VW ID.3 verzeichnet mehr als 55.000 Bestellungen in 2020 / Hälfte ausgeliefert

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Sebastian Henßler
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2021 hat noch nicht richtig begonnen und schon muss VW mitteilen, dass mehr als 100.000 Fahrzeuge dieses Jahr möglicherweise gar nicht gebaut werden können. Ausschlaggebend hierfür sei ein Mangel an elektronische Bauteile für die Fahrzeugproduktion. VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer gab im Gespräch mit dem Handelsblatt zu verstehen: „Wir werden 2021 um jedes Auto kämpfen.“ Dies wirkt sich natürlich auch auf die Produktion von E-Autos aus. Auch wenn man die E-Offensive ungehindert fortsetzen wolle.

VW verspricht sich zusätzlichen Schwung durch den neuen „Green Deal“ der Europäischen Union und der damit verbundenen weiteren Verschärfung der Klimaziele. „Der ,Green Dealʻ beschleunigt unsere Transformation in Richtung Elektromobilität noch einmal. Wir werden künftig jährlich etwa 300.000 batteriegetriebene Fahrzeuge zusätzlich produzieren müssen“, betonte Zellmer. Generell scheint es so, als ob sich die Ausrichtung von VW auf E-Mobilität auszahle. Dafür spreche „der hohe Auftragsbestand“ bei Elektro-Fahrzeugen, bei E-Autos sei die Bestellanzahl besonders hoch, PHEV seien ebenfalls „sehr stark nachgefragt“.

Letztgenannten seien vor allem in firmennahen Umfelder sehr stark nachgefragt. Verantwortlich hierfür zeichnet sich der geringere geldwerte Vorteil, den Dienstwagen-Fahrer versteuern müssen. Vor zwei Jahren habe der Elektro-Anteil im Flottenmarkt weniger als zwei Prozent betragen, 2020 waren es ungefähr 20 Prozent, berichtete Zellmer. Die reinen E-Autos – ID.-Modelle werden derzeit aber vor allem von Privatpersonen nachgefragt. Für den seit drei Monaten ausgelieferten Kompaktwagen ID.3 lagen laut Zellmer 2020 mehr als 55.000 Bestellungen vor, davon habe VW bis Mitte Dezember 28.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Ohne Corona wäre wahrscheinlich „noch etwas mehr gegangen“.

Zellmer gibt im Gespräch ebenfalls zu verstehen, dass der Push der E-Mobilität stark durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie zustande kommt. Aber auch VW leiste seinen Teil dazu, durch Milliardenschwere Investments in neue Fahrzeuge, Produkte und Dienstleistungen. „Unsere Aufgabe besteht darin, für die Demokratisierung von nachhaltiger Mobilität zu sorgen und die begehrenswerteste Marke auf diesem Feld zu werden. Wir wollen für unsere Kunden die ‚beste Wahl‘ sein, das ist der Markenkern von Volkswagen“, so Zellmer abschließend. Sicherlich auch notwendig, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen „künftig jährlich etwa 300.000 batteriebetriebene Fahrzeuge zusätzlich produzieren müsse“, um die EU-Vorgaben zu bewältigen.

Quelle: Handelsblatt – Chipmangel bei VW – Vertriebsvorstand warnt: „Wir werden 2021 um jedes Auto kämpfen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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S. Eckardt:

Ich stimme Ihnen zu: Mobilität = (eigenes) Auto ist auf Dauer nicht zielführend!
Es gibt riesige Investitionen in moderne Fahrzeugtechnologien aber kaum Investitionen in ein modernes Verkehrswesen: verstärkter Gütertransport auf Schiene, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, Car-Sharing und auch attraktive Zugverbindungen im Personen-Fernverkehr – darauf müsste der Staat hinarbeiten und dieses fördern. Und die Bürger müssten sich darauf einlassen. Aber es ist die gleiche Problematik wie bei e-Autos und Ladesäulen. Die Voraussetzungen fehlen und müssen dringend geschaffen werden.
Nur dann wird es was mit CO2-Einsparungen ohne (nennenswerte) Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Mark Müller:

Ich weiss jetzt nicht, von welchem Markt Sie sprechen, aber in Europa hat der VW-Konzern Tesla schon weit überholt (siehe Tabelle vor ein paar Tagen in dieser Publikation). Bei den BEV knapp die doppelte Anzahl, bei den Steckerfahrzeugen insgesamt mehr als die dreifache Zahl.
Wo es den ID.3 gibt, überholt er den Tesla 3 innert 2-3 Monaten. Siehe dazu den Beitrag vom 7.1.21 in dieser Publikation zur Elektromobilität in Norwegen. Der VW-Konzern war 2020 mit Abstand der Hersteller mit den grössten Zahlen, auch wenn man nur BEV betrachtet. Tesla 3 wurde 2020 nur noch halb so oft verkauft wie 2019. Seit es den ID.3 gibt, hat er wesentlich höhere Verkaufszahlen als Tesla 3, wird nach den aktuellen Zahlen im 2021 ein Mehrfaches des Tesla 3 erreichen.
Weltweit führt Tesla im Jahr 2020 bei den reinen BEV noch, aber nach den aktuellen Zahlen werden sie diese Führung gegen Ende dieses Jahres verlieren.

Mark Müller:

Man müsste hier noch beifügen AUC (Ab Urbe Condita; seit Gründung der Stadt Rom). Hier wird die Aufsummierung aller bisher gelieferten Fahrzeuge aufgelistet. Wenn man nur das letzte Jahr oder gar das letzte Quartal anschaut, sieht die Reihenfolge recht anders aus.

Jack Sperling:

Tesla gibt es jetzt schon über etwa ein Jahrzehnt und sie konnten im vergangenen Jahr gerade 500’000 Fahrzeuge produzieren. Toyota, Hyundai und VW können mehr als das in einer einzigen Fabrik – aber das sind halt nur Autofabriken, keine ‚Gigafactories‘.
Übrigens: Die Produktion eines BEV ist deutlich einfacher als die Produktion eine Verbrenners.

Wolfgang Matussek:

Generell eine Absage an jede Automobilität,die,egal wie betrieben,
vollkommen antiquiert ist in einem
derart dicht bevölkerten Land wie dem
Unseren.
Das Entscheidende:An j e d e m Auto
„klebt“ sozusagen eine Menge Asphalt,d.h.unabdingbar notwendige
Strassenbänder,Parkplätze etc.,die das Land in ungeheurer Art segmentieren,
verpuzzeln und nur zu kleine Flächen
für biodivers starke Naturräume übriglassen,so daß die notwendige Mindestgrösse,nicht erreicht wird.
Dafür Wildbrücken und Krötentunnel!
Wie krank…..
Dazu das Bekannte:Unmenge von Verletzten und immer noch reichlich Tote,Lärm in Masse,Städte sind total zugestellt und verlieren jede ästhetische Qualität.
Zudem sind 60% der Autofahrten nicht länger als 6 km.
Die Leute verfaulen in diesen Protzkisten und es wäre im Prinzip alles mit disziplinierterMobilität,d.h.Schiene,
Fahrrad,Trams,Busse im Kleinstbereich möglich.
Also auf zu wirklicher Steigerung der Lebensqualität.

Torsten:

Ich dachte immer, dass der Flottenverbrauch jährlich strenger wird zum Beispiel über das Abschmelzen der Supercredits. Demnach wäre das Argument nicht richtig.

Torsten:

Ich glaube das schon.

Roma:

Das mit der Personal-Rekrutierung scheinen teilweise Nebelkerzen zu sein. Denn die, die angenommen wurden, sprechen von schnell und unkompliziert, 4 (online) Interviews zu je 30 Minuten, Führungspersonen haben 2 zusätzliche. Gehälter zwar niedriger, dafür Aktienpakete um die 50.000€. Ab Teamleitung kommen noch Bonis hinzu.

Roma:

Das Ziel von 2020 hat VW ja weit verfehlt, nicht mal 1/3 des ID3 konnten sie ausliefern, was nicht verwunderlich ist bei dem verpatzten Start. Nun wird das Licht auf den ID4 gerichtet, so schnell „starb“ also der neue „Käfer“ oder „Golf“, mit denen wurde der ID3 ja im wieder gleichgestellt um die Werbetrommel zu rühren.
Ich hätte eigentlich gedacht, dass von den Stückzahlen her, Tesla von VW bald eingeholt werde, da müsste nun aber noch ne Schippe oben drauf gelegt werden, aber gut möglich dass man das gar nicht will, schließlich kommt der nächste „Flottenverbrauchsmesspunkt“ in ein paar Jahren, da möchte man schließlich wieder eine Punktlandung machen.

Eddie:

Das mit dem Bauteil glaube ich nicht.

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