Honda ändert seine Strategie: Fokus auf Hybridautos

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Laura Horst
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Der japanische Hersteller Honda bleibt bei seinem Ziel, bis 2050 CO₂-neutral zu werden. Für die kommenden Jahre ändert das Unternehmen dennoch seine Geschäftsstrategie und konzentriert sich weniger auf vollelektrische Autos, sondern auf Hybride, so Honda in einer aktuellen Pressekonferenz.

Honda reagiert damit laut der zugehörigen Pressemitteilung auf die geänderte Nachfrage auf dem Automobilmarkt. Änderungen von Umweltvorschriften sowie in der Handelspolitik verschiedener Länder hätten dazu beigetragen, dass der Markt für Elektroautos deutlich langsamer wächst und die Unsicherheit im Geschäftsumfeld zunehme. Mit der Konzentration auf Hybridautos wolle der Hersteller vor allem wettbewerbsfähig bleiben.

Das Unternehmen geht davon aus, dass Elektroautos im Jahr 2030 einen geringeren Anteil an den Gesamtverkäufen ausmachen als die zunächst angepeilten 30 Prozent. „Es ist wirklich schwer, den Markt abzuschätzen, aber im Moment gehen wir davon aus, dass bis dahin etwa ein Fünftel auf Elektroautos entfallen wird“, sagte CEO Toshihiro Mibe auf der Pressekonferenz am Dienstag.

Hybridautos als Übergangslösung

Honda spricht von der „Übergangsphase zur Popularisierung von E-Autos“, in der das Unternehmen vermehrt auf Hybride setzt und sein Angebot in dieser Sparte weiter ausbaut. Eine zentrale Rolle spielen dabei für den Hersteller die Hybridauto-Modelle der nächsten Generation, die ab dem Jahr 2027 auf den Markt kommen sollen. Insgesamt 13 Modelle sollen dabei über vier Jahre eingeführt werden. Bis zum Jahr 2030 will das Unternehmen bei den Hybriden einen Absatz von 2,2 Millionen Einheiten erreichen. Der Gesamtabsatz soll das gegenwärtige Niveau von 3,6 Millionen Einheiten übersteigen.

Aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach Elektroautos hatte der Hersteller Anfang des Monats bekannt gegeben, dass er den Bau einer E-Auto-Produktionsstätte im kanadischen Ontario für etwa zwei Jahre aufschieben wird. Dennoch hält Honda an Elektroautos fest und bezeichnet sie als „optimale Lösung“ für kleine Mobilitätsprodukte, „um langfristig Kohlenstoffneutralität zu erreichen“. Bis zum Jahr 2040 planen die Japaner, nur noch batterieelektrische Autos oder Brennstoffzellenfahrzeuge zu verkaufen.

Weiterentwicklung intelligenter Technologien

Um konkurrenzfähig zu bleiben, setzt das japanische Unternehmen auf die Weiterentwicklung intelligenter Technologien, wozu unter anderem Fahrerassistenzsysteme gehören. Mit den Systemen der nächsten Generation sollen vor allem Hürden im städtischen Verkehr gemeistert werden. Bisher war das System wegen technischer Herausforderungen wie der notwendigen SoC-Kühlung und Einschränkungen bei der Stromversorgung größtenteils den High-End-E-Auto- und Plug-in-Hybrid-Modellen vorbehalten. In Zukunft sollen Fahrerassistenzsysteme auch bei Kleinfahrzeugen eingesetzt werden und in einer breiten Palette von E-Auto- und Hybrid-Modellen verfügbar sein, die ab 2027 herauskommen.

Ursprünglich hatte Honda geplant, in den nächsten Jahren 10 Billionen Yen (ca. 61 Milliarden Euro) in die Elektrifizierung zu investieren, reduziert diesen Beitrag nun aber auf 7 Billionen Yen (ca. 43 Milliarden Euro). Dies hänge direkt mit der Entscheidung zusammen, das Projekt zum Aufbau einer E-Auto-Wertschöpfungskette in Kanada zu verschieben. Neben reduzierten Investitionssummen sollen der Ausbau des Motorradgeschäfts und die steigenden Hybrid-Verkäufe ab dem Geschäftsjahr 2027 dazu beitragen, dass der Hersteller mehr als 12 Billionen Yen (ca. 74 Milliarden Euro) an Barmitteln erwirtschaften kann.

Quellen: Honda – Pressemitteilung vom 20.05.2025 / Reuters – Japan’s Honda to scale back on electric vehicles, focus on hybrids

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