Toyota und Honda entwickeln mobile Stromversorgung mit Wasserstoff-Bus

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Die beiden japanischen Automobilhersteller Toyota und Honda haben gemeinsam ein System für eine mobile und gleichzeitig sichere Stromversorgung entwickelt. Beim „Moving e“ genannten System handelt es sich um einen von Toyota entwickelten und mit allerlei Technik ausgestattetem Brennstoffzellenbus. Dieser kann an seinen jeweiligen Einsatzort gefahren werden und ermöglicht vor Ort eine lokal emissionsfreie Energieversorgung. Der Brennstoffzellenantrieb kann zum Beispiel dafür genutzt werden, um mobile Energiespeicher zu laden. Er kann auch bei Großveranstaltungen als Stromspender oder zur Notstromversorgung eingesetzt werden.

Über die an der Rückseite des Busses integrierte Ladestation lassen sich externe Stromabgabegeräte und tragbare Batterien mit der Energie aus der Brennstoffzelle laden. So kann beispielsweise nach dem Zusammenbruch eines Stromnetzes die punktuelle Energieversorgung sichergestellt werden. Doch auch für Routineanwendungen wie etwa Großveranstaltungen kann Moving e eingesetzt werden. Im Katastrophenfall bieten einige Sitzplätze im Innenraum des Busses Schutz für Personen in Not.

Notstrom Wasserstoff Bus

Als mobile Ladestation kann der Bus direkt zum Einsatzort vorfahren. Der dabei verbrauchte Wasserstoff kann dann jedoch nicht mehr zur Stromerzeugung genutzt werden. Der Brennstoffzellenantrieb erzeugt dank großer Wasserstofftanks eine Kapazität von insgesamt bis zu 454 kWh Strom und liefert eine maximale Leistung von 18 kW. Im ersten Schritt werden ab sofort die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Systems in Demonstrationstests unter Beweis gestellt. Der Bus ist mit gut fünf Dutzend tragbaren Batterien ausgestattet: 36 Stück des Typs Honda Mobile Power Pack und 20 Stück des Typs LiB-AID E500, ebenfalls von Honda. Zwei Leistungsabgabegeräte des Typs Power Exporter 9000, an denen Elektrogeräte mit Strom versorgt werden können, sind ebenfalls mit an Bord.

Notstrom Wasserstoff Bus

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 01.09.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Helmuth Meixner:

Und die Stromlüge wird natürlich nicht erwähnt. Man kann den Leuten Alles verkaufen, wenn man ihnen „Geschenke“ macht, welche die Öffentlichkeit bezahlt. Da fahren heute noch E-Autos mit der Brennstoffversorgung von Dampfmaschinen. Wenn das kein Witz ist was dann?

MrX:

Sehe ich auch so. Deshalb werden wir in D von Energieimport abhängig sein, wie auch heute schon von Öl und Gas, voraussichtlich jedoch nicht so stark wie von Öl und Gas. Mit elektrischem Strom allein wird keine CO2 neutrale Wirtschaft möglich sein. Dafür wird Wasserstoff benötigt – für Transport im Schwerlastbereich, bei Schiffen und mittels synthetischer Kraftstoffe im Flugverkehr. Ebenso für Anwendungen in der Industrie, insbesondere chemische Industrie und Stahlerzeugung. Der Preis für Wasserstoff und Strom wird dafür sorgen, dass alles was wirtschaftlich und technisch möglich mit Batteriebetrieb läuft. Manche Länder und Firmen übertreiben es aktuell ein wenig mit der Vision Wasserstoff und prognostizieren Wasserstoffeinsatz z.B. bei relativ leichten PKWs. Daran glaube ich nicht. Wasserstoff wird in vielen anderen Anwendungen, wie die oben genannten, trotzdem eine zentrale Rolle spielen, denke ich.

Peter W:

Grünen Wasserstoff in ausreichernder Menge wird es nie geben. Wir sind in Deutschlad gar nicht dazu in der Lage so viel Strom mit EE zu produzieren. Alleine für die PKW müssten wir die Stromproduktion von jetzt 450 TWh auf 900 TWh verdoppeln, für BEV sind lediglich 120 TWh mehr notwendig. Dabei ist der „grüne“ Wasserstoff für die Industrie noch nicht berücksichtigt.

MrX:

Ihr Argument gegen Wasserstoff bei PKWs, kleinen LKWs und Kurzstrecken-Stadtbussen stimmt aus meiner Sicht. Große Verkehrsmittel wie Flugzeuge, Schiffe und große LKWs werden vermutlich Wasserstoff oder aus grünem Wasserstoff hergestellte Brennstoffe benötigen. Zudem benötigt die Industrie Wasserstoff in großen Mengen u.a. für chemische Prozesse und in der Stahlherstellung, um CO2 neutral arbeiten zu können. Wasserstoff zur Notstromversorgung kann ich mir auch gut vorstellen, v.a. wenn noch mehr Energie als 454 kWh benötigt werden, was noch mit Batterien gehen würde.

Die Umstellung dauert länger als 10 Jahre. Nach den aktuellen Plänen in Deutschland werden wir erst ca. 2050 nur noch ca. 10% des heutigen CO2s ausstoßen. Um das möglich zu machen, muss Deutschland grüne Energie importieren, was voraussichtlich nur in Form von grünem Wasserstoff möglich ist. Unter den Umständen könnte es möglich sein, dass die Rückverstromung im Verkehr z.B. auch in SUVs, kleinen LKWs und Stadtbussen wirtschaftlicher ist, als die Rückverstromung und Einspeisung ins Stromnetz.

MrX:

Nach Ihrer Denkweise hätte Tesla nie Elektroautos entwickeln dürfen, denn der Strom dafür war schmutzig und ist es heute in Deutschland noch zu 45%. Es ist gut, dass Tesla und andere Hersteller Elektroautos entwickeln und gleichzeitig auf grünen Strom umgestellt wird. Dasselbe ist es doch bei Wasserstoff. Den ersten grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gibt es schon und es wird immer mehr grünen Wasserstoff geben.

Silverbeard:

Das ist zu einfach gedacht! Selbstverständlich sin dWindkkraft und Solartechnik weit entwickelt. Trotzdem kann man nicht in kürzester Zeit genügend Anlagen installieren. Bei der Windkraft sind Anwohner strickt dagegen und bei der PV wird jedem privarten Investor so viele Knüppel sie möglich zwischen die Beine geworfen.

Aber selbst wenn das nicht so wäre, dauern solche Energieprogramme länger als 10 Jahre. Diese Zeit ist einfach nicht mehr vorhanden, weil alle zu zögerlich waren und immer noch sind.
Man darf nie vergessen, das für Wasserstofffahrzeuge die dreifache Strommenge wie für reine Batteriefahrzeuge gebraucht wird. Und alle anderen Bereiche unseres Lebens sollen auch auf Ökostrom umgestellt werden (Heizung z.B.).

Hugo Denker:

Es ist sehr traurig,dass Deutschland bei der Lösung der seit langen bekannten Herausforderung der Energie und Mobilitätsfragen unter Führung inkompetenter Politiker und in Verbindung mit rückwertsorenterter Industrielobby immer weiter is Hintertreffen gelangt.
Es giebt genügend preiswerte Energie (Windkraft und Solar) um die seit mehr als 100 Jahrenbekannte wasserstofftechnikzu nutzen!
Es muss nur gewollt werden.
Es ist jedoch erlebbar,dass unsere Politik sich lieber schier unendlich mit Parteinachfolge oder Kanzlerkanditaturr beschäftigt, als mit Mut und Nutzung des bekannten Wissen und vorhandener Technik die Zukunft anzugehen. Gute Nacht Deutschland!

Peter W:

Man versucht offensichtlich mit allen Mitteln die Wasserstofftechnik zu verbreiten. Ich suche immer noch nach dem Sinn einer Technik für die es keine umweltfreundliche Lösung gibt. Wasserstoff wird zu annähernd 100% aus Erdgas gewonnen, und Japan will in Australien Wasserstoff kaufen der aus Kohle gewonnen wird. Das ist weit entfernt von klimaneutraler Produktion und hat mit erneuerbaren Energien absolut nichts zu tun.

Die Welt spielt gerade verrückt. Ich sehe schon die Schlagzeile: „Die Wasserstofflüge“

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