Neben neuen, elektrifizierten Fahrzeugen, einer ausgebauten Ladeinfrastruktur und Unterstützung durch die Politik, spielt auch die Herkunft unseres Stroms eine wichtige Rolle für die Energiewende und den nachhaltigen Erfolg der E-Mobilität. Denn der Gedanke hinter Elektroautos kann noch so grün sein, wenn diese mit Strom aus Kohlekraft- oder Atomkraftwerken geladen werden, wird dieser ad absurdum geführt. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass 2018 40 Prozent des deutschen Stroms öko waren.
2018 stammen 40,3 % der Netto-Stromerzeugung aus nachhaltiger Produktion
Laut Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) produzierten Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftwerke 2018 zusammen knapp 219 Terawattstunden (219 Milliarden Kilowattstunden) Elektrizität, das waren 40,3 Prozent der gesamten Netto-Stromerzeugung Deutschlands im vergangenen Jahr. Die Steigerung gegenüber 2017 (38,2 Prozent Anteil) kamen vor allem durch gesteigerte Stromproduktion aus Solar- und Windkraftanlagen zustande. Im Gegenzug ging insbesondere die Produktion von Gas- und Steinkohlekraftwerken zurück; die von Braunkohlekraftwerken hingegen kaum.
Kurz zur Begriffserklärung. Unter Netto-Stromerzeugung versteht man die Elektrizität, die Kraftwerke ins öffentliche Netz einspeisen: nach Abzug ihres eigenen Strombedarfs, ihrer eigenen Energieverluste und ohne industrielle Eigenstromerzeugung. Gestützt wird die Auswertung des Freiburger Fraunhofer-Institut auf Daten der Strombörse EEX, der Netzbetreiber und des Statistischen Bundesamts. Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, bis 2030 den Ökostromanteil auf 65 Prozent zu steigern. Doch dieses Ziel scheint laut Experten aktuell nicht erreichbar.
Photovoltaik spielt wichtige Rolle für Stromerzeugung; wird allerdings nicht genug gefördert
Gerade der Strom aus Photovoltaik-Anlagen sei dabei extrem wichtig, werde aber durch die Politik gebremst. Dabei sieht man gerade 2018, welche Auswirkung ein heißer und trockener Sommer auf die Stromerzeugung mithilfe solcher Anlagen hat. In der ersten Juliwoche etwa lieferten Solarmodule zwei Fünftel der gesamten deutschen Netto-Stromerzeugung. Windparks hingegen liefern im Sommer weniger Strom, laufen dafür aber im Winter auf Hochtouren. Die ersten Dezemberwochen waren besonders ertragreich; übers gesamte Jahr steuerten sie 2018 erstmals mehr als ein Fünftel zum Strommix bei. Mit einer Produktion von 111 Milliarden Kilowattstunden ist die Windkraft Deutschlands zweitwichtigste Stromquelle.
Braunkohle weiterhin Elektrizitätsquelle Nummer Eins
Dennoch stammt die meiste Energie Deutschlands immer noch aus Braunkohle. Insgesamt 131 Terawattstunden wurden durch diese erzeugt. Trotz steigender Preise der Zertifikate für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), ging die besonders CO2-intensive Produktion von Braunkohlestrom nur um zwei Prozent zurück. Lässt sich dadurch erklären, dass in Deutschland Elektrizität aus Braunkohle günstiger erzeugt werden kann als aus anderen fossilen Quellen wie etwa Erdgas. Dies nutzt auch Deutschlands größter „Braunkohleverstromer“ RWE. Dieser hat sich schon für mehrere Jahre im Voraus mit billigen CO2-Zertifikaten eingedeckt und kann hierdurch entsprechend günstig produzieren.
Auch hier will die Politik reagieren. Anfang Februar soll die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission mit Vertretern aus Politik, Unternehmen, Wirtschafts- und Umweltverbänden ihren Masterplan für den Kohleausstieg vorlegen. Eine mögliche Schließung aller Braunkohlekraftwerke und Tagebaue bis 2030 gilt als höchst unwahrscheinlich. Sei jedoch laut Experten notwendig, um die angestrebten 65 Prozent Ökostromanteil bis 2030 zu erreichen. Ist auch insofern interessant, da die Nachfrage nach Elektrizität und nach Energie insgesamt weiter steigen wird. Sie soll im Jahr 2040 um mindestens ein Viertel höher liegen als heute.
Quelle: Spiegel.de – 40 Prozent des deutschen Stroms waren 2018 öko
Warum benutzen sie bei einem Vergleich in einem Artikel 2 Maßeinheiten ?
1. Mit einer Produktion von 111 Milliarden Kilowattstunden
2. Insgesamt 131 Terawattstunden
Aus eigener Erfahrung weis ich, das nicht nur Ungebildete Probleme bei der
Umrechnung von Maßeinheiten haben.
Ihre Artikel sollten doch für alle Interessierten und nicht nur für Fachleute sein.
mfg
Ulrich Beckr