China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

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Laura Horst
Laura Horst
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Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) hat Zahlen zu Subventionen für Elektroautohersteller für den Zeitraum von 2016 bis 2020 veröffentlicht. Demnach wurden in diesen sieben Jahren insgesamt 1,65 Milliarden Yuan (ca. 198 Millionen Euro) im Bereich der New Energy Vehicles (NEV) ausgezahlt.

Aus der Veröffentlichung geht hervor, dass die Subventionen von 2016 bis 2022 allmählich von traditionellen staatlichen Unternehmen zu den führenden Autoherstellern sowie jungen Start-ups verlagert wurden. Während bis 2020 die Beijing Electric Vehicle Co. mit rund 556 Millionen Yuan (ca. 6 Millionen Euro) ein Drittel der gesamten Subventionen erhielt, wurden etwa an BYD nur 15,7 Millionen Yuan (ca. 1,9 Millionen Euro) und an Tesla, das erstmals 2020 Subventionen beantragte, 3,6 Millionen Yuan (ca. 4,3 Millionen Euro) ausgezahlt, was jeweils weniger als 1 Prozent der Gesamtsumme entspricht.

2021 und 2022 zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Subventionsverteilung. Die BYD-Töchter Shaanxi und Shenzhen erhielten 38 Millionen Yuan (ca. 4,6 Millionen Euro) bzw. 35,6 Millionen Yuan (ca. 4,3 Millionen Euro). Teslas Tochtergesellschaft in Shanghai erhielt 30 Millionen Yuan (ca. 3,6 Millionen Euro).

Zhou Lijun, Direktor und leitender Forscher des Analyseunternehmens für die Automobilindustrie, Yiche Research, erklärt, dass die Subventionen zunehmend führende Automobilhersteller und ausgewählte neue Marktteilnehmer begünstigen. Dies deute auf einen Übergang von der staatlichen Dominanz zu einem stärker diversifizierten Markt hin.

Zhou geht zudem davon aus, dass die Subventionen für NEVs allmählich sinken werden. „Die Subventionen werden weiter sinken und bis etwa 2027 auslaufen, vorausgesetzt, dass der Anteil der NEV-Verkäufe an den gesamten Neuwagenverkäufen bei oder über der Hälfte liegt“, sagt der Forscher. Um den Wettbewerbsvorteil der Branche aufrechtzuerhalten, könnte die Regierung die Subventionen in Zukunft wieder anpassen, sollte der NEV-Anteil bei den Autoverkäufen unter 50 Prozent fallen.

Gegenüber den Jahren 2017 und 2018, in denen 917 Millionen Yuan (11 Millionen Euro) ausgezahlt wurden, sieht der Zeitplan des MIIT für die Jahre 2021 und 2022 nur noch Subventionen in Höhe von 168 Millionen Yuan (2 Millionen Euro) vor.

In China befindet sich der NEV-Markt dennoch auf Wachstumskurs. Für 2025 hat der chinesische Pkw-Verband seine Prognose für die Elektroauto-Verkäufe angepasst und rechnet mit einem Wachstum um 3,5 Prozent auf mehr als 16 Millionen Einheiten. Mehr als die Hälfte davon sollen NEV-Neuwagen sein.

Im vergangenen Jahr machten Elektroautos auf dem weltweit größten Automarkt China mehr als 60 Prozent der Auslieferungen aus. Dazu hat auch die erneuerte Inzahlungnahme-Subvention für Endverbraucher gesorgt, die den Verkauf von Elektroautos angekurbelt hat. Insgesamt stiegen die NEV-Verkäufe in China von 507.000 Einheiten in 2016 auf 1,37 Millionen Einheiten in 2020. Von 2021 bis 2024 lag das durchschnittliche Jahreswachstum bei mehr als 38 Prozent, wie aus Daten des MIIT hervorgeht.

Für 2025 wird ein Inlandsabsatz von 16,5 Millionen Einheiten erwartet, wovon mehr als die Hälfte der Neuwagenverkäufe auf NEVs entfallen wird, sagt Zhou, „was eine Verlagerung von subventionsgetriebenem Wachstum hin zu marktgesteuertem Wachstum bedeutet“.

Quelle: South China Morning Post – China reveals past EV subsidies, from Tesla to state giants – where did the money go?

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