Der neue Smart #5 markiert für die Marke einen Wendepunkt – weg vom Image des kleinen Stadtflitzers, hin zu einem technisch anspruchsvollen, vollelektrischen Premium-SUV. Im Gespräch bei der internationalen Fahrveranstaltung des #5 stellte Wolfgang Ufer, Geschäftsführer von Smart Deutschland, klar: „Der Smart #5 ist nicht der neue Fortwo – und soll das auch nicht sein.“ Stattdessen positioniert sich das Modell bewusst in einem Segment, das laut Ufer „der moderne Kombi“ ist – ein Auto für Familien, für längere Strecken und mit deutlich erweitertem Nutzwert. Der Markt habe sich verändert, und Smart trage dieser Entwicklung Rechnung.
Seit dem Marktstart des #1 vor zweieinhalb Jahren – damals bereits von Elektroauto-News begleitet – hat sich Smart sukzessive neu aufgestellt. Mit dem #3 wurde das Portfolio 2023 ergänzt, nun folgt mit dem #5 der bislang größte Schritt. Auch wenn das SUV mit knapp unter fünf Metern Außenlänge deutlich größer ist als frühere Modelle, bleibe die Smart-DNA erkennbar, so Ufer – auch wenn er zu künftigen kompakten Modellen noch nichts sagen möchte. Der Fokus liegt derzeit klar auf dem neuen Flaggschiff, das bereits in der Einführungsphase auf hohes Interesse stößt: „Wir verkaufen das wirklich gut, obwohl es noch nicht mal zu fahren ist“, berichtet Ufer. Schon über 5000 Interessenten hätten sich für Probefahrten angemeldet.
Konsequent ist Smart auch bei der Umsetzung der 800-Volt-Technik. Der #5 ist laut Ufer kein Showcar mit Technik-Label, sondern ein „Premium SUV mit 800-Volt-Technologie, die tatsächlich dann auch umgesetzt wird“. Das Ergebnis: Ladeleistungen, die in Verbindung mit einer 100-kWh-Batterie Ladezeiten von unter 20 Minuten auf 80 Prozent ermöglichen. „Ich gehe sogar so weit, dass ich das Wort Kurve in Frage stelle – beim Smart #5 reden wir eher von einem Laderechteck“, erklärt Ufer. Auf einer 350-kW-Ladesäule halte das Auto über 50 Prozent der Ladezeit konstant mehr als 300 kW.
Technisch basiert der #5 auf einer skalierbaren Architektur, die in sechs Varianten angeboten wird. Die Basisversion mit 400-Volt-Technik startet bei rund 45.000 Euro und bietet damit einen vergleichsweise niedrigen Einstiegspreis. „Wir wollten Kunden entgegenkommen, die eine günstigere Einstiegsvariante haben wollen“, so Ufer. Das Gros der Varianten – inklusive des Brabus-Modells – nutzt die 800-Volt-Plattform. Diese bietet nicht nur bessere Ladezeiten, sondern auch AC-Laden mit serienmäßig 22 kW. Die Basisversion bleibt bei 11 kW. Ufer hält den Aufpreis zur 800-Volt-Technik für „absolut gerechtfertigt“. Im Leasing startet der Smart #5 bei 499 Euro monatlich, bei 48 Monaten Laufzeit und 10.000 Kilometern jährlich.
Vor allem der Smart-Brabus ist gefragt
Am stärksten nachgefragt ist zum Start die Topvariante Brabus mit 475 kW Systemleistung, Allradantrieb und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden. „Das ist in diesem Paket einzigartig“, betont Ufer. Optisch hebt sich das Modell mit 21-Zoll-Monoblock-Felgen, roten Ziernähten und Carbon-Design-Elementen deutlich vom Rest der Baureihe ab. Neben dem Brabus gibt es auch eine limitierte Summit Edition mit exklusiver Lackierung in Tara Green, Head-up-Display und elektrischer Anhängerkupplung. Auch dieses Modell stoße auf hohe Nachfrage.
Für Smart spielt Software eine immer wichtigere Rolle – nicht nur bei der Ladeplanung, sondern auch in der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Fahrzeugs. Alle sechs bis acht Wochen bringt Smart OTA-Updates ins Auto, die neue Funktionen freischalten oder bestehende Systeme verbessern. Nutzer können bei der Ladeplanung nicht nur auf automatische Routenführung und Batterievorkonditionierung setzen, sondern diese Funktionen auch manuell aktivieren. „Gerade bei Außendienstlern, die ihre Strecken kennen und nicht mit dem Navi fahren, ist das extrem wichtig“, ergänzt der Autor dieses Artikels beim Hintergrundgespräch. Ufer führt weiter aus: „Deswegen haben wir das auch, dass ich diese Vortemperierung herstellen kann.“
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der direkte Austausch mit der Community. Ufer beschreibt regelmäßige Treffen mit Smart-Fahrer:innen, etwa am 30. Mai beim nächsten Community-Event. „In der Regel haben die auch konsolidiert schon Ideen und sagen: Wolfgang, was wäre mit der Funktion?“ Einige dieser Wünsche habe man bereits umgesetzt – nicht als Werbegag, sondern als echtes Feedback-Element in der Produktentwicklung.
Mit dem #5 scheint Smart ein Angebot geschaffen zu haben, das nicht nur technisch überzeugt, sondern auch emotional ankommt. Für Ufer ist das neue Modell ein Gamechanger – „nicht nur für uns, sondern für alle, die im Moment gerade ein Verbrennerfahrzeug fahren in dieser Klasse“. Über unsere Fahreindrücke und weitere Details zum Smart #5 berichten wir in Kürze.