Der Enkel von Ferdinand Porsche versucht es erneut: Vor fĆ¼nf Jahren kĆ¼ndigte Anton M. PiĆ«ch seinen vollelektrischen Supersportwagen erstmals an, jetzt gibt es wieder Neuigkeiten ā doch das Auto selbst lƤsst weiterhin auf sich warten.
Der PiĆ«ch GT, ein vollelektrischer Supersportwagen mit beeindruckenden technischen Daten, soll nach den neusten PlƤnen von PiĆ«ch Automotive ab 2028 auf die StraĆe kommen. Mit einer Leistung von mehr als 1000 PS (750 kW) und einer Hƶchstgeschwindigkeit von 300 km/h will der GT an die Spitze im Segment der elektrischen Supersportwagen stĆ¼rmen. Die Produktion soll in einer Kleinserie von 2000 Fahrzeugen erfolgen. Vorausgesetzt, es finden sich genĆ¼gend Investoren.
An der Spitze der Firma PiĆ«ch Automotive gibt es seit Jahren viele bekannte Namen, die das Projekt vorantreiben wollen. Neben dem Porsche-Enkel Anton M. PiĆ«ch wurde im Jahr 2021 noch ein Prototyp vom ehemaligen BMW-Manager Klaus Schmidt sowie dem frĆ¼heren Lamborghini- und Genesis-Manager Manfred Fitzgerald prƤsentiert. Beide haben das Unternehmen inzwischen verlassen. Nun spielt Tobias Moers, ehemaliger CEO von Aston Martin und Mercedes-AMG, eine zentrale Rolle. Zusammen mit dem neuen Entwicklungschef Ralph Illenberger, der wie Moers ebenfalls erst fĆ¼r Mercedes AMG und spƤter Aston Martin in der Entwicklung verantwortlich war, haben sie die neueste Version des PiĆ«ch GT vorgestellt, die sowohl optisch als auch technisch Ć¼berarbeitet wurde. Der Supersportwagen verfĆ¼gt nun Ć¼ber ein 90 kWh groĆes Akkupaket, das eine Reichweite von Ć¼ber 500 Kilometern ermƶglichen soll, selbst bei sportlicher Fahrweise.
Der PiĆ«ch GT beeindruckt aber nicht nur durch seine Leistung, sondern auch durch seine flotte LadefƤhigkeit. An CCS-Schnellladern kann der Akku innerhalb von 8:30 Minuten von 20 Prozent auf 80 Prozent geladen werden. Auf der Nordschleife des NĆ¼rburgrings erzielte der PiĆ«ch GT eine beeindruckende Rundenzeit von 6:55 Minuten, was ihn gut zwƶlf Sekunden schneller macht als den aktuellen Porsche Taycan Turbo GT.
Ungewisse Zukunftsaussichten
Trotz der vielversprechenden technischen Daten steht das Projekt aber noch vor groĆen Fragezeichen. Die Produktion des PiĆ«ch GT soll voraussichtlich bei Multimatic in Kanada stattfinden, einem erfahrenen Auftragsfertiger, der bereits fĆ¼r den Aston Martin One-77 und den Ford GT Mk II verantwortlich ist. Mit Bosch Engineering und ElringKlinger hat PiĆ«ch Automotive namhafte Partner fĆ¼r die Elektronik und das Batteriesystem gewinnen kƶnnen.
Das neue FĆ¼hrungsteam um Tobias Moers muss zusammen mit Anton M. PiĆ«ch neue Investoren gewinnen, um das Projekt voranzutreiben um den Wagen in die Kleinserie zu bringen. Der Erfolg des PiĆ«ch GT hƤngt also maĆgeblich von der Beschaffung weiterer finanzieller Mittel ab.
Derzeit lƤuft eine Finanzierungsrunde, bei der rund 100 Millionen Euro eingeworben werden sollen, vor allem von Investoren aus dem Mittleren Osten. Die Rahmenbedingungen sind allerdings schwierig. Der Markt fĆ¼r elektrische Supersportwagen ist klein und hart umkƤmpft, wie das Beispiel des gut zwei Millionen Euro teuren Rimac Nevera zeigt, von dem bisher nur 50 der geplanten 150 Exemplare verkauft wurden. Laut Mate Rimac, GrĆ¼nder von Rimac, bevorzugen viele Superreiche nach wie vor Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.
Der PiĆ«ch GT hat nach den ersten EindrĆ¼cken das Potenzial, in einer Liga mit Rimac mitzuspielen. Doch die Umsetzung hƤngt entscheidend von einer Finanzierung ab. Sollte dies gelingen, kƶnnte der PiĆ«ch GT ab 2028 auf den StraĆen zu sehen sein.
Quelle: Edison Media – PiĆ«ch GT: Neuer Anlauf mit neuem Schwung