Was Autovermieter Sixt für die E-Mobilität plant

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Nicht nur Endkunden müssen sich mehr und mehr auf den Wandel zur Elektromobilität und eine mehr und mehr digitalisierte Welt vorbereiten. Auch Unternehmen wie etwa Autovermieter müssen sich und ihr Geschäft neu ausrichten. Sixt wandelt sich schon seit längerer Zeit vom klassischen Vermieter zu einem viel breiter aufgestellten Mobilitätsanbieter. Und geht finanziell stark in Vorleistung: Zum Beispiel baut das Unternehmen derzeit für gut 50 Millionen Euro Ladeinfrastruktur für Elektroautos auf. In einem Gespräch mit Electrive gab die Presseabteilung von Sixt einige weitere Einblicke, wie das Unternehmen seine Transformation gestaltet.

Zur seiner Elektro-Flotte teilt Sixt mit, dass der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge und von Hybridautos in den letzten Quartalen stetig gestiegen sei und in Zukunft noch stärker zunehmen werde. „So haben wir erst kürzlich Hybrid-SUVs der Marke MG sowie Teslas mit dem Model 3 eingeflottet“, so das Unternehmen. In der Carsharing-Flotte seien aktuell etwa ein Drittel aller Fahrzeuge rein elektrisch. In den Niederlanden seien es bereits 100 Prozent.

Für seine weltweite Flotte plant Sixt, den Anteil an Elektro- und Hybridautos auf gut zehn bis 15 Prozent zu steigern. Ob dies gelingt, hänge aber stark von externen Faktoren ab: „Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, wesentlich beschleunigt durch öffentliche finanzielle Anreize einerseits und Lieferschwierigkeiten bei Computer-Chips andererseits, kommt es derzeit zu spürbaren Engpässen“, so das Unternehmen. Deshalb seien aktuell „nicht so viele Elektroautos auf dem Markt verfügbar wie nachgefragt werden, und wie Sixt seinen Kunden gerne anbieten würde.“

Bei dem Investment von 50 Millionen Euro in Ladeinfrastruktur gehe es zunächst darum, den „internen Bedarf zu decken“, da Sixt-Kunden Elektrofahrzeuge „nicht vollständig geladen zurückgeben“ werden. „Wir werden die zurückgegebenen Fahrzeuge also nach Rückgabe der Kunden für diese bei uns laden.“ In einem zweiten Schritt sollen die Sixt-Ladestationen auch öffentlich zugänglich gemacht und „wirtschaftlich bestmöglich“ vertrieben werden, falls Überkapazitäten vorhanden sind.

Auch in den Bereichen Ride-Hailing und Carsharing, welche Sixt ebenfalls bedient, sei die Nachfrage nach E-Fahrzeugen hoch. Sixt will dieser Nachfrage entsprechend begegnen und hat deshalb zum Beispiel für die Kunden des Ride-Hailing-Produkts Sixt Ride in vielen Städten national und international eine Neuerung eingeführt: „Reisende können nun beim Buchen von Transfer- oder Limousinen-Services Hybrid- oder vollelektrische Fahrzeuge wählen“, so das Unternehmen.

Quelle: Electrive – Wie Sixt den Ritt auf der eMobility-Welle vorbereitet

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Matthias Geiger:

Sixt hat hier durchaus Chancen, wenn sie insbesondere im Leasingbereich über 25.000 km p.a. für BEV und PHEV günstige Angebote machen. Auch bei den Ladesäulen gibt es Perspektiven beim Hol- und Bring-Service für die Kunden mit vernünftigen Preisen unter 39 ct/kWh.

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