Opel Grandland Plug-in-Hybrid überrascht bei Effizienztest

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Ingenieure von Opel wollten es ganz genau wissen, wie weit sie mit dem neuen Grandland Plug-in-Hybrid fahren können, wenn sie die beiden verschiedenen Antriebe unter der Haube möglichst effizient nutzen. Das Ergebnis des Tests unter der Leitung des Grandland-Chefingenieurs Dirk Kaminski habe die Verantwortlichen bei Opel erstaunt, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

„Die WLTP-Werte sind klar: Laut offiziellem Testzyklus bietet unser neuer Grandland Plug-in-Hybrid eine kombinierte Reichweite von bis zu 897 Kilometern, davon bis zu 87 Kilometer rein elektrisch“, sagt Dirk Kaminski. „Doch wir dachten uns: Da muss noch mehr gehen. Unser neues Spitzen-SUV knackt bestimmt die 1000-Kilometer-Marke, wenn es einmal vollgetankt und voll aufgeladen ist. Also haben wir ihn auf die Strecke geschickt – und das unter Bedingungen, die definitiv schlechter als im offiziellen Testzyklus sind.“

Während zur Ermittlung der WLTP-Werte bei Temperaturen um 23 Grad Celsius getestet wird, fuhr der Plug-in-Hybrid an einem windigen und verregneten Januar-Vormittag bei frischen 11 Grad Celsius los. Und das – der Jahreszeit angemessen – auf 19 Zoll großen Winter- statt auf rollwiderstandsärmeren Sommerreifen. Die einzige Vorgabe lautete: „Das SUV ist vollgetankt und der 17,9 kWh-Akku vollgeladen. Jetzt wird so weit gefahren, bis Tank und Batterie leer sind“, so Kaminski.

Dazu absolvierte der Plug-in-Hybrid typische Pendlerstrecken vom Rhein-Main-Gebiet rund um Rüsselsheim und Frankfurt bis in den Rhein-Neckar-Raum und wieder zurück. Die Routen umfassten Autobahnpassagen bei freier Fahrt, mit Berufs- und Baustellen-Stop-and-go-Verkehr genauso wie Landstraßen und Stadtverkehr samt Ampelstopps – ein echter Praxistest, der die realen Alltagsanforderungen widerspiegelt.

Mehr als ein Drittel der Strecke wurden rein elektrisch zurückgelegt

Das Ergebnis beziehungsweise die Strecke, die der 143 kW (195 PS) Systemleistung und 350 Newtonmeter maximales Drehmoment liefernde Grandland Plug-in-Hybrid GS mit nur einer Tankfüllung und Batterieladung erzielte, übertraf selbst die Erwartungen der Opel-Verantwortlichen.

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h und einem Gesamtdurchschnittsverbrauch von 4,6 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer, legte das SUV auf vier Etappen (die von Pausen unterbrochen wurden, um die gesetzlichen Lenkzeiten einzuhalten) insgesamt 1115 Kilometer zurück. Davon fuhr der Plug-in-Hybrid etwas mehr als ein Drittel der insgesamt zurückgelegten Distanz, 380 Kilometer, rein batterie-elektrisch und damit lokal emissionsfrei.

Opel Grandland Plug-in-Hybrid
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„Dass der Grandland unter diesen Umständen – zum Ende des Tests waren es gerade noch 4 Grad Celsius – solche Werte schafft, hat uns einmal mehr darin bestärkt, dass wir ein wegweisendes Auto mit einem rundum alltagstauglichen Antriebskonzept auf die Beine gestellt haben. Die Abstimmung von Verbrenner und Elektromotor funktioniert reibungslos“, resümiert Kaminski. „Bei jedem Verzögern springt der Motor auf Elektrobetrieb um, so dass sich bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten dank der Rekuperation weite Strecken lokal emissionsfrei zurücklegen lassen.“

Damit empfehle sich der neue Opel Grandland Plug-in-Hybrid als ideales Fahrzeug sowohl für vollelektrisch gefahrene Pendlerrouten als auch für die Langstrecke von Dienstwagen- und Freizeitfahrern, die ressourcenschonender als mit einem reinen Verbrenner und ohne Reichweitenangst unterwegs sein wollen.

Welche Strecke wäre der neue Grandland Plug-in-Hybrid mit vollem Tank und voller Batterie unter idealen Testbedingungen imstande zurückzulegen – zum Beispiel im Frühsommer, bei wärmeren Temperaturen und Sommerreifen? Dirk Kaminski schmunzelt: „Die Erkenntnis, die wir als Team aus den nun gefahrenen 1115 Kilometern ziehen, lautet: Unter optimalen Bedingungen wäre sicher noch mehr möglich.“

Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 06.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Michael Neißendorfer:

Opel hat wohl im Stopp and Go das Potenzial der Rekuperation voll ausgenutzt, da fließt viel Energie zurück in den Akku. Und wenn dann auch noch wo es geht gesegelt wird, kann man auch viel Elektro-Kilometer rausholen. Wir finden die Zahlen aus eigener Erfahrung plausibel. Schöne Grüße, Michael

Torsten:

Für mich kann hier rechnerisch etwas nicht passen. Er hat 17,9 kWh im Akku, selbst wenn dieser von 100% auf 0% nutzbar wäre, ergäbe das bei „etwas mehr als ein Drittel der insgesamt zurückgelegten Distanz, 380 Kilometer, rein batterie-elektrisch“ 4,7 kWh/100 km Verbrauch. Da wäre sogar lightyear neidisch drauf… Oder was rechne ich falsch?

Pedro G.:

1115 km mit ø 80 kmh das wären ungefähr 14 h Fahrzeit theoretisch gerechnet ⁉️

Hauke Hinrichsen:

Das entspricht doch aber nicht der Idee des Plug In!? Es ist ja erfreulich, wenn eine solche gesamtreichweite erzielt werden konnte, aber ich bin mit meinem Plug in vor Jahren schon über 4000km bis zum nächsten Benzin tanken gekommen, weil jeden Tag geladen habe und das Benzin gar nicht brauchte! Toll sind die neuen Reichweiten im Elektrobetrieb, da kann man schon sehen, das die Effizienz und Energiedichte in den Akkus schnell besser wird!

Gastschreiber:

Jein, nicht im Winter mit Nutzung der Klimatisierung möglich, nach meiner Erfahrung.
Unter guten Wetterbedingungen bin ich absolut bei Dir, da sind bis zu 1,5 facher WLTP-Wert, auch ohne Hypermiling möglich. Man braucht einen entspannten rechten Gasfuß, besser noch ein gutes ACC und viel Zeit.

Jeff:

„Vorausschauend Fahren“ lautet das Zauberwort. Stell mir irgendein Auto hin, ich fahr Dir es (jeweils 1/3 Stadt, Autobahn mit 130 sowie Landstraße mit 100) unter WLTP-Wert ; ) Egal ob Polo oder 911er, E-Auto oder Benziner oder Plug-in, alles schon ausprobiert und IMMER erreicht

MMM:

Hinweise zur Fahrstrategie wären hilfreich – was muss Otto Normalfahrer machen, um 1115 km aus dem Auto zu quetschen?
Diese Daten sinnvoll in einem intelligenten Hybrid-Assistenzen zu verarbeiten, das wäre natürlich das i-Tüpfelchen.

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