Wissenschaftler der Universität Magedeburg haben sich mit der Volkswagen AG und dem AEM – Anhaltische Elektromotorenwerk Dessau GmbH zusammengetan, um innerhalb der nächsten drei Jahren, neue Antriebskonzepte für Elektrofahrzeuge zu entwickeln. Bei der mit einem Finanzvolumen von über zwei Millionen Euro ausgestatteten Entwicklung, steht sowohl die Reichweite als auch die elektromagnetische Verträglichkeit der Automobile zu verbessern im Mittelpunkt, um sie künftig alltagstauglicher und verbraucherfreundlicher zu machen.
Dieses Forschungsprojekt ist innerhalb des vom Bund geförderten Forschungsschwerpunktes „e‐MOBILIZE – Intelligente und effiziente Elektromobilität der Zukunft“ angesiedelt, in welchem Ingenieure der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und der regionalen Wirtschaft nach Lösungen für einen störungsfrei laufenden und energieeffizienten Antriebsstrang suchen.
„Das grundsätzliche Problem beim Einsatz von Elektromotoren ist der hohe Batterieverschleiß und Stromverbrauch durch die ständigen Belastungsspitzen beim Beschleunigen. Wenn wir es schaffen, die auftretende Bremsenergie in einem zusätzlichen Kondensator zwischenzuspeichern, könnte sie anschließend für erneute Beschleunigungsprozesse wieder zur Verfügung stehen. Die Zahl der Aufladezyklen würde sich damit verringern und die Reichweite des Fahrzeugs verbraucherfreundlich erhöhen.“ – Prof. Dr.-Ing. Roberto Leidhold vom Institut für Elektrische Energiesysteme der Fakultät
Ziel der Wissenschaftler ist es nun den Antrieb so zu verändern, dass die gleichbleibende Grundlast beim Fahren aus der normalen Fahrzeugbatterie kommt, die Verbrauchsspitzen beim Beschleunigen indes aus dem durch Bremsvorgänge gut gefüllten Zwischenspeicher. Auch ein zweites, gravierendes Problem soll bei der Forschung angegangen werden. Dies ist bei der Nutzung von elektrischen Antrieben die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) des Antriebssystems.
„Durch die gegenseitige Störung der einzelnen Komponenten im Elektrofahrzeug könnte es passieren, dass beim Gasgeben das Autoradio knackt oder sicherheitsrelevante Technik wie das ABS beeinflusst wird. Wir haben mit der größten EMV-Absorberhalle auf einem bundesdeutschen Unicampus das Know-how, diese Störungen präzise zu messen, zu analysieren und anschließend die gegenseitigen Beeinflussungen und Störungen im laufenden Betrieb zu minimieren oder gar zu beseitigen.“ – Prof. Dr.-Ing. Ralf Vick vom Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit der Fakultät
Quelle: Uni Magdeburg – Millionenschwere Forschung für Superkondensator in Elektrofahrzeugen