Eine auskömmliche Ladeinfrastruktur kostet nicht bloß Geld, sie muss auch gebaut und entsprechend mit Energie versorgt werden. Das Start-up Me Energy aus Wildau wollte einen Teil dieses Bedarfs unabhängig vom Stromnetz decken. Hierfür hat man auf Schnelllader gesetzt, bei denen Bioethanol in Ladestrom umgewandelt wird. Dadurch sollte es möglich sein, diese völlig autark zu betreiben. Im Jahr 2019 baute das Unternehmen nach eigenen Angaben erste derartige Stationen. Ein voller Energiespeicher liefert laut Me Energy 4000 kWh Ladestrom und kann damit Pkw, Lieferfahrzeuge und Busse versorgen.
Vor allem in ländlichen Gebieten oder auf unvorteilhaft gelegenen Grundstücken sei eine solche Flexibilität von Vorteil. Verzögerungen durch Bau oder Genehmigungen seien ebenso vermeidbar. Die etwa vier Kubikmeter große Station selbst sollte samt integriertem Kraftwerk und 1500-Liter-Tank für rund 80.000 Euro angeboten werden, hieß es noch 2019. Dennoch solle der Ladestrom nicht teurer sein als an einer herkömmlichen Ladesäule. Kennt man ähnlich von dem deutschen Start-up Numbat Energy, das sich auf die Entwicklung von Schnellladesäulen mit integriertem Batteriespeicher spezialisiert hat.
Wie Numbat musste allerdings nun auch Me Energy Insolvenz anmelden und hat am 06.08.2024 die Liquidation des Unternehmens erwirkt. Wie man weiter mit den Patent geschützten Produkten verfährt, ist nicht publik. Auf Anfrage an das Unternehmen liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Rückmeldung vor.
Me Energy wollte Ladungen mit bis zu 150 Kilowatt ermöglichen. Im Inneren der Schnellladestation arbeitet ein spezieller Motor, der flüssiges Methanol nach eigenen Angaben schadstofffrei verbrennt, einen Generator antreibt und so Strom erzeugt. Über den Wirkungsgrad ist bisher nichts bekannt. Idealerweise wird das Methanol dafür bestenfalls mit überschüssigem Wind- oder Sonnenstrom aus Kohlendioxid und Wasser gewonnen.
Quelle: northdata.de – Me Energy GmbH, Wildau