Toyota setzt voll auf Wasserstoff

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Toyota

Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Wasserstoff ist ein sauberer und vielseitiger Kraftstoff für die Zukunft. Das weiß auch Toyota und investiert seit Jahren in die Entwicklung und Förderung von Wasserstofftechnologien für verschiedene Anwendungen. Ob im Auto, im Bus, im Lkw oder den eigenen Fabriken – Toyota zeigt sich überzeugt vom Einsatz von Wasserstoff und geht als Hersteller mutig voran.

Bereits 2014 hat Toyota mit dem Mirai das erste Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle und Wasserstoff als Energieträger vorgestellt. Der Mirai (japanisch für Zukunft) ist ein eleganter Viertürer, der Platz für fünf Personen bietet. Die zweite Generation des Mirai wurde 2020 präsentiert und zeigt sich mit einer Leistung von 134 kW und einer Reichweite bis zu 650 Kilometern pro Tankfüllung absolut serienreif. 5,6kg Wasserstoff sind dabei in kürzester Zeit nachgetankt, wenn man die nötige Station in Reichweite hat.

Toyota arbeitet aber nicht nur an Pkw mit Wasserstofftechnologie, sondern auch an Nutzfahrzeugen. So beispielsweise einem Bus namens Sora. Der Name Sora ist eine Abkürzung der Wörter Sky, Ocean, River und Air; also Himmel, Ozean, Fluss und Luft und bezieht sich damit auf den Wasserkreislauf. Der Bus wird bereits seit 2018 in Japan eingesetzt. Bis zum Jahr 2026 will unter anderem die Deutsche Bahn 60 Wasserstoffbusse des portugiesischen Busherstellers CaetanoBus mit Brennstoffzellen von Toyota in die Flotte ihrer Bussparte DB Regio Bus aufnehmen. Noch eine innovative Anwendung aus dem Hause Toyota: Der Wasserstoffbus Moving e ist ein mobiles Stromversorgungssystem. Es kann beispielsweise bei Großveranstaltungen oder zur Notstromversorgung an seinen jeweiligen Einsatzort gefahren werden, um dort lokal emissionsfrei die Energieversorgung sicherzustellen.

Noch ist die Produktion von Wasserstoff aufwändig. Erst wenn er klimaneutral, beispielsweise durch den Einsatz regenerativer Energien gewonnen wird, ist er auch umweltfreundlich. „Wasserstoff ist nicht nur für unsere eigenen Ziele in Sachen CO2-Reduktion und Klimaneutralität entscheidend, sondern auch um den gesamten Transportsektor und weitere Industriebereiche nachhaltiger zu machen. Toyota forscht daher kontinuierlich an neuen Wasserstoffanwendungen und auch an Verfahren, Wasserstoff auf saubere Art und Weise zu produzieren“, sagt André Schmidt, Präsident der Toyota Deutschland GmbH.

Wasserstoff für die Energieversorgung der Zukunft

Toyota nutzt Wasserstoff aber nicht nur für die Mobilität, sondern denkt auch an die Energieversorgung der Zukunft. Im letzten Jahr hat die Energiekrise vielen Unternehmen radikal vor Augen geführt, wie abhängig man beispielsweise vom Gas ist. Toyota hat bereits 2018 den weltweit ersten universellen Wasserstoffbrenner für den industriellen Einsatz entwickelt und will sich damit schnell von fossilen Brennstoffen in der Produktion verabschieden. Er wird an der Schmiedelinie des Toyota Werks Honsha verwendet. Der Brenner liefert die nötige Hitze beispielsweise zum Bearbeiten von Metall.  Toyota will aber nicht nur seine eigene Produktion umstellen. In einer Modellstadt „Woven City“, die derzeit bei Susono in der Präfektur Shizuoka in Japan errichtet wird, hat Toyota sogar Prototypen einer tragbaren Wasserstoffkartusche entwickelt. Diese sollen sich als Energiequelle sich für eine Vielzahl von Anwendungen eignen und aufzeigen, wie die Energieversorgung auf Wasserstoffbasis in das tägliche Leben integriert werden kann.

Um eine saubere Zukunft zu schaffen, ist es gut und wichtig, dass sich Hersteller wie Toyota mit alternativen Antrieben und Treibstoffen beschäftigen. Wasserstoff kann in der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Vor allem als effizienter Speicher klimaneutraler Energie. Ob sich das Wasserstoff-Auto final durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Experten gehen vor allem von einem Einsatzgebiet im Schwertransport, in Bussen, LKWs und auch in Flugzeugen aus. Wir lassen uns aber gerne überraschen, welche Entwicklungen auf uns zu kommen und ob wir in Zukunft auch zuhause Wasserstoff als Energiespeicher nutzen werden.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Michael:

„60000 reine E Autos sind eben auch eine Minderheit oder ein Nischenprodukt“

Die Zahl passt nicht so ganz zum Kontext, BEV Bestand in DE hat 02/2023 die 1Mio überschritten.
Und die Nachfrage ist nach dem üblichen Januarknick anhalten hoch. Angebotsseitig fehlen halt leider noch wirkliche „Volkswagen“ unter 25k€.

Wolfgang M.:

@Hannes Dollinger,

jetzt habe ich mich doch noch aufgerafft, die gestern verschollenen Zeilen nochmals einzutippen!

Wenn der Artikel schon großenteils auf der Toyota-Pressemitteilung beruht, sollte wenigistens die Überschrift zum Ausdruck bringen, dass es sich hier um Fahrzeuge mit hocheffizienten Wasserstoff-BZ handelt und nicht etwa um ineffiziente Wasserstoff-Verbrenner, wie unbedarfte Leute annehmen könnten.

Des weiteren bietet es sich an, in diesem Zusammenhang an, auf neueste Forschungsergebnisse bei der Wasserstoffelektrolyse hinzuweisen, die ich hier erwähnen möchte:

Etwa die Möglichkeit Wasserstoff direkt aus Salzwasser zu erzeugen (https://www.golem.de/news/gruener-wasserstoff-neues-verfahren-erzeugt-wasserstoff-aus-salzwasser-2302-171633.amp.html) oder die Erhöhung der Elektrolyse-Effizienz durch Glaskapillaren (https://edison.media/energie/effizienz-durchbruch-bei-wasserstoff-elektrolyse/25229279/)

Beides ist zwar dzt. noch nicht industriell umgesetzt, gibt aber Hoffnung, dass sich die Wasserstoff-Elektolyse weiterhin positiv entwicķelt, was natürlich Herstellern von H2-BZ-Fahrzeugen, wie Toyota in die Karten spielt.

Jakob Sperling:

Redest Du jetzt von Wachstumsraten oder Marktanteilen im Vergleich zu anderen Technologien? Das sollte man schon auseinanderhalten.

BEV sind weltweit im Vergleich zu Verbrennern auch noch eher im homöopathischen Bereich anzusiedeln, und trotzdem halten wir sie für zukunftsträchtig, nicht?

Jakob Sperling:

Die Koreaner noch viel mehr (2022: 12’000 FCEV-PKW) und die Chinesen auch.
Was kannst Du zu denen Erhebendes sagen?

Daimler/Volvo, Bosch und ElringKlinger (nur Beispiele) bauen alle auch gerade grosse Brennstoffzellenfabriken. Die Deutschen auch. Warum machen die das?

Japaner, Koreaner, Deutsche (kann ich sagen, als Nicht-Deutscher), die typischen Beispiele für technische Nieten.

Wolfgang M.:

@Hannes Dollinger,
só begann ein längerer Beitrag
(pro Waserstoff-BZ), den ich vor gut einer Stunde abschickte, der aber irgendwie verschollen ging?
Habe jetzt aber keine Lust, das nochmal einzutippen!!

Kona64:

Nur, dass man weniger Platz im Auto hat. BEVs bieten da mehr.

Kona64:

Welche unglaublichen Raten sind das. Wenn man sich die Zulassungsraten bei Bussen mit „Alternativen“ Antrieben sind 95% elektrisch und 5% auf Wasserstoff. International soll es laut ICCT noch deutlicher sein und dies soll soll sich auch bei LKWs abzeichnen. Die Betriebskosten bei H2 Bussen sollen 6x so hoch sein als beim BEV. (siehe Montpellier)

Norbert Seebach:

Ach ja, die Japaner: Wenn schon auf’s falsche Pferd setzen, dann aber konsequent und unbeirrt von Fragen wie der nach der Energie-Effizienz! Man könnte meinen sie setzen alles daran, einen Noch-Weltkonzern wie Toyota zu marginalisieren. Hintergrund dürfte allerdings sein, dass man nie wirklich vorhatte, H2 aus Erneuerbaren herzustellen, sondern vielmehr aus Atomenergie, die interessierte Kreise damit ebenfalls pushen wollen. Fukushima?- ist doch lange her. Aber hey….Atomkraft ist doch sogar von der EU grün gelabelt. Wer hingegen auf wirklich erneuerbare Energien setzt, für den ist das Fuelcell-Auto lange tot, auch wenn diejenigen, die sich vom Geschäftsmodell eines Fahrzeugs mit irrsinnig hohen Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten partout nicht trennen wollen, weiterhin ihr totes Pferd reiten!

Detleff:

Robert, sie fahren wahrscheinlich ein E-Auto das ist tot in Jahren.Scholz hat sich übernommen mit der Energie keiner will Windkraft. Der Asiatische Markt mit Wasserstoff Autos wird Europa überschwemmen,ich warte darauf

Daniel W.:

Toyota Mirai

… beim neuen Modell eine Lithium-Ionen-Hochspannungsbatterie … Ihre Nominalspannung wurde von 244,8 Volt auf 310,8 gesteigert bei einer von 6,5 Ah auf 4,0 Ah reduzierten Kapazität. Das Gewicht sank von 46,9 auf 44,6 Kilogramm und die Leistungsabgabe stieg von 25,5 kW mal zehn Sekunden auf 31,5 kW mal zehn Sekunden.

… kommt … in der Brennstoffzelle ein Festpolymer zum Einsatz. … Die Maximalleistung steigt von 114 auf 128 kW.

(Quelle: toyota.de)

Also die BZ hat max. 128 kW (174 PS) und der Akku kann 31,5 kW (43 PS) für 10 Sekunden beisteuern, d.h. es ist genügend Leistung da und der Extraschub aus dem Akku reicht fürs zügige Überholen.

Mit 1,24 kWh ist noch weniger Akkuspeicher für die Rekuperation vorhanden, das reicht gerade für stop-and-go von Ampel zu Ampel, aber nicht für längere Bergabfahrten, d.h. Energieverschwendung.

Es wird selbst am kleinen Akku noch gespart – gerade mal der kWh-Inhalt von 2 Pedelec-Akkus für ein FCEV mit rund 1.900 kg Gewicht – und Toyota ist auch noch stolz den kleinen Akku noch verkleinert zu haben.

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