Milliardendeal: BYD investiert in türkische E-Auto Fabrik

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Sebastian Henßler
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Der chinesische Automobilhersteller BYD hat laut einer Mitteilung von Automotive News Europe ein Abkommen mit der Türkei unterzeichnet, um eine neue Fabrik zu errichten. Diese Investition von etwa einer Milliarde US-Dollar (ca. 923 Millionen Euro) könnte BYD helfen, seine Präsenz in Europa zu stärken. Die neue Fabrik soll jährlich 150.000 Elektro- und Hybridautos produzieren und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum umfassen. Geplant ist, dass die Produktion Ende 2026 beginnt.

Wie das News-Portal ausführt, sollen durch die türkische Elektroauto-Fabrik bis zu 5000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Vorsitzende von BYD, Wang Chuanfu, und der türkische Minister für Industrie und Technologie, Mehmet Fatih Kacir, haben das Abkommen demnach am 8. Juli offiziell unterzeichnet. Vonseiten der Türkei heißt es, dass die neue Fabrik die „logistische Effizienz“ von BYD verbessern werde. Obwohl die Türkei kein Mitglied der Europäischen Union ist, hat sie ein Zollabkommen mit der EU, das den Export von Autos erleichtern könnte. Damit soll BYD vor allem europäische Kunden besser erreichen können.

Dies wird insofern relevant, da die EU vor Kurzem die Zölle auf Importe von chinesischen Elektroautos erhöht hat, wodurch BYD nun zusätzlich 17,4 Prozent zahlen muss. Dies kommt zu den bereits bestehenden 10 Prozent hinzu. Auch die Türkei hat die Zölle auf importierte Autos aus China erhöht. Seit dem 7. Juli gilt ein zusätzlicher Tarif von 40 Prozent oder mindestens 7000 US-Dollar (ca. 6500 Euro) pro Auto.

Neben dem europäischen Markt wird die neue Fabrik auch den türkischen Markt beliefern. Elektroautos machten im letzten Jahr 7,5 Prozent der Autoverkäufe in der Türkei aus, einem Land mit fast 90 Millionen Einwohnern. Die türkische Regierung hat die zusätzlichen Zölle eingeführt, um den Anteil inländisch produzierter Autos zu erhöhen und das Handelsdefizit zu verringern. Zusätzlich zu der neuen Anlage in der Türkei wird BYD seine erste europäische Autofabrik in Ungarn eröffnen, voraussichtlich vor 2026.

Mit der Investition will BYD nicht nur die Produktion erhöhen, sondern auch Forschung und Entwicklung vorantreiben, wie aus entsprechenden Mitteilungen von Automotive News Europe sowie CNEVPost hervorgeht.

Quelle: Automotive News Europe – BYD to build 150,000 EVs and hybrids a year in new Turkey plant / CNEVPost – BYD to reach deal with Turkey for $1 billion EV plant, report says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Wolfbrecht Gösebert:

Zusätzlich zu den Informationen im Artikel sei ergänzt (bekannt seit Februar 2024), dass BYD eine weitere europäische eAuto-Fertigung in Ungarn/Szeged innerhalb von drei Jahren in Betrieb nehmen will. Schon 2016 hatte BYD eine Elektrobus-Produktionsstätte in Ungarn/Komarom errichtet, die ständig weiter ausgebaut wird. Damit hätte BYD mit der künftigen türkischen Fertigung schon das „zweite Bein“ für Pkws in Europa … Die Investion von BYD als einer der Hauptsponsoren der EM in -D- sollte – nicht zuletzt angesichts der Importzoll-Unsicherheiten – auch »in diesem Licht« gesehen werden :)

In diesem Rahmen wird noch interessant werden, wo BYD seinen europäischen Ableger des Kleinwagens Seagull – vermutlich „Dolphin Mini“ genannt – preislich positionieren (und ggf. auch fertigen) wird.

Niklas Maurus:

Die Türkei hat die Zölle für chinesische E Autos um 40 Prozentpunkte erhöht und diese liegen jetzt bei 50 Prozent.

Warum schützt die Türkei ihren freien Markt? Gibt doch keine Konkurrenz dort.

Der Togg ist ein Rohrkrepierer den Behörden, Gemeinden und staatliche Unternehmen kaufen müssen und wenn sie können gerne umgehen die Pflicht.

Nicht mal 10k verkauft in 2022 und 2023.

Inzwischen wurden wohl sogar Toggs mit Schiebeschild bei türkischen Stadtverwaltungen gesichtet, die im Winter die Strasse freiräumen von Schnee. Weil niemand Verwendung für die Dinger hat

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