Northvolt enthüllt Natrium-Ionen-Batterie

Cover Image for Northvolt enthüllt Natrium-Ionen-Batterie
Copyright ©

Northvolt

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Northvolt, ein Unternehmen im Bereich der Batterietechnologie, hat am heutigen Dienstag seine Natrium-Ionen-Batterie vorgestellt. Diese Batterie zielt darauf ab, weltweit kostengünstige und nachhaltige Energiespeichersysteme zu fördern. Die Natrium-Ionen-Batterie, die eine Energieeffizienz von über 160 Wattstunden pro Kilogramm erreiche, wurde im Forschungs- und Industrialisierungszentrum Northvolt Labs in Västerås, Schweden, entwickelt und validiert.

Die neu validierte Zelle von Northvolt soll herkömmliche Batterien, die auf Nickel, Mangan und Kobalt (NMC) oder Eisenphosphat (LFP) basieren, im Hinblick auf Sicherheit, Kosten und Nachhaltigkeit übertreffen. Sie besteht aus einer Anode aus Hartkohlenstoff und einer Kathode auf Basis von Preußisch Weiß. Besonders erwähnenswert ist, dass diese Batterie ohne Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit auskommt. Northvolt plant, als erstes Unternehmen Batterien auf Basis von Preußisch Weiß zu industrialisieren und kommerziell zu vermarkten.

Peter Carlsson, CEO und Mitbegründer von Northvolt, äußerte sich zu diesem Meilenstein: „Diese Batterietechnologie ist nicht nur für Northvolts Marktpositionierung wichtig, sondern auch entscheidend, um weltweite Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem Elektrifizierung kostengünstiger, nachhaltiger und weltweit zugänglicher gemacht wird.“

Die Natrium-Ionen-Technologie, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Forschungspartner Altris, bildet die Grundlage für Northvolts nächste Generation von Energiespeicherlösungen. Die niedrigen Kosten und Sicherheit bei hohen Temperaturen machen die Technologie besonders attraktiv für stationäre Energiespeicherlösungen in aufstrebenden Märkten wie Indien, dem Nahen Osten und Afrika.

Großer Pluspunkt: Die Batterie kann mit lokal bezogenen Materialien produziert werden, was einen vielversprechenden Weg für die Entwicklung neuer regionaler Batteriefertigungskapazitäten bietet, unabhängig von herkömmlichen Batteriewertschöpfungsketten. Zu erwähnen ist allerdings, dass diese erste Generation der Natrium-Ionen-Zelle von Northvolt primär für Energiespeicher konzipiert wurde. Wobei nachfolgende Generationen mit höherer Energiedichte Möglichkeiten für kosteneffiziente Elektromobilitätslösungen eröffnen.

Die Natrium-Ionen-Batterie ergänze das Produktportfolio von Northvolt ideal, so das Unternehmen. Dazu gehören auch Lithium-Ionen-Batteriezellen für Automobilkunden sowie Lithium-Metall-Batterien, die bei Cuberg, einem Unternehmen von Northvolt in San Leandro, USA, für die Luftfahrt und Hochleistungsfahrzeuge entwickelt wird.

Carlsson schließt mit den Worten: „Unsere Natrium-Ionen-Technologie liefert die erforderliche Leistung, um Energiespeicher mit längerer Laufzeit als alternative Batteriechemien zu ermöglichen, und das zu niedrigeren Kosten. Das Potenzial von Natrium-Ionen in diesem Markt allein wird einen enormen Einfluss auf das Streben nach globaler Elektrifizierung haben.“

Quelle: Northvolt – Pressemitteilung vom 21.11.2023

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Talis:

Dir ist aber schon bewusst, dass der Wärmespeicher der Wärmepumpe ein viel größerer Energiespeicher ist als jeder auch nur irgendwie sinnvoll einsetzbare Stromspeicher?
Wenn es dir also um Verbrauchsglättung geht, dann kannst du einen Großteil davon einfach damit erschlagen, dass du einen ausreichend großen Warmwasserspeicher dranhängst. Mit 1.000 Liter Wasser kannst du durchaus 50 kWh an Wärme speichern – zu unschlagbar geringen Materialkosten. ;-)

Stefan:

Was kostet den der Betrieb (Wartung) der H2 Lösung? Also z.B. die Brennstoffzelle, wenn sie degeneriert ist. Und der 600 Bar Kompressor verschleisst ja auch. Für 100.000 Euro sollte man besser einen Wasserspeicher mitten im Haus Installieren und mit PV und PT betreiben. Wie hier geschehen:

https://youtu.be/BfGLmW2Pg94?si=0V1cnXRu5ksvsbhq

Daniel W.:

Ìch hoffe sehr, dass jetzt endlich die günstigen Akkus kommen, das Gewicht ist dabei egal, wenn sie in Gebäuden stehen.

Statt wie bisher nur 5, 10 oder 15 kWh könnten dann 50 kWh in Gebäuden der Normalfall werden.

Kleine Rechnung:

Ein 4-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus verbraucht etwa 4.000 kWh pro Jahr.

Mit Wärmepumpe kommen noch einmal etwa 6.500 Kilowattstunden pro Jahr dazu.

Zusammen sind es etwa 10.500 kWh an Strom pro Jahr oder knapp 29 kWh pro Tag.

Die Familie mit 4 Personen hätte dann für gut 1 Tag im Winter und mehrere Tage im Sommer eine Stromreserve im Keller.

Auch wenn die Familie mit 50 kWh an Speicher und einer PV-Anlage nicht autark wäre, aber es wäre ein Puffer, auch um die Stromnetze zu entlasten und bei Ökostromüberschuss ein Teil günstig zu speichern.

Bis zur Autarkie mit Hilfe von PV-Anlagen und Batteriespeichern dürfte es noch ein langer Weg sein, von der teueren Wasserstoff-Brennstoffzelle-Lösung „Picea“ mal abgesehen, aber nicht unmöglich.

Picea

Gemeinsam mit Ihnen ermitteln wir zuerst Ihren ganz persönlichen Bedarf. Daraus resultierend entsteht ein Angebot, welches in der Regel zwischen 99.000 und 160.000 € (inkl. 0% USt) liegt.

————————————-

Energiezentrale (Innensystem) 0,7 Tonnen

Wasserstoffspeicher (Aussensystem) 0,6 / 1,8 Tonnen

(Quelle: homepowersolutions.de – Seite „FAQ“ und PDF-Datenblatt)

Für eine 100%-Autarkie dürfte die Wasserstoff-Brennstoffzelle-Lösung „Picea“ rund 160.000 Euro kosten und 2,5 Tonnen wiegen, dazu kommen noch die Kosten für umfangreiche PV-Anlagen auf Dach und Fassade, die auch bei einer Batteriespeicher-Lösung anfallen würden.

Die Kombinationen aus PV-Anlagen und Batteriespeichern scheitern noch am viel zu hohen Preis der Batteriespeicher, denn es müssten vermutlich etwa 2/3 des Jahresstrombedarfes in Batterien gespeichert werden und das würde vermutlich rund 1,75 Mio. Euro kosten.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Chipengpass spitzt sich zu – Produktionsstopps in Sichtweite

Chipengpass spitzt sich zu – Produktionsstopps in Sichtweite

Sebastian Henßler  —  

Der Konflikt um den Halbleiterhersteller Nexperia entwickelt sich zu einer ernsten Belastungsprobe für die europäische Autoindustrie.

Cover Image for Chery-Tochtermarken planen große Expansion in Europa

Chery-Tochtermarken planen große Expansion in Europa

Wolfgang Plank  —  

Mit Omoda und Jaecoo wagt Chery den Schritt nach Deutschland. Händlernetz, Service und Garantie stehen schon – doch wird das Vertrauen reichen?

Cover Image for Tesla: Neue Generation von Model S und X für Deutschland

Tesla: Neue Generation von Model S und X für Deutschland

Sebastian Henßler  —  

Tesla bringt ein Update von Model S und Model X nach Deutschland – mit mehr Reichweite, leiserem Innenraum und technischen Verbesserungen.

Cover Image for BMW füllt Verbrenner-Neuwagen ab 2028 mit E-Fuels

BMW füllt Verbrenner-Neuwagen ab 2028 mit E-Fuels

Daniel Krenzer  —  

BMW freut sich über E-Fuels in neuen Verbrennern als Erstbefüllung, der Lufthansa-Chef ist davon jedoch entsetzt.

Cover Image for Ein Crash entscheidet: Finalkrimi im ADAC Opel Electric Rally Cup

Ein Crash entscheidet: Finalkrimi im ADAC Opel Electric Rally Cup

Michael Neißendorfer  —  

Dramatischer hätte das Finale des ADAC Opel Electric Rally Cup 2025 nicht verlaufen können. Kurz vor dem Ziel überschlägt sich der bis dahin Führende.

Cover Image for Bolt-CEO fordert stärkeren Fokus auf autonomes Fahren in der EU

Bolt-CEO fordert stärkeren Fokus auf autonomes Fahren in der EU

Tobias Stahl  —  

Der Chef des estnischen Ride-Hailing-Dienstes Bolt fordert die EU auf, sich stärker auf Technologien zum autonomen Fahren zu konzentrieren.