In den USA wurden Ende Januar insgesamt 7362 Fahrzeuge des SUV-Modells Mercedes EQB zurückgerufen. Grund dafür sind laut dem Bericht der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) Probleme mit der Batterie. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass bei den Hochvoltbatterien der Elektroautos eine erhöhte Brandgefahr besteht, so der Bericht.
Bereits in den Jahren 2023 und 2024 habe Mercedes-Benz insgesamt fünf Berichte von Brandvorfällen erhalten. In Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden, da die Fälle aus China gemeldet wurden, seien dann Untersuchungen eingeleitet worden.
Dabei konnte zwar keine spezifische Ursache gefunden werden, jedoch kann die Kombination aus damaligen Produktionsproblemen bei Zulieferern mit externen, lokalen Bedingungen zu den Vorfällen geführt haben. Als lokale Bedingungen werden im Bericht beispielsweise Stromschwankungen der Ladeinfrastruktur genannt. Dadurch sei es schließlich zu Kurzschlüssen in den Batteriezellen der Hochspannungsbatterien gekommen, wodurch Elektroauto-Akkus in Brand geraten seien.
Softwareupdate soll Brandgefahr ausschließen
Die lokalen Bedingungen, von denen die Rede war, schienen nur in China aufzutreten. Zugleich konnte aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch in anderen Ländern entsprechende Brandvorfälle eintreten könnten. Daher hat sich der deutsche Autobauer Ende Januar zu einem globalen Rückruf entschieden. Zeitnah sollen autorisierte Händler für Mercedes-Benz nun die Software des Batteriemanagementsystems für die betroffenen Fahrzeuge aktualisieren. Die Händler werden dabei bis zum 7. Februar und alle betroffenen Besitzer:innen bis zum 1. April über den US-Rückruf informiert. Informationen für Deutschland wurden noch nicht veröffentlicht.
Sollte es während der Fahrt zu einem thermischen Zwischenfall kommen, würden Fahrer:innen durch eine Störungsmeldung der Hochvoltbatterie im Kombiinstrument auf das Problem aufmerksam gemacht, so der Bericht. Beim Parken würde das Elektroauto jedoch keine Warnung ausgeben.
Bis zum Softwareupdate werden Kund:innen angewiesen, die Batterie maximal auf einen Ladezustand von 80 Prozent zu bringen. Betroffen sind die Modell-Varianten EQB 250, EQB 300 4MATIC und EQB 350 4MATIC, die zwischen dem 13. Dezember 2021 und dem 23. Januar 2025 hergestellt wurden. Inzwischen seien, so der Bericht der NHTSA, die Produktionsprozesse des Lieferanten von Mercedes-Benz optimiert worden. Entsprechend könne dieses Problem bei Fahrzeugen mit Baudatum nach dem 24. Januar 2025 nicht mehr auftreten.
Im letzten Jahr war der Mercedes EQB bereits Teil einer Rückrufaktion wegen nachlassender Leistung aufgrund eines Softwareproblems. Damit ist der deutsche Hersteller auf dem konkurrenzreichen, chinesischen Markt für Elektroautos in die Kritik geraten.
Quelle: NHTSA – Part 573 Safety Recall Report / Electrive – Mercedes ruft EQB wegen möglichem Batterieproblem zurück