Anschuldigung: WeShare von VW blockiert Ladeinfrastruktur in Berlin

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Per Mail – Fotograf bekannt

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen ist im Juli 2019 mit WeShare in Berlin in das expandierende Carsharing-Geschäft eingestiegen. Mit 1.500 e-Golf-Elektroautos bringt die Marke Volkswagen eine komplett elektrische Flotte auf die Straße, die ausnahmslos mit Grünstrom betrieben wird. Weitere E-Modelle sollen folgen. Doch in Berlin scheinen nicht alle vom WeShare-Angebot begeistert zu sein.

WeShare-Dienst soll Hauptstadt elektrifizieren

Per Mail haben uns mehrere Hinweise erreicht, welche darauf hinweisen, dass WeShare von VW Ladeinfrastruktur in Berlin blockiert. Über längere Zeiträume hinweg. Hierzu muss man wissen, dass WeShare nach dem „Free-Floating“-Prinzip ohne fixe Vermietstationen arbeitet und digital per App funktioniert.

Bereits zur Einführung des WeShare-Dienstes in Berlin hat man mitgeteilt, dass die WeShare-Flotte das öffentliche Ladenetz Berlins nutzen wird, inklusive jetzt neu entstehender Ladepunkte an 70 Filialen der Lebensmitteleinzelhändler Lidl und Kaufland.  Die WeShare-Fahrzeuge werden anfangs bei niedrigem Batteriestand durch Service-Mitarbeiter von WeShare eingesammelt und geladen. Im späteren Betrieb erhalten Nutzer auch Anreize für das eigenständige Laden.

WeShare blockiert Ladestationen und sorgt für Ärger und Frust

So weit, so gut. Vorausgesetzt es wird darauf geachtet, dass die Ladestationen nach der Ladezeit wieder freigegeben werden. Denn bekanntermaßen ist die Ladeinfrastruktur nicht so stark ausgebaut, dass man es sich erlauben könnte diese entsprechend zu blockieren.

In speziellen Fällen wurden wir unter anderem darauf hingewiesen, dass ein VW e-Golf ohne zu Laden geparkt wurde, was nach Aussage der Tippgeber in Berlin oft passiert.  In diesem und weiteren Fällen war es Abend, Parkplätze seien eh Mangelware, gerade die mit Ladestation. Das Ordnungsamt hatte bereits Feierabend, um diese ggf. zu kontaktieren.  Nachweislich stand der e-Golf mehrere Stunden an der Ladestation und blockierte diese.

Bei einem weiteren Fall, der uns geschildert wurde, stand ein entsprechendes Elektroauto über sieben Stunden an einer Ladestation. Die Säule meldete bereits „Ladung beendet“. Zusätzlich gilt an diesem Standort eine maximale Ladezeit von 4 Stunden. Teilweise blockieren auch mehrere WeShare Fahrzeuge die Doppellader von Allego in der Stadt und laden  dort verhältnismäßig lange.

Eine Lösung für dieses Problem scheint derzeit nicht in Sicht. Nun steht die Frage im Raum, wie will VW mit dem Ärger und Frust der Berliner umgehen? Wir haben VW kontaktiert. Eine Antwort steht aus.

Quelle: Per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Michael:

Nur der Wechselakku, in dem youtubebeitrag ab Minute 9 gezeigt, von einem dänischen Vorreiter vor einigen Jahren bereits in Kopenhagen und Israel als Prototyp entwickelt, als komplette Anlage mit einem Renault Megane in 1:30 Minuten vollautomatisch gewechselt kann die Zukunft sein:
Das Auto wird jeweils ohne Akku gekauft, diese werden an der „Tankstelle“ gegen eine geringe Nutzungsgebühr bei jedem Vorgang gemietet.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Kein EIGENER Akku kann kaputt gehen. Somit ist das finanzielle Risiko minimiert. Und einen vollen „Tank“ / Akku hat man in wenigen Minuten.

Mit rund 100 Sekunden geht der Vorgang deutlich schneller als bei Flüssigkraftstoffen. Und vorhandene Infrstruktur,könnte auch genutzt werden.

https://youtu.be/gYkYvaeNwMc

Lothar Sturm:

Solange in den genannten Fällen nicht rigoros abgeschleppt wird, wird sich nichts ändern. Ich habe erst vergangenen Donnerstag in der Nostitzstraße in Berlin erlebt, wie gleich 2 WeShare Fahrzeuge eine Ladesäule komplett blockiert haben. Beide Fahrzeuge waren bei meiner Ankunft gegen 09:00 Uhr bereits voll geladen und standen um 13:00 Uhr immer noch da, obwohl eigentlich dort nur 4 Stunden geladen werden darf. Ansonsten ist dort absolutes Halteverbot.
Ärgerlich für mich. Ich hätte dort während meinen Aufenthaltes gern geladen. So musste ich anschließend zeilweise mit Benzin zurückfahren.

Michael:

Damit solche Zustände verhindert werden muss meiner Ansicht nach mehr öffentliche Ladestationen in Berlin aufgebaut und gleichzeit „Ladehubs“ für private Anbieter geschaffen werden. Im Bereich der öffentlichen und halb-öffentlichen Ladeinfrastruktur in Berlin gibt es bereits eine Vielzahl von Anbietern die gute Ladelösungen für verschiedene Branchen und Nutzgruppen anbieten. So auch das Unternehmen Virta, welches schlüsselfertige Komplettlösungen (Ladestationen plus Software) anbietet und in Berlin ansässig ist: https://www.virta.global/de

Henning:

Eigentlich egal, ob WeShare, SixtShare, DriveNow oder sonst etwas. Die Nutzer dieser Dienste (zu denen ich selbst gehöre) verstehen die Flächen als persönliche Parkplätze und das muss eindeutig gegenteilig gekennzeichnet werden.

EESSI:

Hallo, Blockade durch 2 WeShare-Fahrzeuge live am 06.09.2019 mittags um 12:30 Uhr erlebt am Lidl-Lader in Berlin-Charlottenburg, wobei 1 Fahrzeug gar nicht angeschlossen war, das andere längst voll. Deren Vereinbarung mit Lidl+Kaufland ist doch, Nutzung der Ladesäulen nur außerhalb(!!!) der Geschäftszeiten. Es ist wie so oft: kaum jemand hält sich an Regeln. Ansonsten unterschreibe ich den Kommentar von Sven Schmolke. Die E-Fahrzeuge solcher Firmen gehören nicht in die öffentliche Ladeinfrastruktur.

ManfredO:

Das zeigt doch wieder nur einmal mehr, dass auch E-Autos die Probleme der Innenstädte NICHT lösen werden. Nur wer einen zugewiesenen und gebuchten PP nachweisen kann, sollte auch dort rein fahren dürfen!

Harlekin:

Traurig zu lesen, doch das war abzusehen.
Genau diese Situation, die jetzt nicht nur Sharing eAutos betrifft sondern die gesamte Bewegung war es die mich veranlasst hat zwei Dinge zu tun:

1.) Eine eigene Ladestation aufbauen zu lassen
2.) Ein Tesla Model 3 anzuschaffen

Bei Tesla haben wir das Problem in letzter Zeit auch, doch bei weitem nicht so dramatisch.
Denn Tesla erhebt eine saftige Blockierungsgebühr pro Minute am Supercharger wenn das Fahrzeug nach Abschluß des Ladevorgangs weiter angeschlossen bleibt.
Das könnte alle anderen Anbieter auch tun und viele öffentliche Ladestationen in meinem Umfeld erheben diese Gebühr auch schon.

Was das zuparken ohne angeschlossenes Fahrzeug angeht, habe ich ein langes Ladekabel dabei.
Ich parke einfach das abgestellte eAuto zu und lade meines auf.
Und was parkende Verbrenner angeht – Eine nette Notiz unter den Scheibenwischer und ein Anruf bei der Polizei und der Abschleppdienst erteilt dem Fahrer des Verbrenners eine kostspielige (~200€ ) Lektion.
Besonders gerne praktiziert wenn es ein dicker SUV ist…

Es ist wie es immer ist.
Fehlverhalten muss TEUER werden, ansonsten ändern Egomanen ihr Verhalten nicht….

K D:

Am Freitag hatte ich gegen 8:30 Uhr bei WeShare angerufen und gebeten ein Fahrzeug umzusetzen (nach 12-Stunden-Blockade) es wurde mir versprochen, dass ein Mitarbeiter dies bald macht und ich telefonisch informiert werden, wenn dies geschehen ist. Am Nachmittag stand das Teil immer noch unverändert an der Säule, als es dann plötzlich gegen Abend weg war wurde ich natürlich nicht informiert.

Simon:

https://www.youtube.com/watch?v=9VgXZNbmiXk
Hier ist eine Inteview von der Interessengemeinschaft Berlin/Brandenburg mit We Share.
Da muss eine Lösung her, vielleicht 60kWh ID.3 die man nur in der Nacht läd oder eigene Ladeparkplätze für CarSharing Fahrzeuge. Wenn der Staat die Ladeifrastrukur ausbauen würde hätte auch keiner ein Problem.

Carlo:

Das ist sehr schade zu lesen. Jedoch ist das nicht nur ein Problem mit Sharing Fahrzeugen. Hier in Hamburg stehen leider auch private Eautos gerne Mal ohne eingestõpselt zu sein auf den Ladeplätzen weil es in den Gegenden schwierig ist einen normalen Parkplatz zu finden. Bisher waren es sehr häufig Verbrenner, aber mittlerweile fallen immer mehr Eautos auf.
Gerade vor drei Tagen war ein Porsche mit e Kennzeichen solch einer, der das Laden unmöglich machte.
Ich finde das wirklich schwach von Eautofahrern, die es eigentlich besser wissen müssten. Aber Hauptsache man selber hat keine Umstände. Dass sie anderen damit Schwierigkeiten machen ist ihnen egal oder sie nehmen es billigend in Kauf.
Diese Egomanie hier in Deutschland wird immer schlimmer.

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