ID. LIFE: Ausblick auf die Elektro-Einsteigermodelle bei Volkswagen

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Im Vorfeld der IAA 2021 in München wurden die Gerüchte um MEB-Einsteiger-Fahrzeuge von Volkswagen laut. Mit dem Blick auf den VW ID. LIFE zeigt der Volkswagen-Konzern wie die E-Mobilität im Bereich der Kleinwagen aussehen könnte. Schon 2025, und damit 2 Jahre früher als ursprünglich geplant, wird ein Fahrzeug der ID. Familie im Kleinwagensegment auf den Markt kommen.  Preislich soll es ab ungefähr 20.000 Euro losgehen.

Einen ersten Ausblick auf ein solches Fahrzeug gibt die Studie ID. LIFE. Wie VW zu vermitteln weiß sei der ID. LIFE der Ausblick auf die Vision eines vollelektrischen Kleinwagens für den urbanen Raum. In den Mittelpunkt stellt das Fahrzeug den Menschen und das gemeinschaftliche Erleben. Dafür kombiniert die Studie Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit einem außergewöhnlich flexiblen Nutzungskonzept. So lässt sich der ID. LIFE beispielsweise als Kinosaal, Gamingcenter oder zum Entspannen unter freiem Himmel nutzen.

„Der ID. LIFE ist unsere Vision der urbanen vollelektrischen Mobilität der nächsten Generation. Die Studie gibt einen ersten Ausblick auf ein ID. Modell im Kleinwagensegment in der Preisklasse von ungefähr 20.000 Euro, das wir 2025 auf den Markt bringen werden. Damit machen wir Elektro-Mobilität noch mehr Menschen zugänglich. Wir haben den ID. LIFE konsequent an den Bedürfnissen junger Zielgruppen ausgerichtet. Wir glauben: Das Auto wird zukünftig noch stärker zum Ausdruck eines Lebensgefühls. Es geht dem Kunden von morgen nicht nur um die Mobilität, sondern noch viel stärker darum, was man mit dem Auto erleben kann. Der ID. LIFE ist unserer Antwort darauf.“ – Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen

Auffällig ist das zurückhaltende, reduzierte Design des ID. LIFE. Dieses präsentiert sich auffallend klar, reduziert und hochwertig. Auf Zierelemente und Anbauteile wird ebenso verzichtet wie auf einen komplexen Materialmix. Zum puristischen Auftritt trägt auch die horizontale Unterteilung zwischen Karosseriekörper, Glasflächen und Dach bei. Ein individualisierbares und abnehmbares Dach aus Luftkammer-Textil ermöglicht Open-Air-Feeling im ID. LIFE und reduziert außerdem das Fahrzeuggewicht.

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Angetrieben wird der kompakte Stromer im Kleinwagen-Segment von einem E-Motor an den Vorderräder. Aufgebaut ist das gesamte Fahrzeug auf einer kleineren, speziell für das Kleinwagensegment entwickelten Variante des Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Erstmals ist damit ein auf der Grundlage des MEB konzipiertes Fahrzeug mit Frontantrieb ausgestattet. Mit seinem 172 kW (234 PS) starken Elektromotor beschleunigt der ID. LIFE von null auf 100 km/h in 6,9 Sekunden. Seine 57 kWh Hochvoltbatterie ermöglicht eine Reichweite von rund 400 Kilometern (WLTP).

„Der ID.LIFE beweist einmal mehr die einzigartige Flexibilität des MEB. Vom Kleinwagen bis zum Van sind auf der Plattform alle Fahrzeugkonzepte realisierbar. Er ist die am besten skalierbare Elektroarchitektur der Branche. Wir fangen gerade erst an, das Potenzial des MEB auszuschöpfen. Leistung, Ladekapazität und Reichweite werden sich mit Softwareupdates und jedem neuen Modell weiter verbessern.“ – Thomas Ulbrich, Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen

Wie bei anderen Konzeptfahrzeugen, welche auf der IAA zu sehen sind, zeichnet sich der ID. LIFE durch den Einsatz von Natur- und Recycling-Materialien aus. Der nachhaltige Charakter des ID. LIFE spiegelt sich besonders in der Materialauswahl einschließlich der Lackierung wider. Im Klarlack für die Karosserie werden Holzspäne als natürliche Farbgeber und ein biobasierter Härter verwendet. Das Luftkammer-Textil für das Dach und die Frontabdeckung besteht zu 100 Prozent aus wiederverwerteten PET-Flaschen.

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Das Interieur des Stromers sei als verlässlicher Begleiter für digitale Erlebnisse unterschiedlicher Art erdacht und umgesetzt worden. Dies zeigt sich ganz deutlich dadurch, dass sich das Fahrzeug beispielsweise zu einem Kino oder einer Gaming Lounge umfunktionieren lässt. Spielkonsole und Beamer sind mit an Bord. Als Bildschirm dient eine Projektionsleinwand, die bei Bedarf aus der Armaturentafel ausfährt. Damit dies dann auch genossen werden kann, kommt ein außergewöhnliches Sitzkonzept zum Einsatz.  So kann die vordere Sitzbank komplett umgelegt werden. Gemeinsam mit der ebenfalls umlegbaren Rückbank sind so von Kinobestuhlung über ein rund zwei Meter langes Bett bis zu einer Cargo-Variante mit maximal nutzbarem Kofferraum zahlreiche Varianten möglich.

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Innovatives digitales Bedienkonzept. Kameras und ein Display ersetzen sowohl die Außen- als auch den Innenspiegel. Wesentliche Fahrfunktionen werden über ein Touchbedienfeld auf dem hexagonalen, nach oben offenen Lenkrad gesteuert. Zusätzlich kann ein Smartphone in das Bediensystem eingebunden werden. Über das eigene Device, ob Smartphone oder Tablet, kann zum Beispiel die Navigation gesteuert werden. Musik, Filme und Spiele, die sich darauf befinden, lassen sich nahtlos im ID. LIFE nutzen und über die Projektions-Leinwand darstellen.

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Wolfram Kreisl:

Das Design von dem kleinen Honda e (aus 2020) wird jetzt schon das zweite mal nachempfunden: zuerst beim Renault 5, jetzt beim ID.Live – die Japaner scheinen also wohl vieles richtig gemacht zu haben …

panib:

60 PS können möglicherweise genügen. Aber dann bringt ein e-Auto ganz sicher keinen Spaß mehr. Und 14.000.- € wären mir dann noch zu viel Geld für so eine Kiste.

panib:

Bernhard, wenn die Burschen einen 20 cm längeren ID3 Kombi bauen würden, würden sie viel weniger ID4, Eniaq oder Q4 e-Tron verkaufen. Ich habe sehr lange mit mir gerungen, ob´s bei uns der ID3 wird, weil er im `95 % Alltag´ total ausreicht, ja wegen seiner Größe in der Stadt viel einfacher zu händeln ist. Allemal in unseren zu engen Parkbuchten. Jetzt wird´s doch der Q4 e-tron, weil der Kofferraum des ID3 einfach lächerlich klein ist. Im Grunde genommen ist der Audi totaler Unsinn.

panib:

… und Google Maps ist eh (fast ?) allen Navis überlegen…

panib:

Sorry, aber ich finde diese ´Studien´ immer total überflüssig. Auch VW wird wieder nicht wagen, dieses Auto so zu bauen. Macht doch einfach mal, verdammt noch mal ;-).

Dagobert:

Das ist schlimm, weil bald jeder Hanswurst innerstädtisch in ~5s von 0-100 km/h beschleunigen kann. Wer nicht darüber diskutiert das Leistungsgewicht für PKW <100PS/t zu begrenzen, dem kaufe ich auch nicht ab dass es ihm bei der Geschwindigkeitsbegrenzung um die Sicherheit geht.
Zufrieden wäre ich auch schon wenn sich die bald gesetzlich vorgeschriebene intelligente Geschwindigkeitsbegrenzung nicht per Kickdown übersteuern ließe.

Carsten Ziller:

AMS, AutoBild, Reichel Car Design hatten auch schon Vermutungen gezeigt zum Design eines künftigen ID.1/.2. Das war immer angenähert an einen „geschrumpften ID.3“ sozusagen und das fände ich durchaus ansprechend so.
Ich hoffe also weiter. Wenn ich bis dahin in 2023 nicht schon anderweitig bestellt habe etwa den Astra-e, newR5 o. dgl.

Peter:

MEB wird vermutlich in verschiedenen Komponenten fortlaufend aktualisiert. Die Motoren und die MIB-Systeme im MQB wurden doch auch mit der Zeit aktualisiert. Und es ist doch jetzt auch schon so, dass die neuesten Assistenten nicht im Polo kommen, sondern größeren Modellen (Golf/Passat/ID3/ID4). Die nächste(n) Plattform(en) SSP wird vermutlich wieder von oben nach unten eingeführt, so ab 2025/26/27.

Jörg-Peter Rabe:

Eigentlich sehr gelungen. Nur bitte auch eine nackte Basis unter 14.000 Euro anbieten, damit auch derjenige ihn kauft, der einen Zweitwagen für den täglichen Arbeitstag benötigt. Ohne Spielkram, 60 PS genügen, geladen wird nachts.

Jens:

Ich glaube sogar, dass von den E-UP-Fahrerinnen über 90% in das Schema fallen. Der Karren ist ein Schlager, und das ist er nicht, weil er mit Lifestylegedöns aufwartet. Was muss ein Stadtauto ausweisen? Klein, praktisch, kostengünstig. Denke ich LIfestyle, denke ich sowieso nicht an VW!

Was fehlte dem E-UP? Außer einem Schnelllader mit >75 kW eigentlich doch gar nichts. Naja, vielleicht ein optionales Faltdach.

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