“Während die klassischen Autobauer noch am großen Diesel schraubten, machte ein kleines Unternehmen in Aachen Nägel mit Köpfen”, so lautet die Einleitung zu unserem Artikel mit dem Titel “Elektrische Nutzfahrzeuge: 40 Millionen Kilometer Erfahrung”. Und gerade die Tatsache, dass man sich bei StreetScooter nicht ausruht, sondern Ergebnisse abliefert, sorgt in der Automobilbranche für Aufsehen. In der Vergangenheit wohl schon so stark, dass VW bereit war zunächst für 300 bis 400 Millionen Euro 50 Prozent der StreetScooter GmbH zu übernehmen.
Einem Insider zufolge, der sich gegenüber dem Manager Magazin geäußert hat, gab es bereits 2017 die Gelegenheit zur Übernahme. So habe es zum damaligen Zeitpunkt eine handfeste Absprache zwischen dem mittlerweile abgelösten Post-Vorstand Jürgen Gerdes sowie dem damaligen VW-Chef Matthias Müller gegeben. Dem Artikel im Manager Magazin zufolge war Volkswagen bereit, zunächst für 300 bis 400 Millionen Euro für 50 Prozent der StreetScooter GmbH zu bezahlen. Mit der Option eine spätere Komplettübernahme anzugehen. Der Preis erschien Gerdes allerdings zu niedrig, woraufhin die Verhandlungen scheiterten.
StreetScooter: Kein Interesse anderer Automobilhersteller
Könnte man nun vermuten, dass auch andere Automobilhersteller Interesse an der Übernahme von StreetScooter hatten, liegt man verkehrt. Daimler beispielsweise zeigte überhaupt kein Interesse an einer solchen Übernahme, für Zetsche käme nicht einmal eine Partnerschaft infrage. Ford, Produktionspartner von StreetScooter, wollte ebenfalls keine Anteile am Unternehmen erwerben, sondern lediglich bei der Produktion großer Elektro-Lieferwagen behilflich sein. Mittlerweile können die Elektro-Transporter StreetScooter in Großserie gebaut werden. Was das Unternehmen sicherlich noch attraktiver erscheinen lässt.
Goldmann Sachs arbeitet aktuell verschiedene Modelle für die Deutsche Post aus, welche die Zukunft des Elektro-Transporters Streetscooter aus verschiedenen Blickpunkten betrachten soll. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen verschiedene Modelle. So seien Partnerschaften mit anderen Unternehmen, aber auch ein Börsengang mögliche Entwicklungsmodelle.
Man darf gespannt sein, ob sich ein anderer Interessent, zum richtigen Preis, für die StreetScooter GmbH findet. Darf man StreetScooter-CEO Professor Dr. Achim Kampker Glauben schenken, hat das Unternehmen noch einiges in petto.
“Derzeit entwickeln wir ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle. Das technische Spektrum, das wir beherrschen und mit unserem besonderen Ansatz sehr schnell zur Marktreife bringen können, ist groß. Welche konkreten Lösungen dabei als nächstes anstehen, entscheiden letztendlich unsere Kunden.” – Professor Dr. Achim Kampker, CEO StreetScooter
Quelle: manager-magazin.com – Wie sich die Post beim Streetscooter-Verkauf verzockt hat