Elektroauto-Branchenprimus Tesla peilt weiterhin den kommenden Juli als Produktionsstart für sein erstes europäisches Werk im brandenburgischen Grünheide an, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Branchenkreisen erfahren habe. Es gab zwar einen leichten zeitlichen Verzug aufgrund der öffentlichen Anhörung von Kritikern des Projekts im vergangenen Herbst und der Bearbeitung der Einwände sowie zwischenzeitliche Stopps bei Rodungsarbeiten. Diese Verzögerungen sollen den ehrgeizigen Zeitplan allerdings nicht gefährden. Tesla selbst hat sich hierzu nicht geäußert.
Was noch aussteht, damit das Werk nach seiner Fertigstellung offiziell in Betrieb gehen darf, ist die abschließende umweltrechtliche Genehmigung durch das Land Brandenburg. Diese wird für Ende März oder Anfang April erwartet. Gebaut wird in Grünheide jedoch schon lange, Tesla hangelt sich mit vorzeitigen Zulassungen von Bauphase zu Bauphase, etwa was die Rodung des Waldgrundstücks, Fundamentarbeiten oder den Bau von Wänden und Dächern betrifft. Die letzte vorzeitige Genehmigung habe Tesla vom Brandenburger Landesamt für Umwelt für den Einbau von Maschinen erhalten.
Zwei vorläufige Genehmigungen stehen der dpa zufolge noch aus: Eine für das Abtragen von Oberboden und das Einebnen von Gelände und eine weitere für den Bau von Untergrundleitungen. Kritiker des Projekts befürchten Auswirkungen auf die Umwelt und sehen vor allem den Trinkwasserspiegel und geschützte Tiere wie Zauneidechsen und Schlingnattern in Gefahr.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel von den Grünen stellte Anfang März klar, dass Tesla mit den vorzeitigen Zulassungen bis zum Zeitpunkt der Produktion in Grünheide weiterbauen kann. Dabei seien auch Probeläufe möglich, „also Maßnahmen zur Prüfung der Betriebstüchtigkeit wie Testen zur Dichtheit von Tanks und Rohrleitungen oder das Gießen und Pressen von Probewerkstücken“. Es dürfen jedoch keine Autos auf den Markt kommen aus einer Fabrik, die noch nicht endgültig genehmigt ist, fügte er hinzu.
Quelle: dpa-Newskanal der Süddeutschen Zeitung – Tesla hält am Zeitplan für seine Autofabrik fest