Nissan will bis 2028 Feststoffbatterien einsetzen

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Nissan arbeitet eng mit dem US-Unternehmen LiCAP Technologies zusammen, um die Herstellung von Kathodenelektroden für Feststoffbatterien zu verbessern. Dieser Schritt gilt als entscheidend für die Einführung dieser Batterietechnologie in Elektroautos. Die Zusammenarbeit soll den Übergang von der Entwicklung hin zur industriellen Fertigung beschleunigen.

Die Fertigung von Elektroden ist bislang ein kostenintensiver Prozess. Konventionelle Methoden setzen häufig auf Lösungsmittel, die nach der Beschichtung der Materialien wieder entfernt werden müssen. Dieser Schritt erfordert zusätzliche Energie und verursacht Abfälle, die entsorgt werden müssen. LiCAP hat dafür ein alternatives Verfahren entwickelt. Mit der sogenannten „Activated Dry Electrode“-Technologie lassen sich Elektroden ohne Flüssigkeiten herstellen. Das senkt die Kosten und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung.

Für die Massenproduktion bleiben jedoch Herausforderungen bestehen. Feststoffbatterien gelten als vielversprechend, weil sie eine höhere Energiedichte und kürzere Ladezeiten bieten können. Damit sie in Autos in großer Stückzahl eingesetzt werden, ist ein effizienter Produktionsprozess entscheidend. Nissan sieht in der Partnerschaft mit LiCAP eine Möglichkeit, schneller eine stabile und wirtschaftliche Fertigung zu erreichen.

LiCAP hat sich auf Elektrodenfertigung spezialisiert und bietet Lösungen für verschiedene Batterietypen an, darunter Lithium-Ionen-, Feststoff- und Natrium-Ionen-Batterien sowie Anwendungen in Ultrakondensatoren. Das Verfahren gilt als flexibel und kann für unterschiedliche Materialien angepasst werden. Das macht es für Unternehmen attraktiv, die ihre Produktion auf nachhaltigere Prozesse umstellen wollen.

Nissan hat bereits im Januar 2025 eine Pilotanlage für Feststoffbatterien in Betrieb genommen. Dort testet der Konzern die Herstellung unter realen Bedingungen. Die Erfahrungen sollen genutzt werden, um die Technologie bis zum Geschäftsjahr 2028 in Serienautos einzuführen. Der Konzern plant, mit Feststoffbatterien die Reichweite von E-Autos zu steigern und die Ladezeiten spürbar zu verkürzen. Damit will das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit im Markt für Elektromobilität sichern.

Die Rolle von LiCAP ist dabei zentral. Das Unternehmen bringt ein Verfahren ein, das herkömmliche Produktionsschritte überflüssig macht und zugleich bessere Leistungseigenschaften verspricht. Durch die enge Zusammenarbeit mit Nissan kann die Technologie gezielt auf die Anforderungen der Autoindustrie angepasst werden.

Quelle: Nissan – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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