Sixt: „Hätten gerne mehr E-Autos in unserer Flotte“

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Wolfgang Plank
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Der Autovermieter Sixt hätte gerne mehr E-Autos in seiner Flotte. Das erklärte Vorstandschef Alexander Sixt gegenüber „handelsblatt.de“. Allerdings seien diese aktuell noch schwerer zu bekommen als Verbrenner. Die staatliche Förderung habe einen Run auf Stromer ausgelöst, der sich mit steigenden Produktionskapazitäten 2023 oder 2024 aber wohl auflösen werde. Nach Jahren der Knappheit würden aber auch Jahre des Überangebotes kommen. Gegenwärtig betrage der Anteil an E-Autos bei Sixt weltweit zehn Prozent, im Car-Sharing in Deutschland gut ein Drittel – in einigen Märkten wie den Niederlanden sogar 100 Prozent.

Die deutsche Autoindustrie werde immer ein strategischer Partner bleiben, wird Sixt zitiert. Schließlich sei sein Unternehmen auch ein Vertriebskanal und ein Marketinginstrument. Das Mietwagen-Erlebnis habe einen entscheidenden Einfluss im Kaufprozess, so Sixt. Es sei wichtiger als die Probefahrt oder klassische Anzeigen. „Bei uns werden die Autos erlebbar. Das gilt derzeit besonders für Elektroautos.“ Unabhängig von deutschen Herstellern beobachte aber man auch sehr interessiert die Entwicklung bei völlig neuen Marktteilnehmern.

Unabhängig vom Antrieb hat der Konzern turbulente Zeiten hinter sich. Mit Beginn der Pandemie brach das Geschäft laut „handelsblatt.de“ fast vollständig zusammen. Mittlerweile läuft das Geschäft wieder rund, ein Staatskredit von rund 1,5 Milliarden Euro wurde abgelöst – und 2021 dürfte ein Rekordjahr werden. „Wir fahren immer noch sehr auf Sicht„, wird Alexander Sixt zitiert. Allerdings seien die Leute mobiler als noch vor einem Jahr. Geschäftsreisen jedoch würden auch nach der Pandemie wohl tendenziell leicht schwächer bleiben. So oder so soll im Herbst mit Mobileye eine erste Flotte von Robotaxis auf Level 4 durch München fahren.

Automieten müssen einfach und flexibel sein, so Sixt. Viele Anbieter und Investoren würden allerdings die Komplexität der Branche unterschätzen. Mit einer coolen App und ein paar Autos sei es eben nicht getan. Dahinter brauche es Millionen von Routinen wie Bereitstellung, Wartungsintervalle oder Reparaturaufträge. Zudem würden sich Autos ständig zwischen den Standorten verschieben. Dafür seien dynamische Prognosemodelle nötig. Sixt: „2023 werden wir fast so viele Softwareentwickler haben wie Stationsleiter. Wir sind ein Tech-Unternehmen mit angeschlossener Autovermietung.

Quelle: handelsblatt.de – „Wir hätten gerne deutlich mehr Elektroautos

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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