Tesla Grünheide fährt Produktion wieder hoch

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Tesla nimmt in Grünheide Produktion seiner Elektroauto-Modelle wieder auf, nachdem eine Pause eingelegt wurde. Der Grund dafür waren fehlende Bauteile, verursacht durch Angriffe auf Handelsschiffe. Die IG Metall setzt sich derweil für eine Verschiebung der Betriebsratswahl ein, da sie die Fairness gefährdet sieht.

In Grünheide, wo Teslas deutsches Werk steht, soll ab heute wieder voll produziert werden. Zwischen dem 29. Januar und dem 11. Februar musste die Produktion fast vollständig ruhen. Nur kleine Teilbereiche des Werks konnten weiterarbeiten. Eine Unterbrechung war nötig geworden, weil Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer die Lieferwege störten. Trotzdem blieb das Werk nicht völlig untätig: Es fanden Wartungsarbeiten statt, die Belegschaft erhielt Schulungen.

Laut Tesla sind nun alle benötigten Teile wieder verfügbar. Werksleiter Thierig betont, dass die Lieferketten ziemlich widerstandsfähig seien, auch wenn eine völlige Krisenfestigkeit nicht garantiert werden könne. Ein wichtiger Punkt sei daher die lokale Produktion vieler Komponenten.

Kurz vor der Pause erreichte das Werk in Grünheide einen Produktionsrekord von 6000 E-Autos in einer Woche. Die Zielvorgabe für die erste Ausbauphase liegt bei 10.000 Autos pro Woche. Tesla plant sogar, die Kapazitäten in Grünheide auf eine Million E-Autos jährlich zu steigern, also gut 20.000 Fahrzeuge pro Woche. Dazu läuft in Grünheide derzeit eine Bürgerbefragung, die der Gemeindevertretung als Entscheidungsfindung helfen soll, ob diese Erweiterung zugelassen wird. Wirtschaftlich hat sich die Ansiedelung Teslas auf jeden Fall sowohl für Grünheide als auch ganz Brandenburg bisher sehr gelohnt.

Die IG Metall möchte die für März angesetzte Betriebsratswahl hinauszögern. Sie sieht die Gleichheit der Wahlchancen durch die Produktionspause beeinträchtigt und hat deshalb einen Antrag beim Arbeitsgericht eingereicht. Der Wahlvorstand weist die Vorwürfe zurück und betont, dass die zeitlichen Fristen gesetzlich festgelegt sind.

Quelle: manager-magazin – Tesla fährt Produktion wieder hoch – und hat Ärger mit der IG Metall / Reuters – Tesla’s German plant produced 6,000 cars in a week -Tagesspiegel

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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klang:

„Eine Drittelung des Akkus“ bewirkt keine 800 km am Stück und fördert die deutsch typische Reichweitenangst. Das geht doch nicht und ist unzumutbar! (Ironie aus)

Robert:

ja aber nicht vergessen v.d.l. will ja Strafzölle auf chinesische Autos verhängen wenn sie zu billig werden also können sich unsere Hersteller sich auf ihren hohen Preisen noch lange ausruhen und müssen sich dem Markt ja dann nicht stellen ansonsten rennt man zur v.d.l (von der Leyen) und bittet um weitere höhere Strafzölle.

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat Daniel W.:“… die große Frage: Wieso können die Markenhersteller jetzt noch keine günstigen E-Autos anbieten?“

Für mich naheliegende Antwort: Sie könnten wohl, aber sie wollen nicht! :P

Aus dieser Phalanx werden aber die ersten europäischen Hersteller wohl schon bald ausbrechen!
Namentlich einer der ersten wird wohl der Citroën ë-C3 sein.

Ansonsten sind mehrere aus chinesischer Produktion im Rennen.
Ein dabei ein recht aussichtsreiches Fahrzeug scheint mir ja der BYD „Dolphin Mini“ (Chinaname: Seagull) zu werden!
Details dazu sind noch für das 1. Hj. 2024 angekündigt.

Daniel W.:

Kleine Zahlenspielerei.

—–
Tesla plant sogar, die Kapazitäten in Grünheide auf eine Million E-Autos jährlich zu steigern, also gut 20.000 Fahrzeuge pro Woche.
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21.000 E-Autos pro Woche sind 3.000 pro Tag bzw. 125 pro Stunde oder rund 2 E-Autos pro Minute.

Dazu passt die Rohkarosserie, die aus wenig Blech von Robotern schnell zusammen geschweist und lackiert wird.

Günstige Zulieferteile aus verschiedenen Ländern am Fließband schnell eingebaut und fertig ist ein E-Auto etwa alle 30 Sekunden.

Da stellt sich die große Frage: Wieso können die Markenhersteller jetzt noch keine günstigen E-Autos anbieten?

—–
VW ID.3 Pro

Grundpreis 39.995 Euro
Leergewicht (EU) 1.951 kg
Zuladung 339 kg
(Quelle adac.de)
—–

Eine Drittelung des Akkus, eine Halbierung von Gewicht und Preis – fertig wäre ein E-Auto für 20.000 Euro – VW müsste nur doppelt so viele davon verkaufen, um den gleichen Umsatz zu machen. Wenn es VW nicht macht, dann machen es die asiatischen Hersteller, denn nicht alle brauchen ein 2-Tonnen-E-Auto.

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