Der schwedische Elektrofahrzeughersteller Polestar gab heute bekannt, dass er seine Produktionsprognose für das Jahr 2023 nach unten korrigiert und gleichzeitig plant, die Mitarbeiterzahl um 10 % zu reduzieren. Als Gründe nannte das Unternehmen einen verzögerten Produktionsstart für den Polestar 3 sowie ein schwieriges Branchenumfeld.
Polestar rechnet nun damit, in diesem Jahr zwischen 60.000 und 70.000 Fahrzeuge herzustellen, anstelle der zuvor prognostizierten 80.000 Einheiten. Diese Korrektur spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen Elektrofahrzeughersteller konfrontiert sind. Diese zeigen sich vor allem durch steigenden Konkurrenz aus China sowie dem Aufholen etablierter Hersteller im Bereich der Elektromobilität. Ebenso macht der von Tesla angeführte Preiskampf und die gestiegenen Zinsen dem Markt zu schaffen.
Der Produktionsstart des Polestar 3, der ursprünglich für Mitte 2023 geplant war, muss auf das erste Quartal 2024 verschoben werden. Polestar gab an, dass Volvo Cars, die die Fahrzeuge produzieren, auch den Start des Volvo EX90 verschieben werde. Grund hierfür sei, dass zusätzliche Softwareentwicklungen und Tests durchgeführt werden müssen. Diese Verzögerung wirkt sich direkt auf Polestars Produktionspläne aus.
Polestars liquide Mittel beliefen sich zum Ende des ersten Quartals auf 884,3 Millionen US-Dollar, verglichen mit 973,9 Millionen US-Dollar im vorangegangenen Quartal. Der Betriebsverlust von 199,4 Millionen US-Dollar war geringer als der Verlust von 257,9 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Polestar hat bereits erklärt, dass das Unternehmen über ausreichende Mittel verfügt, um bis 2023 zu überleben, nachdem es im November 2022 eine Finanzierung in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar von seinen beiden Hauptaktionären, Volvo Cars und der von Li Shufu kontrollierten PSD Investment, erhalten hat. Dennoch wird das Unternehmen zusätzliche finanzielle Unterstützung benötigen, um die kommenden Jahre zu überstehen.
Polestar muss nun Wege finden, um die Herausforderungen zu bewältigen und seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Unternehmen wird sich darauf konzentrieren müssen, effizientere Produktionsprozesse zu entwickeln und seine Kostenstruktur zu optimieren, um die Auswirkungen der gesenkten Produktionsprognose auszugleichen. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Polestar zuversichtlich und betont, dass es über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um die kommenden Jahre zu überstehen
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie Polestar auf die aktuellen Herausforderungen reagiert und seine Strategie anpasst. Die Elektrofahrzeugbranche entwickelt sich rasant, und nur die Unternehmen, die sich flexibel anpassen und gleichzeitig qualitativ hochwertige und begehrte Produkte liefern können, werden langfristig erfolgreich sein.
Quelle: Reuters – Electric vehicle maker Polestar cuts production guidance, jobs