Mercedes EQS will Reichweite von Tesla übertrumpfen

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Mercedes-Benz

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Ende April teilte Mercedes-Produktionschef Jörg Burzer mit, dass der Marktstart für das Elektroauto EQS, ein reiner Stromer der S-Klasse, trotz Corona wie geplant für das kommende Jahr angepeilt ist. Wie der Automobilhersteller nun verraten hat, soll der EQS die Reichweite die des Marktführers übertrumpfen. 700 km rein elektrisch, nach WLTP, wären mit dem EQS zu schaffen. Mit einer Akku-Ladung wohlgemerkt. Teslas Model S „Maximale Reichweite“ wirft derzeit 610 km in die Waagschale.

„Die EQS werden den Maßstab setzen“, sagte Daimler-CEO Ola Kallenius vor den Aktionären des Unternehmens Anfang dieses Monats. „Wenn es um Luxus, Komfort und Sicherheit geht, spielen die EQS in der gleichen Liga wie die S-Klasse.“ Erstmalig gab Mercedes-Benz auf der IAA 2019 einen Ausblick auf ein Konzept eines vollelektrischen Fahrzeugs der Luxusklasse: den Mercedes-Benz EQS frei. Erste Fotos und Skizzen, welche wir vorab veröffentlichen konnten, gaben weitere Einblicke auf das Konzeptauto der EQ-Reihe frei. Ein Vergleich zwischen EQS-Elektrolimousine Concept und Vorserien-EQS konnten wir 2020 bereits präsentieren.

Mit den angestrebten 700 km Reichweite nach WLTP-Zyklus wird der EQS das E-Auto mit der größten Reichweite im Daimler-Konzern. Der bereits erhältliche Mercedes EQC bringt es derzeit „nur“ auf 471 km Reichweite. Wohlgemerkt nach NEFZ-Zyklus, der bekanntermaßen schlechter ausfällt als der WLTP-Zyklus in der Realität. Geladen wird, bei einer angenommenen Ladeleistung von 350 kW, auf 80 Prozent in deutlich weniger als 20 Minuten. Ob dies dann tatsächlich auch so in Serie kommt, steht noch aus.

Aufgebaut wird das E-Fahrzeug auf Basis der skalierbaren Elektrofahrzeugarchitektur (EVA) von Daimler. Als erstes Modell auf Basis der neuen Skateboard-Plattform kann sich das E-Auto die Flexibilität dieser Plattform zu nutze machen. So seien unterschiedliche Varianten eines E-Autos möglich – unter anderem sei eine AMG-Variante in Planung.

Quelle: AutomotiveNewsEurope – Mercedes promises EQS will have Tesla-topping range

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Alex:

Typisch
ein Deutscher hat für jede Lösung ein Problem.
Kein Wunder dass wir bei rückwärtsgerichteten Nörglern wie Euch immer weiter zurückfallen.

Kristian Biller:

Ehrlich gesagt, macht uns manchmal schon das normale Tanken im Ausland „zu schaffen“, da wollen wir uns erst recht nicht mit Elektroladeproblemen auseinandersetzen.
Beispiele:
In Italien gibt es viele Tankstellen ohne Personal, also reines Automatentanken. Mal funktioniert dies „ungewohnt“, mal akzeptiert es ausländische Kreditkarten nicht, mal ist „Säule tot“ – alles schon erlebt.
Oder: Automatentanksäule gibt kein Wechselgeld oder gibt wegen leerer Papierrolle keine Quittung (öfters der Fall).
Oder: In Alaska plötzlich Schild „cash only“ an der einsamen Tankstelle mit Tankwart.
Usw. usf.
Da loben wir unseren Audi A6 TDI aus 2005 mit 90-Liter-Tank (damals gegen kleinen Aufpreis), der z. B. Italienreise hin und zurück mit einmal Vor-Ort-Tanken ermöglicht.

Markus Doessegger:

Ja klar, ich wünschte mir auch, dass es keinen Flickenteppich gäbe , der übrigens weltweit vorhanden ist und möglicherweise uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben wird.

Ich war 2016, in 80 Tagen um die Welt, selber ein gebranntes Kind, als ich wohlverstanden mit einem Tesla Roadster, in Amerika und auch anderswo auf der Welt feststellen musste, dass mein Roadster nicht an jeder von Tesla hergestellten Wallbox mit meinem Spezialadapter laden konnte. Bis mir eben 60 Tage später in der Schweiz ein Hotelier erklärte, dass es bei Tesla 2 Konfigurationen für exakt dieselbe Box gibt, eine für Tesla Model S/X/3/Y und eine für alle restlichen E-Fahrzeuge. Mit anderen Worten, mein von Tesla produzierter Roadster wurde gar nie als Tesla erkannt. Ausserdem habe ich für USA/Kanada einen NEMA14-50 Adapter bauen müssen und den dann erst noch mit einem Spezialkabel versehen, so dass ich in den Caravan Parks ebenfalls mit ca. 45A/220V laden konnte.

Anderer Fälle: CHAdeMO war und ist auch heute noch DER weltweite Standart für DC Fastcharging. China, Europa und Nordamerika fahren schon wieder ihren eigenen Zug mit GB/T, CCS/Type2, CCS/Type1. Bis heute konnten Europäer und sich Amerikaner nicht zu einen gemeinsamen Querschnitt bei den Glasfaserkabeln einigen, welche die beiden Koninente verbinden. Bis heute fahren Länder die zum Britischen Commonwealth gehören auf der linken Strassenseite und es gibt sogar innerhalb Europas noch Unterschiede in den Spurbreiten des Schienennetzes.

Wir werden leider leider noch sehr sehr lange an diesem Flickenteppich zu knabbern haben. Dass das für die Elektromobilität nicht hilfreich ist, ist offensichtlich.

Jürgen:

Aja, Norwegen hat also einen Flickenteppich, ist ja interessant, schonmal da gewesen?
Jüngstes YouTube-Video über eine Fahrt zum Nordkap: Tesla Model 3 vs. Diesel-SUV vs. Nordkap im Winter! (Dokumentation)
https://www.youtube.com/watch?v=y5STYw0BnBg
Der E-Techniker (E-Smart für die Stadt, Tesla Model S für die Strecke)

Strauss:

Wemagst, sag das aber besser keinem Verbrennerfahrer, sonst steigt der nie um. Wir brauchen auswärts Schnellader mit Gleichstrom. Auch wenn man deine frommen Wünsche beim Laden einhalten würde, ewig hält die Batterie doch nicht. Dies war schon bei den herkömmlichen 12 Volt s so. Wenn sie künftig über 200 T machen und mind. 8 Jahre halten sind wir da wo wir hin wollen. Herstellergarantie vorausgesetzt.

Wermagst:

Genau das Gegenteil ist der Fall. Für Lithium-Ionen Zellen sind drei Sachen besonders schädlich:
1. Hohe Ströme (= schnelle Ladung/Entladung)
2. Ladezustände nahe bei 0% oder 100%, vor allem wenn diese über eine längere Zeit bestehen
3. Betrieb bei extremen Temperaturen (zu tief oder zu hoch)
Wenn man seinen Akku zerstören möchte, kann man die drei Punkte auch noch kombinieren.

Was den Zellen am wenigsten ausmacht sind kleine Ladehübe um 50% SoC herum. Den Akku fünfmal von 40% auf 60% laden schadet ihm deutlich weniger als einmal von 0% auf 100%. Wer lange Freude an seinem EV haben möchte, lädt immer so langsam wie es geht und bleibt am besten im Bereich 20-80%. Auf 100% sollte man (wenn überhaupt) nur kurz vor einer langen Fahrt laden, damit der Akku nur möglicht kurz bei 100% ist.

Strauss:

Wow , da gabs interessante Erfahrungsberichte. Stellt die Ladeverluste nicht so gross und wichtig raus. Die machen in der Regel nicht mehr als 2 % aus, vor allem durch den Wärmeverlust bedingt.. Kann jeder messen zu Hause ,Zwischenstecker zwischen der Steckdose. Einen Akku soll man möglichst voll laden sonst hat man die Reichweite nicht. Aber Gift ist den immer wieder nachzuladen bei Kurzstrecken. Leerfahren und dann laden, damit spart man Ladezyklen. Tja, Markus wenn das bei allen so einfach wäre zum Laden, wie bei Tesla. Dass die gesamte Ladeinfrastruktur für EV s immer noch ein Flickteppich ist und zwar überall, sogar in Norwegen, muss hier auch gesagt sein. Auf die Verbesserungen wird hier verzichtet. Den Beweis liefern hier die zufriedenen PHEV Fahrer. Die laden zu Hause am günstigsten. Sie geben auch die möglichen, unverfälschten Verbräuche ehrlich an.

Markus Doessegger:

„Jeder Schnickschnack, der nur Gewicht und Geld kostet, sollte vermieden werden.“ Bin ich ganz bei Ihnen. Tesla Model 3 hat z.B. eine vegane Innenaustattung.

„Diese übergroße Batterie kann er in einer vernünftigen Zeit in der Garage nie volladen“: Wer sagt, dass ein Elektroauto voll geladen werden muss ? Ich lade stets ( wenige Aussnahmen gibt es sicher auch ) von 10% höchstens auf 80% ! also bei mir also ca. 52kWh = < 5h an 11kW über Nacht oder im Office, Hotel etc. Wo ist das Problem. Vollladungen sind ein Überbleibsel aus der Verbrennerzeit und dem 20 Jahrhundert.

"Also muss er so wie früher zur (E)-Tankstelle. Aber wo ist die?": ich habe noch keine "(E)-Tankstelle" gesehen, höchstens Ladestationen. Bei mir zu Hause, im Office, beim Restaurant/Hotel, beim Einkaufszentrum, in der Parkgarage usw. usf. Das sind für mich 10 Sekunden Ladungen. Hinfahren, 5sek. einstecken, arbeiten oder das Leben geniessen, 5 sek. ausstecken, wegfahren.

Michael:

Wo führt denn der Reichweiten-Hype noch hin??? Wer ein solches Auto kauft, der stellt es in eine Garage (beheizt, gefliest und mit Champagner-Bar) und nicht auf einen Parkplatz an der Strasse. Da hat er aber keinen Schnelllader mit 350 kW oder ähnliches. Diese übergroße Batterie kann er in einer vernünftigen Zeit in der Garage nie volladen. Also muss er so wie früher zur (E)-Tankstelle. Aber wo ist die? Wieviel Zeit und Kilometer muss er dann vergeuden? Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit an jeder Ecke bzw. Tankstelle Schnelllader geben wird. Das ist doch alles Quatsch! Die Autoindustrie muss endlich ein Downsizing der Autoentwicklung beginnen. Das muss ja nicht heißen, dass alle E-Autofahrer mit Kleinstwagen herum gurken. E-Autos müssen bezahlbar, alltagstauglich mit Reichweiten von etwa 400km sein. Jeder Schnickschnack, der nur Gewicht und Geld kostet, sollte vermieden werden.

Meintau:

Was Mercedes hier vergisst ist, bis sie ihr Auto auf der Straße haben, kommt Tesla zu 100% mit einem neuen Model S und X daher.
Glauben Sie das die sich ausruhen und abwarten bis Mercedes mal in die Gänge kommt.

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