Studie geht von weltweit stark steigendem Strombedarf aus, CO2-freie und -arme Energieerzeugung dringend notwendig

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Michael Neißendorfer
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Der Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), Dr. Fatih Birol, hat vor wenigen Tagen den aktuellen World Energy Outlook (WEO) 2018 der IEA im Rahmen einer Veranstaltung im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgestellt.

Die IEA geht in dem Bericht ausführlich auf die Entwicklung im Stromsektor ein. Die Bedeutung von Elektrizität bei der Wärmeerzeugung und Mobilität nimmt zu. Die Nachfrage nach Elektrizität, aber auch nach Energie insgesamt, wird weiter steigen. Die globale Nachfrage soll im Jahr 2040 um mindestens ein Viertel, wenn nicht die Hälfte, höher liegen als heute. Dabei werden sich die Anteile an der globalen Energienachfrage in den nächsten Jahrzehnten deutlich in Richtung der Schwellenländer Asiens verschieben. Erneuerbare Energien werden insbesondere im Stromsektor langfristig eine tragende Rolle einnehmen. Auch die Nachfrage nach Erdgas wird steigen, so der Report.

„Der World Energy Outlook der IEA führt uns vor Augen, dass die Energiewende – ob national oder weltweit – einer der größten Transformationsprozesse unserer Zeit ist. Sie ist mit großen Herausforderungen für jeden einzelnen von uns verbunden. Wir müssen den klimapolitisch notwendigen Umbau des Energiesystems ökonomisch vernünftig gestalten. Die Energie- und Strompreise müssen für die Verbraucher bezahlbar bleiben. Der WEO beschreibt auch, wie der Stromsektor zurzeit die weitreichendsten Veränderungen in seiner über hundertjährigen Geschichte erlebt. Treiber dieser Entwicklung sind die Kostensenkung bei den Erneuerbare-Energien-Technologien einerseits und die voranschreitende Digitalisierung des Energiesystems andererseits. Dies eröffnet auch enorme technologische Chancen.“ – Thomas Bareiß, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Ohne Änderungen bei der weltweiten Energieerzeugung hin zu nachhaltigen Stromquellen wie etwa Sonne, Wind und Wasser jedoch werden die weltweiten CO2-Emissionen ansteigen, so die IEA-Experten. Um die Klimaziele zu erreichen sei eine umfassende Energiestrategie notwendig, die sehr viel mehr als bisher auf erneuerbare bzw. CO2-arme Energieträger setzt.

Zur Klimapolitik stellte die IEA fest, dass die energiebedingten CO2-Emissionen 2017 und 2018 wieder gestiegen sind. Die Vorhersagen der IEA zur weiteren Entwicklung mit den derzeit verabschiedeten Maßnahmen der Regierungen weltweit, gehen deshalb von einem Anstieg der Emissionen bis 2040 aus. Um die Richtung der künftigen Entwicklung des Energiesystems entscheidend zu beeinflussen, kommt es aus Sicht der IEA auf die Regierungen und ihrem Handeln an. Denn der Großteil der global anstehenden Investitionen in das Energiesystem wird von staatlichen Politiken gelenkt oder beeinflusst.

Der jährlich erscheinende World Energy Outlook der IEA gilt als wichtigste Publikation zur zukünftigen Entwicklung der globalen Energieversorgung. Die im WEO entwickelten Szenarien werden weltweit als Standard für Energieprognosen verwendet.

Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – Pressemeldung vom 15.11.2018 // Manager Magazin – CO2: Laut IEA können Elektroautos Weltklima alleine nicht retten

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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