Bereits im November 2018 ist die Entscheidung gefallen, dass die Werke in Emden und Hannover elektrifiziert werden. Seitdem steht fest, dass bei VW Emden ab 2022 Fahrzeuge der ID. Familie vom Band rollen. Mitte der Woche wurde nun bekannt, dass der VW-Vorstand die Investition in Höhe von einer Milliarde Euro freigegeben hat.
Mitgeteilt wurde dies den rund 6.000 Beschäftigten im Werk Emden, durch den bisherigen Werkleiter Andreas Dick in Anwesenheit des zukünftigen Werkleiters Uwe Schwartz und des Betriebsratsvorsitzenden Manfred Wulff, im Rahmen einer Informationsveranstaltung.
“Der Vorstand setzt großes Vertrauen und Zuversicht darauf, dass die Transformation des Standortes eine Erfolgsgeschichte wird und stellt für die Entwicklung und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sehr viel Geld bereit. Doch wenn der Umbau gelingen soll, kommt es auch im Werk Emden auf jeden Einzelnen an. Nutzen Sie die Chance, lassen Sie bei Einsatz und Kraftanstrengung nicht nach, sichern Sie gemeinsam Ihre Zukunft.” – Andreas Dick, ehemaliger VW-Werkleiter Emden
Betriebsratsvorsitzende Manfred Wulff zeigte sich ebenso erfreut darüber, dass die Weichen nun endgültig in Richtung Zukunft gestellt wurden. Gemeinsam mit dem Vorstand habe man “definiert, welche Hallen neu gebaut werden und welche wir erweitern. In der neuen MEB-Halle werden wir ab 2022 die E-Modelle einrüsten und vernünftig hochfahren und zeitgleich den Arteon, die Passat Limousine und den Shootingbrake in den alten Hallen für einige Jahre erfolgreich bauen”, so Wulff weiter.
“Hier in Emden entsteht in den nächsten Jahren die zweite Automobilfabrik, die rein elektrische Fahrzeuge für den Volkswagen Konzern produzieren wird. Wir stellen Emden absolut wettbewerbsfähig auf. Wir, als Emder Team, erarbeiten uns nachhaltige Beschäftigungsperspektiven hier am Standort. Das ist eine große Herausforderung und wird uns noch viel abverlangen. Lassen Sie uns voll Tatkraft fortsetzen, was Sie bereits mit großem Erfolg in Gang gesetzt haben.” – Uwe Schwartz, neuer VW-Werkleiter Emden
Wie bereits angedeutet werden bei VM Emden zukünftig elektrische Kleinwagen und Limousinen mehrerer Marken gefertigt, während sich der Standort Hannover neben der Produktion von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb auf die ID. BUZZ-Familie spezialisiert. Um entsprechende Kapazität für die Elektroautos zu gewährleisten, sollen bisher in Emden und Hannover hergestellten Modelle, vor dem Hintergrund der Stärkung der Elektro-Offensive, sukzessive von anderen Standorten übernommen werden.
Mit der Freigabe der geplanten Investitionen können nun die erforderlichen baulichen Veränderungen Schritt für Schritt geplant, beantragt und umgesetzt werden. So kann sich der Standort Emden für die bevorstehende Transformation wettbewerbsfähig aufstellen. Der Umbau wird in mehreren Phasen stattfinden:
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- Im Bereich des Presswerkes wird eine Fläche zur Einrüstung der zusätzlichen Presswerkzeuge für die Fertigungsumfänge des MEB entstehen.
- Die Produktionsflächen des Karosseriebaues werden um 12.200 Quadratmeter erweitert, um die Fertigungsumfänge des MEB zu integrieren.
- Eine neue Halle mit einer Fläche von 23.900 Quadratmetern für den MEB Unterbau wird derzeit geplant.
- Die Modernisierung der Lackiererei, unter anderem, um eine neue Fördertechnik zu integrieren, aber auch die Erweiterung um eine neue „Bi-Color-Halle“ zum Schwarzlackieren der Fahrzeugdächer ist mit einer Fläche von 5.760 Quadratmetern in Planung.
- Des Weiteren erfolgt eine Modernisierung des Steuerhauses in der Montagehalle 2 mit neuer Fördertechnik.
- Kern des Fabrikumbaus ist allerdings eine neue Montagehalle. Die Halle 20, inklusive der Anbindung an die jetzige Montagehalle 7, soll auf einer Fläche von 49.000 Quadratmetern entstehen. Hier sollen zukünftig bei modernen und ergonomisch optimierten Arbeitsbedingungen, die Fahrzeuge auf MEB-Basis montiert werden.
- Zudem soll zur logistischen Versorgung der Montagehalle ein neues Hochregallager und ein automatisiertes Kleinteillager neben der jetzigen Logistikhalle, dem sogenannten LOC, entstehen.
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Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 28. August 2019