Ungarn gewinnt Rennen um BYD Elektroauto-Fabrik

Ungarn gewinnt Rennen um BYD Elektroauto-Fabrik
Copyright ©

Nattawit Khomsanit / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

BYD, ein führender Hersteller aus China für elektrisch betriebene Autos, hat heute seine Pläne für Europa verkündet. In Ungarn wird das Unternehmen demnach eine neue Produktionsanlage errichten. Dieses Vorhaben markiert den ersten Bau einer solchen Einrichtung auf dem Kontinent durch den Automobilhersteller. Entsprechende Gerüchte um eine Fertigungsstätte in Ungarn hatten bereits vorab die Runde gemacht.

Das geplante Werk werde sich auf die Herstellung von Elektroautos und Plug-in-Hybriden konzentrieren. Mit diesem Schritt beabsichtigt BYD, den europäischen Markt intensiver zu bedienen. Die neue Fabrik soll nicht nur innovative Autos produzieren, sondern auch tausende neue Arbeitsstellen schaffen.

Die Entscheidung für Ungarn als Standort folgt nur wenige Monate nach einer wichtigen Ankündigung aus Brüssel. Dort wurde diskutiert, staatliche Beihilfen für chinesische Autohersteller einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Mit einer eigenen Produktionsstätte in Europa könnte BYD potenzielle Importzölle umgehen, die sich aus diesen Überlegungen ergeben könnten.

BYD hat zudem bereits Verbindungen nach Ungarn. In Komarom, einer 20.000-Einwohner-Stadt in dem osteuropäischen Land, produziert das Unternehmen bereits Elektrobusse. Jetzt soll das Engagement in der Region weiter ausgebaut werden. Das südungarische Szeged, mit gut 160.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes, wurde demnach als Standort für die neue Produktionsstätte ausgewählt. Hier sollen zukünftig sowohl Autos als auch Batterien hergestellt werden.

Vor der endgültigen Entscheidung für Ungarn hatten auch andere europäische Nationen, darunter Deutschland und Frankreich, Interesse an einer Partnerschaft mit BYD gezeigt. Sie erhofften sich dadurch wirtschaftliche Impulse und neue Jobs. Letztendlich fiel die Wahl jedoch auf Ungarn.

In China selbst hat sich BYD in den vergangenen Jahren zum Marktführer bei elektrischen Fahrzeugen gemausert. Weltweit hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr die meisten E-Autos inklusive Plug-in-Hybride abgesetzt und Volkswagen auf dem chinesischen Gesamtmarkt vom Absatzthron gestoßen. Auch in Europa versucht BYD immer stärker Fuß zu fassen und eröffnet immer mehr Verkaufsstellen – auch in Deutschland. Zunächst wurden die Modelle Tang, Han und Atto 3 angeboten, mit dem Crossover Seal und dem kompakten und günstigen Dolphin gesellen sich weitere interessante Fahrzeuge hinzu, die auf Nischen im Angebot der europäischen Hersteller abzielen.

Quelle: FAZ – BYD baut neue Elektrofahrzeug-Fabrik in Ungarn

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Pro & Contra: Stimmen zum neuen Verbrenner-Plan der EU

Pro & Contra: Stimmen zum neuen Verbrenner-Plan der EU

Michael Neißendorfer  —  

Die Europäische Kommission hat ihr neues Automobilpaket vorgelegt, das das v.a. von der deutschen Autoindustrie torpedierte Verbrenner-Aus ab 2035 aufweicht.

Tesla will Batterieproduktion nach Brandenburg holen

Tesla will Batterieproduktion nach Brandenburg holen

Sebastian Henßler  —  

Tesla bereitet in Grünheide den nächsten Ausbauschritt vor. Ab 2027 sollen dort komplette Batteriezellen entstehen, mit bis zu acht GWh Kapazität pro Jahr.

Suzuki e Vitara startet ab 29.990 Euro in Deutschland

Suzuki e Vitara startet ab 29.990 Euro in Deutschland

Sebastian Henßler  —  

Suzuki startet mit dem e Vitara ins Elektrozeitalter. Ab 29.990 Euro bietet der kompakte SUV zwei Batterien, drei Linien und optionalen Allradantrieb.

Fahrbericht: So fährt sich der neue Jaguar E-GT

Fahrbericht: So fährt sich der neue Jaguar E-GT

Stefan Grundhoff  —  

Im Prototyp zeigt der neue Jaguar Elektro-GT überraschende Ruhe und Präzision. Technik und Fahrgefühl passen, doch der Preis setzt hohe Erwartungen.

Wie Rivian in seinen E-Autos und darüber hinaus KI einsetzt

Wie Rivian in seinen E-Autos und darüber hinaus KI einsetzt

Michael Neißendorfer  —  

Rivian stellt einen eigenen KI-Chip, neue Autonomie-Software und ein Abo-Modell vor. Ab 2026 soll der R2 mit Lidar und Level-4-Perspektive starten.

Xpeng schleicht sich nach vorn – und VW ist mit dabei

Xpeng schleicht sich nach vorn – und VW ist mit dabei

Stefan Grundhoff  —  

Xpeng, gefühlt eine Marke der zweiten chinesischen Reihe, mauserte sich in den vergangenen zwei Jahren mächtig: zur Nummer 3 weltweit.