Vor wenigen Tagen veröffentlichte Lucid Motors nicht nur seine Quartals- und Jahreszahlen für 2024, sondern auch, dass CEO Peter Rawlinson von seinem Amt zurücktritt. Die Leitung des US-amerikanischen Startups für Elektroautos wird nun von dem bisherigen COO Marc Winterhoff als Interim-CEO übernommen. Rawlinson war langjähriger CEO und CTO von Lucid und soll weiterhin als strategischer, technischer Berater für das Unternehmen tätig bleiben.
„Nach der erfolgreichen Markteinführung des Lucid Gravity habe ich beschlossen, dass es für mich an der Zeit ist, von meinen Aufgaben bei Lucid zurückzutreten. Ich bin unglaublich stolz auf die Errungenschaften, die das Lucid-Team in den letzten zwölf Jahren gemeinsam erreicht hat. Wir haben uns von einem kleinen Unternehmen mit großen Ambitionen zu einem weithin anerkannten technologischen Weltmarktführer für nachhaltige Mobilität entwickelt.“ – Peter Rawlinson, ehemaliger CEO und CTO bei Lucid
Diese Entscheidung sei, so Lucid, Teil des regulären Nachfolgeprozesses des Unternehmens. Rawlinson wird für das Unternehmen als strategisch-technischer Berater tätig bleiben. Dabei unterstützt er den Vorstandsvorsitzenden Turqi Alnowaiser, der in leitender Funktion für den Mehrheitsaktionär von Lucid, Saudi Public Investment Fund, tätig ist.
Rawlinson, der zuvor von 2009 bis 2012 als Vizepräsident und Chefingenieur bei Tesla tätig war, wird nun temporär durch den bisherigen Lucid-COO Marc Winterhoff ersetzt, bis Lucid für das Unternehmen einen neuen Manager gefunden hat.
„2024 war ein Jahr der Transformation für Lucid und ich fühle mich geehrt, diese Rolle zu übernehmen, während Lucid in die nächste Phase seiner Reise eintritt. Wir haben ein extrem talentiertes Team, das sich auf den Produktionshochlauf von Lucid Gravity, unser Lizenzgeschäft mit Technologien, unsere Elektroautos mit mittelgroßem Fahrgestell und weitere Möglichkeiten der Monetarisierung konzentriert.“ – Marc Winterhoff, Interim-CEO Lucid
Lucid arbeite darauf hin, seine Produktion von Elektroautos in diesem Jahr auf 20.000 zu verdoppeln. Dazu soll auch der Elektro-SUV Gravity beitragen, der im Dezember in Produktion ging und umgerechnet ab etwa 73.000 Euro erhältlich ist. Lucid erhofft sich mit diesem Modell im Vergleich zur Limousine Lucid Air einen Durchbruch. Beide Modelle werden in der Fabrik des Unternehmens in Arizona gebaut. Zudem soll 2026 ein neues, mittelgroßes Elektroauto auf den Markt kommen für umgerechnet unter 50.000 Euro.
Das Jahr 2024 bei Lucid
Wer auch immer die Position von Rawlinson übernehmen soll, wird eine Menge Arbeit vor sich haben, denn was die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 angeht, hat Lucid insgesamt einen Jahresverlust von umgerechnet knapp 2,9 Milliarden Euro verzeichnet.
Insgesamt wurden 2024 im vierten Quartal 3386 und im Gesamtjahr 9029 Elektroautos produziert. Die Jahresprognose von 9000 Fahrzeugen wurde also erreicht. Ausgeliefert wurden im vierten Quartal 3099 und im Gesamtjahr 10.241 Elektroautos. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahresquartal bzw. Vorjahr einer Steigerung von 79 bzw. 71 Prozent. Der Umsatz im vierten Quartal betrug umgerechnet knapp 225 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von umgerechnet 777 Millionen Euro. So wurde das Quartal mit einer Gesamtliquidität von umgerechnet etwa 5,9 Milliarden Euro beendet.
Damit habe Lucid 2024 in vier aufeinanderfolgenden Quartalen mit Rekordauslieferungen eine erhebliche Dynamik erlebt, so der Interim-CFO Gagan Dhingra. Zudem seien Bruttomargen sowie die Verwaltung der Betriebskosten verbessert worden bei gleichzeitigem Ausgleich strategischer Wachstumsinvestitionen und der Stärkung der Bilanz durch den öffentlichen Investitionsfonds.
Quelle: Inside EVs – Lucid Is Getting A New CEO As Peter Rawlinson Steps Aside / Lucid – Pressemitteilung vom 25.02.2025