Renault Entwicklung: Bidirektionales Laden mit sehr hohem Wirkungsgrad

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Renault arbeitet gemeinsam mit dem französische Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien CEA  an einem bidirektionalen Ladegerät mit sehr hohem Wirkungsgrad für Elektrofahrzeuge. Mit diesem soll es möglich sein Energieverluste beim Laden um 30 Prozent reduzieren und damit die Fahrzeugbatterie deutlich schneller mit Strom zu versorgen. Des Weiteren wird es Vehicle-to-Grid-tauglich sein (V2G).

Ziel sei es die Energie nicht nur schneller in den Akku hineinzubekommen. Sondern auch Energie aus dem Akku in das Stromnetz zurückspeisen zu können, um den Netzbetrieb zu optimieren und die Schwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen. Das innovative Ladegerät wird bis zum Ende des Jahrzehnts in den Serienmodellen von Renault zum Einsatz kommen. Im Mittelpunkt der Arbeit an dem bidirektionalen Ladegerät steht eine neue Architektur für elektronische Stromrichter, die direkt in das Ladegerät des Fahrzeugs integriert ist.

„Das Gemeinschaftsprojekt mit dem CEA hat unsere Erwartungen übertroffen, denn es hat bestätigt, dass wir die erwarteten Leistungen in Bezug auf Effizienz und Kompaktheit erreichen können. Es eröffnet gute Perspektiven für die Leistungselektronik, die im Elektrofahrzeug eine echte Herausforderung darstellt, um die Kapazitäten der Batterien optimal zu nutzen. Mit der bidirektionalen Aufladung unterstützt das Fahrzeug das Stromnetz und ermöglicht dem Endverbraucher, die Energiekosten zu senken.“ – Jean-François Salessy, Vice-President Advanced Engineering der Renault Group

Wie Renault in der entsprechenden Mitteilung ausführt, ist der Stromrichter ist das Ergebnis von fast drei Jahren Forschung und vereinigt elf gemeinsame Patente. Er besteht aus innovativen Materialien und ist kompakter als bisherige Systeme. Die neue Architektur, die auf Halbleitermaterialien mit breitem Bandabstand wie Galliumnitrid (GaN) oder Siliziumkarbid (SiC) basiert, ermöglicht es, die Energieverluste bei der Spannungsumwandlung um 30 Prozent zu verringern und die Wärmeentwicklung um den gleichen Betrag zu reduzieren, was wiederum die Kühlung des Systems erleichtert.

Für die Integration in kommenden Modellen sicherlich ebenso interessant ist die Tatsache, dass durch Optimierung der aktiven Komponenten (Halbleiter) und passiven Komponenten (Kondensatoren und gewickelte induktive Bauteile) das Volumen und die Kosten des Ladegeräts reduziert werden konnten. Eine Ladeleistung von bis zu 22 kW im dreiphasigen Betrieb ist möglich. Darüber hinaus kann das Ladegerät, wie bereits erwähnt bidirektional betrieben werden, so dass sich die in der Batterie gespeicherte Energie in das Netz zurückspeisen oder zur Deckung des Energiebedarfs eines autonomen Hauses verwenden lässt.

Quelle: Renault – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Ralf:

Hochvoltbatterien am Photovoltaik Wechselrichter haben einen DC Ausgang/Eingang über 409V (z.B. mein Fronius).
Das passt direkt an jeden DC Anschluss eines Autos = vorhandenen Hybrid Wechselrichter nutzen und Steckdose dran. Die Steuerung erfolgt über den PV Wechselrichter und dessen App.
Warum es das als Produkt am Markt noch nicht gibt, kann mir kein Mensch erklären…

funtron:

Ja so ist es umwandeln kostet Energie Wandlungsverluste, aber warum soll der Strom von der Nordsee bis nach Berlin gebracht werden. Wobei das immer noch günstiger ist als E-Fuels oder Wasserstoff für FCEVs wäre. Es gibt auch um Berlin Wind und Sonne die man ernten kann. Und es macht Sinn seinen eigenen Solarstrom in den Akku zu speichern bzw wenn der Strom günstig ist in zu speichern und selber zu nutzen im eigenen Haus.
Es geht nicht nur darum andere zu versorgen, sondern Netzdienlich Energie zu sparen und Speichern.

Frank:

Wenn wir die Kraftwerke gleichmäßiger auslasten, brauchen wir tagsüber weniger Kohlekraftwerke, weil wir die Spitzlastzeiten mit den Akkus überbrücken können, dass ist doch unser Ziel.

egon_meier:

Tests haben unter realistischen und vergleichbaren Bedingungen stattzufinden.
Es gibt so gut wie keine Wallboxen im Privatbereich, die 22kw hat – also wird mit den realistischen Szenario gearbeitet. Selbst öffentliche AC-Ladeboxen haben immer häufiger 11kw.

Verbrauchwerte nach WLTP werden auch bei identischen Rahmenbedingungen gemessen und nicht bei jeweiliger Höchstgeschwindigkeit.

Wenn also Renault einen Lader verbaut, der im Regelfall (Schuko oder 11kw) einen miesen wirkungsgrad hat, dann ist das das Problem von Renault, weil die Technik nicht praxisgerecht ist.

Die Ursache des Problems ist: die Technik des Chamelon-Laders nutzt die Wicklungen des Antriebsmotors für das Laden. DAs ist Materialersparnis aber eben ein mieser Wirkungsgrad.
Man könnte sagen: Renault eben – Billig aber schlecht.
Dewwegen hat auch Mercedes bei historischen e-smart blitzartig einen anderen Lader eingebaut. Der hatte jederzeit einen akzeptablen Wirkungsgrad.

Martin G:

Leider werden die Tests die man beim ADAC findet mit gleicher Ladeleistung verglichen.

Also ein Tesla mit 11 KW Lader on Board wird mit 11 KW geladen
Ein Renault ZOE mit einem 22KW Lader on Board mit 11 KW geladen.
Da die Auslastung des 22KW Laders jedoch nur bei 50% liegt ist klar, dass der Wirkungsgrad darunter leidet.

Ein orderntlicher Test wäre z.B. den Tesla mit 50% Auslastung zu testen und den ZOE mit 50% Auslastung, dann hätte man valide Werte.
Oder direkt mit 100% Auslastung

Martin G:

Das gleiche Prinzip verfolgt auch Sono Motors.
Bidirektionalität AC Seitig in das Fahrzeug integriert.

Frank:

Generator, Umrichter, 22kV Transformator im Turm, 150kV Transformator im Park, 380kV an Land, Gleichrichtung 800kV, Wechselrichtung 380kV, 110kV Verteilernetz, 25kV Mittelspannungsnetz, 400V Niederspannungsnetz, Ladegerät.

Philipp:

ausser er wird für den abgegebenen Strom gut bezahlt

Das soll er auch werden und ist nicht das eigentliche Problem in der Umsetzung.

Einzig echte Hürde hier ist die Behandlung der Steuern und Abgaben.

Ich weiß nicht wie das bei Euch in der Schweiz umgesetzt werden könnte, aber in Deutschland wäre das aktuell an mehreren Stellen steuer- bzw. abgabenpflichtig (Strom- und Umsatzsteuer, Einkommenssteuer auf den Gewinn sowie diverse Abgaben wie Konzessionsabgabe, KWK-/AbLa-/Offshore-Haftungs-Umlage, uswusf.).

Man kann das aktuell nicht einfach Nettorechnen.

Frank:

Natürlich muss der Strom gut bezahlt werden, sonst mach das keiner.
Wer bezahlt den die hunderte Milliarden für den Netzausbau, wenn die Privathaushalte nur noch Strom beziehen, wenn es nicht genug Solarstrom gibt ?

Yoyo:

Auf den Kommentar habe ich nur gewartet. Egon halt…..

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