Jeep plant, den Grand Cherokee noch in diesem Jahr aus dem europäischen Markt zu nehmen, wie unter anderem die britische Autocar berichtet. Auch für den Wrangler könnten ähnliche Entscheidungen anstehen. Hintergrund ist der Fokus des Herstellers auf neue Elektroautos. Mit dem vollelektrischen Wagoneer S wird ein Modell eingeführt, das ungefähr die gleiche Größe wie der Grand Cherokee hat. Dieses soll zum Jahresende erscheinen. Eric Laforge, der die Marke in Europa seit zwei Jahren leitet, bestätigte während der Automesse in Brüssel die bevorstehenden Veränderungen in der Modellpalette.
Jeeps Stärke in Europa liegt traditionell bei kleineren Modellen wie dem Avenger. Zwei große SUVs im Angebot zu haben, sei aus seiner Sicht überflüssig. Der Wagoneer S könnte durch seinen Elektroantrieb zudem besser zu den CO₂-Zielen und Absatzstrategien passen. Auch beim Wrangler könnte sich eine Neuausrichtung abzeichnen, sobald der Recon EV auf den Markt kommt. Beide Modelle sind geländetaugliche SUVs mit ähnlicher Zielgruppe. Laforge sieht den Recon EV als mögliche Alternative. Der Recon sei eine kompaktere Variante des Wranglers und ebenfalls für den Geländeeinsatz geeignet, während der Wrangler weiterhin den Titel „König der Berge“ tragen würde.
Parallel bereitet Jeep die Einführung eines neuen Compass-Modells vor. Dieses wird in Europa entwickelt, produziert und auch auf andere Märkte exportiert. Die Bedeutung des Modells für den europäischen Markt spiegelt sich in der Entwicklungsstrategie wider. Laforge erklärte, dass Jeep über umfassende Erfahrung bei der Entwicklung kompakter Autos verfüge und dadurch auch global überzeugend auftreten könne.
Der neue Compass wird mit mehreren Antriebsoptionen, darunter Elektro- und Hybridversionen, verfügbar sein. Er soll etwas größer als das aktuelle Modell ausfallen und so den Abstand zum Avenger vergrößern. Dadurch soll Platz für den Nachfolger des Renegade geschaffen werden, der jedoch nicht vor 2026 erwartet wird. Dieser wird wie Avenger und Compass ebenfalls mehrere Antriebsformen unterstützen.
Trotz des Fokus auf kleinere Modelle betont Laforge, dass Jeep weiterhin als Marke für Geländefähigkeit wahrgenommen werden möchte. Dabei müssten die Modelle nicht immer klassische Geländewagen sein. Vielmehr stehe eine sichere und stabile Allradtechnologie im Vordergrund. Seit seiner Markteinführung vor knapp zwei Jahren wurde der Avenger rund 140.000 Mal in Europa verkauft. Nach der Auszeichnung zum „Auto des Jahres 2023“ trägt er nun etwa zur Hälfte des gesamten Absatzes der Marke bei. Jeep erreicht damit in Europa einen Marktanteil von etwa 1 Prozent.
Quelle: Autocar.co.uk – Jeep Grand Cherokee to be replaced by Wagoneer S EV in Europe