Laden über 90 Prozent kostet nun bei Tesla extra

Laden über 90 Prozent kostet nun bei Tesla extra
Copyright ©

Nico Bekasinski / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Das News-Portal Electrek berichtet, dass Tesla in den USA eine neue Überlastungsgebühr an ausgewählten Supercharger-Stationen eingeführt hat. Das Ziel sei, die Zeit der einzelnen Ladevorgänge zu verkürzen. Ähnliches hatte der E-Autohersteller bereits 2019 gemacht, um während Stoßzeiten die Ladevorgänge zu beschleunigen. Dabei begrenzte Tesla den Ladezustand (SOC) der Autos auf 80 Prozent an stark frequentierten Orten. Nun nimmt Tesla erneut einen Eingriff in das Ladeverhalten vor.

Anfängliche Bedenken einiger Autobesitzer, die gelegentlich mehr als 80 Prozent Akkuladung benötigen, führten zu einer Anpassung der Funktion. Tesla ermöglichte es den Fahrern, den Ladevorgang manuell bis zu 100 Prozent fortzusetzen, wenn sie dies wünschten. Diese Lösung hat über Jahre hinweg gut funktioniert und die meisten Sorgen der Autobesitzer beseitigt. Jetzt sieht Tesla jedoch die Notwendigkeit für einen drastischeren Ansatz.

Im Oktober bereits deutete der bekannte Tesla-Hacker Green die kommende Änderung an, jetzt ist sie offiziell. Tesla kündigte offiziell die neuen Überlastungsgebühren an, die die bisherigen Leerlaufgebühren ersetzen sollen. Dies bedeutet, dass an bestimmten Supercharger-Stationen Überlastungs- anstelle von Leerlaufgebühren erhoben werden. Diese fällt an, wenn eine Supercharger-Station stark frequentiert ist und der Akku des Autos bereits über einem bestimmten Ladestand ist.

Den Ladestand, ab dem die Gebühren anfallen, können Besitzer auf dem Touchscreen ihres Autos einsehen. Tesla hat die Bedingungen für die Anwendung der Gebühren an einer Supercharger-Station wie folgt aufgelistet:

  • Die Supercharger-Station hat Überlastungsgebühren.
  • Die Station ist stark frequentiert.
  • Der Akku des Autos ist bereits auf oder über dem Niveau der Überlastungsgebühr.

Tesla informiert, dass Nutzer eine Nachricht erhalten, wenn sie an einer Station laden, die entsprechende Gebühren hat. Es gebe eine Kulanzfrist von 5 Minuten. Bisher hat Tesla nur Tarife in den USA angekündigt. Im Grunde bedeutet dies eine zusätzliche Gebühr von 1 US-Dollar (0,92 Euro) pro Minute, die man nach Erreichen eines 90-prozentigen Ladezustands an der Supercharger-Station verbleibt.

Ziel des E-Autoherstellers sei es, die durchschnittliche Ladezeit zu verringern, wenn eine Station stark ausgelastet ist. Denn die letzten 10 Prozent einer Schnellladesitzung nehmen viel Zeit in Anspruch, und es ist oft schneller, weiterzufahren und bei erneutem Ladebedarf an einer anderen Station mit dann niedrigerem Ladezustand zu stoppen. Hierzu wolle man die Tesla-Fahrer mit der erwähnten Überlastungsgebühr „erziehen“.

Quelle: electrek.co – Tesla launches Supercharger congestion fee at $1 per min at 90% charge

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Analyse zeigt: Erfolg des E-Autos braucht keine Förderungen

Analyse zeigt: Erfolg des E-Autos braucht keine Förderungen

Daniel Krenzer  —  

Immer mehr entscheiden sich aus guten Gründen für ein Elektroauto. Eine Förderung ist dafür inzwischen eigentlich gar nicht mehr notwendig.

BMW-Stammwerk München auf der Zielgeraden zum reinen E-Auto-Werk

BMW-Stammwerk München auf der Zielgeraden zum reinen E-Auto-Werk

Michael Neißendorfer  —  

Der Umbau zur Elektroauto-Fabrik ist fast abgeschlossen: Die Serienproduktion des neuen BMW i3 soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 anlaufen.

Serienstart des neuen Nissan Leaf – Eindrücke vom Werk

Serienstart des neuen Nissan Leaf – Eindrücke vom Werk

Vanessa Lisa Oelmann  —  

Erster Produktionstag des neuen Leaf: Akkueinbau in 56 Sekunden, 78 Roboter an der Karosserie und ein Werk im Wandel zur E-Auto-Fabrik. Wir haben es besucht.

Hinter den Kulissen: Wo der Akku des Nissan Leaf entsteht

Hinter den Kulissen: Wo der Akku des Nissan Leaf entsteht

Vanessa Lisa Oelmann  —  

Hinter Reichweite und Ladeleistung steckt aufwändige Industriearbeit im Reinraum. Die AESC-Gigafactory zeigt, wie Batterien für den neuen Nissan Leaf entstehen.

Wie Volkswagen in Salzgitter Batteriezellen für E-Autos fertigt

Wie Volkswagen in Salzgitter Batteriezellen für E-Autos fertigt

Michael Neißendorfer  —  

PowerCo hat zum Start ihrer Batteriezellfabrik in Salzgitter einige weitere Details zum Produktionsstandort und der ersten Einheitszellen „made in Europe“ bekanntgegeben.

Renault Twingo E-Tech Electric ist ab sofort bestellbar

Renault Twingo E-Tech Electric ist ab sofort bestellbar

Maria Glaser  —  

Ab dieser Woche kann der Renault Twingo E-Tech mit einer Reichweite von bis zu 263 Kilometern bestellt werden.