Grünheide: Neue Einwendungen gegen Tesla-Gigafactory

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Beim Bau der Fahrzeugfabrik von Tesla in Grünheide läuft es weiterhin nicht rund. Bei der nunmehr dritten Beteiligung der Öffentlichkeit im Genehmigungsverfahren haben 395 neue Personen Einsprüche zur geplanten verhoben. Das meldet „electrive.net“ unter Berufung auf verschiedene Quellen.

Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hat demnach entschieden, einen weiteren Erörterungstermin anzusetzen, bei dem die Einwendungen diskutiert werden können. Der Termin wird  wegen der hohen Zahl an Einwendungen und der aktuellen Corona-Bestimmungen diesmal online stattfinden. Als möglicher Termin wird vom Rundfunk Berlin-Brandenburg der 13. September genannt. Allerdings könne die Erörterung auch früher starten – sich dann aber auch über einen längeren Zeitraum hinziehen – womöglich sogar mehrere Wochen.

Wie der RBB unter Berufung auf eine Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums schreibt, sollen bei der „Online-Konsultation“ die Einwenderinnen und Einwender, Behörden und Tesla die jeweiligen Einwände diskutieren. „Personen, die Einwendungen erhoben haben, müssen Zugang zu einem Erörterungstermin erhalten, um sich aktiv beteiligen zu können“, wird die Sprecherin zitiert. Informationen zum genauen Ablauf sollen noch bekannt gegeben werden. Allerdings scheint diese „Online-Konsultation“ nicht als eine Art Video-Konferenz geplant zu sein. Wie der RBB unter Berufung auf eigene Informationen weiter schreibt, sei es geplant, „alle Einwendungen per E-Mail abzuhandeln“. Virtuelle Gespräche solle es nicht geben.

An diesen Plänen gibt es Kritik. Ein Vertreter der Bürgerinitiative Grünheide bezeichnete das Verfahren als „undemokratisch“, da eine echte Diskussion nicht stattfände. „Dadurch haben betroffene Bürger nicht die Möglichkeit, ihre Ängste direkt vorzubringen und womöglich auch aus dem Weg räumen zu lassen“, so der Vertreter. Zudem schließe die Online-Lösung möglicherweise ältere Menschen aus, die mit der Technik nicht klarkommen. Auch der Nabu kritisierte die Online-Konsultation.

Mit den 395 Einwendungen aus der dritten öffentlichen Auslegung steigt die Gesamtzahl der Einwendungen auf 809 – in den ersten beiden Öffentlichkeitsbeteiligungen hatten zusammen 414 Personen und Organisationen Einwendungen angemeldet.

Während die Model-Y-Produktion in Grünheide – auch wegen der fehlenden Genehmigung – noch auf sich warten lässt, hat Tesla demnach in China eine neue Variante des Model Y auf den Markt gebracht. Die Basisversion, die vermutlich bald auch nach Europa exportiert wird, verfügt laut „electrive.net“ über einen 60 kWh großen LFP-Akku mit Zellen von CATL. Der Preis startet demnach bei 276.000 Yuan – nach Abzug der Förderung  umgerechnet 36.180 Euro.

Quelle: electrive.net – 395 neue Einwendungen gegen Tesla-Fabrik in Grünheide

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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neumes:

gibts den Satz auch in verständlich?

Peter:

Schade das man in Deutschland und speziell in Grünheide nicht begriffen hat was Tesla will

Hiker:

Die Frage ist kaum zu beantworten. Hingegen möchte ich auf den Test des YouTubers Stefan von Schwunkvoll verweisen. Er hat ein Model Y aus Shanghai unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist nicht gerade berauschend. Vermutlich werden in China gerade Fahrzeuge im Eiltempo hergestellt. Das drückt auf die Qualität der Produkte. Ich werde jedenfalls noch zuwarten, bis Grünheide produzieren kann.

Hiker:

Diese Verhinderungstaktik ist absolut verständlich. Ich würde mich sehr wundern wenn die Deutschen Autohersteller das nicht versuchen würden.

Immerhin baut der Erzfeind aus den USA gerade ein sehr grosses Werk mitten in Ihr Stammgebiet. Das wird gravierende Auswirkungen innerhalb des EU Marktes haben. Das wissen sie natürlich auch.

Zudem ist es eine schwer zu verdauende Ohrfeige für die erfolgsgewohnten Deutschen. Ob sie viel damit erreichen wird sich zeigen. Es verschafft ihnen zumindest die dringend benötigte Zeit um gegenüber Tesla einen Vorteil im EU Markt aufzubauen.

Allzu lange haben sie damit zugebracht sich über Tesla zu amüsieren. Das hat einer ziemlichen Ernüchterung Platz gemacht.

Jetzt heisst es auf Teufel komm raus auf- und nach Möglichkeit über- holen. Da ist verständlicherweise jedes Mittel recht.

Hiker:

Ich habe mir viele Ihrer Posts angesehen. Können Sie mir erklären, wieso Sie dauernd Tesla und deren Käufer angreifen? Das erscheint mir schon manisch zu sein. Ist das auf Dauer nicht etwas ermüdend? Was versprechen Sie sich davon? Sie müssen verstehen, dass wir Tesla Käufer leicht irritiert sind ob so vielen negativen Beiträgen. Wir sind durchaus keine Dummköpfe und finden Ihre Posts ziemlich beleidigend um es milde auszudrücken. Das wärs, damit verabschiede ich mich aus Ihren Posts.

Holger Oberschulte:

Der GröWaZ hat vielleicht Ambitionen,
„Bundeswirtschaftsführer“ zu werden.
Aber auch das mehr als Insider-Anspielung gemeint ;)

Uwe Sattler:

Wald bei Waldrodung gehört aber bitte in „“.
Es war nämlich Industrieholz von der Planung und Verwendung her.

Steve Pollander:

Ich dachte, Bill Gates oder die Bilderberger, also die üblichen Verdächtigen?

Steffen Wenke:

Teils richtig.
Großer Fehler tesla-seitig, viele Entscheidungen und Verhandlungen das deutsche Werk betreffend direkt beim GröWaz (Größter Wirtschaftsführer aller Zeiten) anzusiedeln und nicht einen deutschen Manager vor Ort zu „empowern“.

Klaus Wilhelmi:

Ich finde einige der Landeswirtschaftsminister dort schon erfreulich engagiert und hilfreich. Hut ab.
Das gilt etwa sowohl für den brandenburgischen Minister Steinbach, als auch für den thüringischen Minister Tiefensee.

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