MG drängt mit Akku-Modellen nach Europa

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MG Motor

Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 3 min

Die zur chinesischen SAIC-Gruppe gehörende Marke MG Motor dehnt ihre Aktivitäten zunehmend auf das europäische Festland aus. Nach dem jüngst eingeführten Elektro-SUV ZS EV und dem in Kürze folgenden Plug-in-Hybrid MG EHS hat der Autobauer zwei weitere Akku-Modelle angekündigt – das SUV Marvel R Electric und den Kompakt-Kombi MG 5 Electric.

Historisch bedingt ist MG im vereinigten Königreich schon länger mit Autos präsent. Immerhin handelt es sich bei der SAIC-Tochter um die einst britische Marke. Nach der Expansion in kleinere Märkte wie Norwegen, Island, Dänemark und die Niederlande will MG nun im großen Stil in Europa Fuß fassen. Geplant und teils vollzogen ist unter anderem der Markteintritt in Deutschland, Frankreich und Italien.

In Deutschland ist seit Jahresbeginn der elektrische ZS EV zu haben, ein kompaktes E-SUV mit 105 kW Leistung und 353 Nm Drehmoment. Der ZS EV beschleunigt in 8,2 Sekunden auf Tempo 100 und wird bei 140 abgeregelt. Die Batterie mit einem Energiegehalt von 44,5 kWh soll 263 Kilometer Radius (WLTP) ermöglichen. An einer DC-Säule soll der Akku nach 40 Minuten wieder zu 80 Prozent geladen sein. Der Preis: 31.990 Euro vor Förderung.

In Kürze soll das Plug-in-SUV EHS folgen, dessen elektrische Reichweite MG mit 52 Kilometern angibt. Die Systemleistung soll sich auf 190 kW belaufen, der Spurt von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden gelingen. Die 16,6 kWh große Batterie kann allerdings nur mit maximal 3,7 kW geladen werden. Der Preis liegt bei knapp 35.000 Euro vor Förderung.

MG-Boss Matt Lei bezeichnete beide Modelle als äußerst praktische Fahrzeuge, die die wichtigsten Bedürfnisse erfüllen würden. Das kommende Stromer-Duo positioniert er anders. „Der MG Marvel R Electric und der MG MG5 Electric wecken noch mehr Emotionen. Sie verkörpern die Leistung, die Innovationen und die noch nie dagewesenen Möglichkeiten unserer Zeit.

Beim Marvel R Electric handelt es sich um ein 4,70 Meter langes SUV, das je nach Version über zwei oder drei E-Motoren verfügt. Die Leistung des Topmodells liegt bei 212 kW, das Drehmoment bei 660 Nm. Die WLTP-Reichweite soll nach Unternehmensangaben über 400 Kilometern liegen. Weiterhin ist die Rede von maximal Tempo 200 und einem Standard-Spurt in unter fünf Sekunden. Ein Onboard-Lader soll dreiphasiges Laden mit bis zu 11 kW erlauben. Das Basismodell verfügt offenbar nur über Heckantrieb, dafür aber vorne über zusätzliche 150 Liter Stauraum. Der übliche Kofferraum soll 357 Liter betragen – bei umgeklappten Rücksitzen knapp 1,4 Kubikmeter.

Der MG5 Electric wird als 4,54 Meter langer Kompakt-Kombi mit 135 kW beschrieben. Die Angaben zum Akku decken sich mit denen des Marvel R Electric. Punkten soll der MG5 Electric mit 578 bis 1.456 Liter Kofferraumvolumen und einer Dachlast von 75 Kilo. Als Marktstart in Europa ist für den Marvel Mai und für den MG Oktober geplant. Laut „Auto, Motor und Sport“ soll der MG5 vorher ein umfassendes Facelift bekommen. Preise nennt MG für beide Modelle noch nicht.

Quelle: MG – Pressemitteilung / electrive.net

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Meikel:

Also bei VW und Ablegern dürfte (bis auf den Akku) relativ wenig China drin stecken. Bei Mercedes (vor allem Smart), BMW, PSA (OPEL, Peugeot, Citroen) usw. steckt deutlich mehr China drin. Die Frage ist nur, ob China wirklich schlechter ist???

Hiker:

Ich bin hin und her gerissen. Einerseits toll wenn die Palette an BEVs grösser wird, andererseits möchte ich nicht ein Auto aus China kaufen. Tja, was soll man machen? Ohne China läuft ja leider nichts mehr, nachdem wir alles dort produzieren lassen. Und jeden Scheiss kaufen der dort produziert wird. Getreu dem Motto: „Geiz ist geil“!

Strauss:

MG hat seit Jahren einen Namen in einigen Ländern im Fernen Osten. Aber nur mit Verbrennern. Was die reinen Chinesischen nicht geschaft haben.
Aehnlich Polestar, unter Eropäischem Namen praktisch alles aus China.
Wie beim Polestar zu kleine Batterie für so schwere grosse Autos.Bei dem trifft es sowohl beim Hybrid als auch beim rein Elektrischen zu.Dies ergibt in der Praxis kaum 300 Km Reichweite.
Die neuen unteren Mittelklässler aus Europa machen dies schon besser und kosten auch knapp 30 T. All diese haben hinten eine Sitzbank wo zwei Erwachsene und ein Kind Platz haben.

Wolfbrecht Gösebert:

„Dass ausgerechnet [MG] einen Mittelklassekombi bringt, ist schon beachtlich. Das machen die großen Hersteller eben dieser Karosserieform bislang nicht.“

Der Wagen basiert wohl auf einer chinesischen (ursprünglichen Verbrenner-)Konstruktion unter dem Namen »Roewe Ei5«, ist also letztlich (auch optisch eher) ein Verbrenner-Umbau.
Siehe auch wikipedia –>Roewe_i5

Die e-Variante dieses Wagens – seit 2018 auf dem chin. Markt – verwendet einen 52,5 kWh Akkupack und einen 114 PS starken Elektromotor und gibt nach NEFZ 420 Kilometer und eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h an.
Für Europa soll beim MG5 Electric jetzt eine Anhängelast von (mind.) 500 kg homologisiert werden. Das reicht grad‘ mal für den Grünschnitt-Hänger … :(

Aber gut, … es ist ein Kombi!

Tobi:

Spannendes Fahrzeug, auch preislich. Sieht gut aus und reicht von der Leistung her vollkommen. Die Reichweite dürfte noch etwas besser sein. Mir sind solche Autos aber definitiv lieber, die bereits existieren, als all die vollmundigen Sprachhülsen von gewissen PR Produzenten. Bitte mehr davon – von den Autos meine ich, nicht PR.

Heiko:

Dass ausgerechnet eine alte Traditions-Sortwagenschmiede (ok, ist heute nur noch der Name) einen Mittelklassekombi bringt, ist schon beachtlich. Das machen die großen Hersteller eben dieser Karosserieform bislang nicht.

Der MG 5 kommt erst auf den Markt, erhält aber vorher ein umfassendes facelift ???

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