich an seinem durchaus attraktiven Preis von 35.000 US-Dollar, umgerechnet gut 33.300 Euro. Nicht viel für ein E-Auto dieser Größe und mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern.

Gut möglich ist, dass der Chevy Equinox EV bald auch in Europa erhältlich ist. Anfang 2023 hatte GM bestätigt, auf den europäischen Markt zurückzukehren. Allerdings ohne mitzuteilen, mit welchen Modellen. Zwischenzeitlich bestätigt wurden der gut 80.000 Euro teure Elektro-SUV Lyriq von GMs Premiummarke Cadillac und der eine Nummer kleinere Markenbruder Optiq für Gerüchten zufolge um die 50.000 bis 55.000 Euro. Ein Einstiegsmodell wie der Equinox wäre eine gute Ergänzung für das europäische GM-Portfolio.

Quelle: Electrek – GM is recalling the 2025 Chevy Equinox EV over an interesting safety concern: It’s too quiet

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Robert E:

Komisch – das ein paar Jahre alte Model 3 meines Nachbarn macht auch keine Geräusche bis 30 km/h.
Mein 2 Jahre alter E-Mini SE hingegen klingt bis 30 km/h (innen wie außen) wie eine alte elektr. Kaffeemühle und das Geräusch kann nicht deaktiviert oder zumindest verändert werden (wie bei meiner ZOE Bj. 2018).
Was haben sich die hochgelobten Sound-engineers von BMW da dabei gedacht??

E. Wolf:

Dafür gibt es im Notfall bei Fahrrädern eine Klingel und im KFZ eine Hupe.

adson:

Aus meiner Sicht ist diese Regelung absoluter Blödsinn.
Seit knapp 5Jahren fahre ich den eGolf ohne „Krachmacher“-Modul. Es gab nicht eine Situation, in der eine akustische Warnung hilfreich gewesen wäre und im Notfall hätte ich noch die Bremse oder die Hupe.
Vorher hatte ich den Benziner Golf7 mit dem kleinen „Bluemotion“ Motor, der war im unteren Drehzahlbereich bei Geschwindigkeiten unter 30km/h auch nicht zu hören. Und damit habe ich auch keinen Blinden überfahren.

Jeff:

„Wer die Straße überqueren will muß halt schauen(!)“

Dir ist vielleicht entgangen, warum AVAS eingeführt wurde: Um BLINDEN Menschen das Leben leichter zu machen….

E. Wolf:

Diese Regelung ist das Einfallstor für die Krachmacher, die einen fetten Sound wünschen, Hacks werden grüßen lassen.

Warum überhaupt diese Regelung ?

Fahrräder sind auch leise und schnell, benötigen keinen !

Wer die Straße überqueren will muß halt schauen !

Michael:

Hier stand nichts

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