Für Elektroauto-News.net waren wir bei Eröffnung des Cadillac City Store in Frankfurt vor Ort. Dort konnte ich mich mit Jean-Pierre Diermaz, dem Chief Marketing Officer (CMO) von General Motors (GM), über die Rückkehr von Cadillac nach Europa und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen unterhalten. Gleich zu Beginn unseres Gesprächs betonte er die ikonische Stellung von GMs Luxusmarke. „Die Marke Cadillac ist mehr als nur eine Automarke. Sie ist ein Symbol für Luxus und Kultur“, sagte er und fügte hinzu, dass viele Menschen weltweit Cadillac mit klassischen Filmen oder berühmten Persönlichkeiten verbinden, die in diesen Autos fahren.
Interessant ist, dass Cadillac, obwohl ihre Autos in einigen Ländern noch gar nicht offiziell verkauft werden, bereits große Fangemeinden hat. „Es gibt Länder, in denen wir nicht präsent sind, aber es existieren Clubs von Cadillac-Fans, die sich selbst organisiert haben“, erklärte der CMO von General Motors. Diese leidenschaftliche Anhängerschaft zeigt jedenfalls, wie stark der emotionale Bezug zu Cadillac ist, selbst in Märkten, wo die Marke bislang nicht vertreten ist.
Europa-Eintritt fußt auf umfangreicher Marktforschung
Ein zentrales Thema unseres Gesprächs war die Entscheidung von General Motors, Cadillac in Europa als rein vollelektrische Marke einzuführen. Das sei keine leichte Entscheidung gewesen, sondern das Ergebnis umfangreicher Marktforschung. „Wir haben viele Fokusgruppen durchgeführt, um zu verstehen, ob es sinnvoll ist, nach Europa zu kommen und, wenn ja, wie wir es am besten machen“, erzählte der Marketingchef.
Die Antwort der potenziellen Kundschaft war demnach eindeutig: Es gebe ein starkes Interesse an Cadillac als Luxusmarke, und besonders spannend fanden die Teilnehmer, dass Cadillac in Europa ausschließlich elektrisch sein will. „Die Bereitschaft, auf Elektroautos umzusteigen, ist unter europäischen Kunden besonders hoch, weil sie als progressiv und modern gelten“, erläuterte er weiter.
Besonders überzeugt zeigt sich Diermaz von Cadillacs erstem vollelektrischen Modell in Europa, dem Lyriq. Mit seinem markanten Design und der modernen Technologie will er neue Maßstäbe im Premium-Segment setzen. „Der Lyriq ist unser Flaggschiff. Es ist ein 5-Meter-SUV mit einem einzigartigen Design“, sagte Diermaz stolz. Das E-Auto wurde von einer französischen Designerin entworfen, was dem Auto eine gewisse europäische Eleganz verleiht. Der Chief Marketing Officer von General Motors hob die sorgfältige Gestaltung des Innenraums hervor: „Die Liebe zum Detail im Inneren des Autos ist beeindruckend. Von den Lüftungsschlitzen bis hin zu den zentralen Bedienelementen – alles wurde auf höchstem Niveau verarbeitet.“
Auch technisch lässt der Lyriq kaum Wünsche offen. Mit einer Batterie, die eine Reichweite von rund 530 Kilometern ermöglicht, und einem 33-Zoll-Bildschirm im Cockpit, der bewusst auf unnötige visuelle Ablenkung verzichtet, stellt der Lyriq eine gelungene Kombination aus Technologie und Komfort dar. „Wir wollten keine Überflutung von Bildschirmen, wie man es bei manchen modernen Autos sieht. Stattdessen setzen wir auf eine klare, intuitive Bedienung mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit“, so Jean-Pierre.
Neben dem Lyriq will Cadillac in naher Zukunft auch den Optiq einführen, ein weiteres vollelektrisches Modell, das vor allem im Luxussegment eine wichtige Rolle spielen soll. „Mit zwei Modellen treten wir seriös in Europa auf. Der Celestiq wird dem Lyriq folgen, und damit zeigen wir, dass wir langfristig in diesen Markt investieren“, erklärte der CMO weiter. Die Elektromobilität stehe dabei im Mittelpunkt der Strategie: „Cadillac wird in Europa nur vollelektrisch sein. Das ist ein klarer Schritt hin zu Nachhaltigkeit und Innovation.“
Erstklassiger Service von Beginn an Priorität
Auf meine Frage, wie Cadillac seine Kunden in Europa bedienen wird, machte Jean-Pierre deutlich, dass ein erstklassiger Service von Beginn an Priorität habe. „Wir arbeiten eng mit Servicepartnern zusammen, die sorgfältig ausgewählt wurden, um den hohen Ansprüchen von Cadillac gerecht zu werden. Es ist uns wichtig, dass unsere Kunden in jedem Land den bestmöglichen Service erhalten“, betonte er. Diese Partnerschaften sollen sicherstellen, dass Cadillac-Kunden nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Regionen gut betreut werden.
Ein weiterer spannender Aspekt des Gesprächs war die Flexibilität der Verkaufsstrategie. Cadillac setzt in Europa auf eine Mischung aus luxuriösen Showrooms und Partnerschaften mit Geschäftskunden. „Wir haben sogenannte Experience Center, wie das in Frankfurt, aber wir arbeiten auch mit B2B-Partnern zusammen, um unsere Reichweite zu vergrößern. Besonders im Bereich der Firmenkunden sehen wir großes Potenzial“, sagte er. Dennoch betonte er, dass auch Privatkunden von dieser Strategie profitieren werden, da viele Verkäufe im Premium-Segment über Business-to-Business-Kanäle laufen.
Zum Abschluss unseres Gesprächs sprach Jean-Pierre über die langfristigen Ambitionen von Cadillac in Europa. „Wir wollen in Europa nicht nur Autos verkaufen, wir möchten eine starke Marke aufbauen, die in jeder Stadt, in der wir vertreten sind, Anerkennung findet“, erklärte er. Dabei gehe es General Motors nicht nur um Verkaufszahlen, sondern um den Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells, das auf Kundenzufriedenheit und Markentreue basiert.
Disclaimer: Cadillac hat zur Cadillac City Frankfurt-Eröffnung nach Frankfurt eingeladen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.