Wenige Tage vor der Bundestagswahl setzt sich Hildegard Müller für eine frühere Überprüfung der CO₂-Regulierungen in der EU ein, wie die Automobilwoche berichtet. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) hat schon mehrfach gefordert, dass die für 2026 geplante Evaluierung bereits 2025 stattfinden soll. Sie argumentiert, dass alternative Kraftstoffe eine größere Rolle in der CO₂-Verringerung spielen sollten.
Im Gespräch mit der Automobilwoche betonte Müller, die EU-Kommission müsse schnell handeln, um die Industrie in der aktuellen Krise nicht weiter zu belasten. Unternehmen bräuchten mehr Flexibilität, um in nachhaltige Technologien zu investieren. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht sich dafür aus, die CO₂-Grenzwerte früher zu überarbeiten.
Strafzahlungen für die Überschreitung von Flottengrenzwerten, die seit Januar gelten, sieht Müller als problematisch an. Sie könnten notwendige Investitionen in die Transformation der Automobilbranche sowie den Ausbau der Elektromobilität behindern.
Zusätzlich fordert der VDA, Plug-in-Hybride auch nach 2035 weiterhin zu berücksichtigen. Ab diesem Zeitpunkt dürfen in der EU nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden, für fossile Treibstoffe das Aus. Laut Müller bedeutet dies nicht, dass man sich von den Klimazielen der EU entfernt. Mit CO₂-neutralen Kraftstoffen betrieben, könnten auch Plug-in-Hybride emissionsfrei sein.
Erneuerbare Kraftstoffe sollten ebenfalls eine stärkere Berücksichtigung finden. Derzeit gelten Autos mit Verbrennungsmotor als ausschließlich fossil betrieben, unabhängig vom tatsächlichen Kraftstoff. Müller spricht sich dafür aus, dass Hersteller selbst entscheiden können, welche Technologien sie zur Erreichung der Klimaziele nutzen. Wichtig sei, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, aber verschiedene Antriebe zu ermöglichen.
Quelle: Automobilwoche – VDA plädiert für Zulassung von Plug-in-Hybriden nach 2035